Brief an [Henricus Bullingerus]
Bèze, Théodore de
Kurzformat
Brief an [Henricus Bullingerus] / von [Theodorus] Beza - Genevae , 20 Octob[ris] [1563]
1 Bl. : 30,5-31 x 21 cm
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St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 41:296
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520 | |a Beza dankt für Bullingers Brief [vom 10. Oktober 1563], den er zusammen mit dessen deutscher Übersetzung der "Defensio" ["Warhafftige, bestendige, unwidersprechliche Verantwortung unnd Widerlegung dess hochgebornen Herrn Caspars von Coligny, Herrn zu Chastillon, Admiral in Franckreich, ... aus dem Frantzösischen verteutscht", Zürich 1563; VD 16 C 4545] erhalten hat. Beza hat sie sofort dem Amiral de France ("Amiralius; Amirallius") [Gaspard II de Coligny] geschickt. Dieser hatte gesehen, dass die Guisen mit grossem Gefolge an den Hof gekommen war, um die Gerechtigkeit des Königs [Karl IX.] einzufordern, und hatte durch seinen Bruder [Odet de Châtillon], ehemals Kardinal, jetzt Graf von Beauvais ("comes Bellovacensis"), dem König angeboten, jederzeit persönlich am Hof zu erscheinen. Er sei aber auch bereit, die Sache mit den Waffen auszufechten. In der Tat rief er ein Heer zusammen, dem gegen zweitausend Ritter angehören. Der König befahl beiden Parteien unter Androhung von Strafe, die Waffen niederzulegen. Die Sache wurde dem Parlament von Paris ("senatus Parisiensis") entzogen und an den Grand Conseil ("magnum concilium") überwiesen. Nun besteht die Hoffnung, dass der Amiral bald völlig freigesprochen wird. | ||
520 | |a Nach seiner Rückkehr nach Paris verfügte der König eine allgemeine Entwaffnung. Viele wurden unter der Anklage des Aufruhrs verhört, die Rädelsführer sollen bestraft werden. Es ist zu hoffen, dass sich in der Folge auch andernorts die Unruhen legen werden. Die Haltung des Königs gibt Anlass zur Hoffnung. - An vielen Orten wütet derweil die Pest; diese Geissel Gottes möge alle zur Besinnung führen. - In Genf ist die Lage ruhig. Calvin wird dauernd von Krankheiten geplagt. Beza hofft, dass Bullinger sich von seiner Krankheit ("catarrrhus") erholt hat. In Genf wartet man gespannt auf eine Antwort der Basler. - Gruss an Bullinger und die Kollegen in Zürich. - PS: Beza glaubt dem Gerücht nicht, dass der [Herzog Emanuel Philibert] von Savoyen gestorben sei. Er scheint jedoch Schwierigkeiten zu haben, da 32 Infanteriekontingente ("peditum signa") vor Lyon stehen, die vermutlich ins Piemont ziehen sollen, obwohl sie offiziell gegen den Widerstand in der Provence aufgestellt wurden. Für die evangelischen Kirchen besteht keine Gefahr. | ||
546 | |a Lateinisch | ||
581 | |a Abgedruckt in: Correspondance de Théodore de Bèze, tome 4 (1562-1563), rec. par Hippolyte Aubert ; publ. par Henri Meylan et al. - Genève : Droz, 1965, Nr. 294, S. 220-221 | ||
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Basisinformationen
Signatur:
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St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 41:296
Ressourcentyp:
Brief; Autograph; Archivmaterial / Archivdokument
Titel:
Brief an [Henricus Bullingerus] / von [Theodorus] Beza
Entstehungsangaben:
Genevae, 20 Octob[ris] [1563]
Entstehungszeit (normiert):
1563.10.20
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Auflage / Ausgabenvermerk /Entstehungsstufe:
Abschrift
Physische Beschreibung:
-
1 Bl.; 30,5-31 x 21 cm
Serie:
Vadianische Briefsammlung, Bd. 12; 296
Hierarchie/Kontext
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Inhalt und innere Ordnung
Inhalt:
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Beza dankt für Bullingers Brief [vom 10. Oktober 1563], den er zusammen mit dessen deutscher Übersetzung der "Defensio" ["Warhafftige, bestendige, unwidersprechliche Verantwortung unnd Widerlegung dess hochgebornen Herrn Caspars von Coligny, Herrn zu Chastillon, Admiral in Franckreich, ... aus dem Frantzösischen verteutscht", Zürich 1563; VD 16 C 4545] erhalten hat. Beza hat sie sofort dem Amiral de France ("Amiralius; Amirallius") [Gaspard II de Coligny] geschickt. Dieser hatte gesehen, dass die Guisen mit grossem Gefolge an den Hof gekommen war, um die Gerechtigkeit des Königs [Karl IX.] einzufordern, und hatte durch seinen Bruder [Odet de Châtillon], ehemals Kardinal, jetzt Graf von Beauvais ("comes Bellovacensis"), dem König angeboten, jederzeit persönlich am Hof zu erscheinen. Er sei aber auch bereit, die Sache mit den Waffen auszufechten. In der Tat rief er ein Heer zusammen, dem gegen zweitausend Ritter angehören. Der König befahl beiden Parteien unter Androhung von Strafe, die Waffen niederzulegen. Die Sache wurde dem Parlament von Paris ("senatus Parisiensis") entzogen und an den Grand Conseil ("magnum concilium") überwiesen. Nun besteht die Hoffnung, dass der Amiral bald völlig freigesprochen wird.
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Nach seiner Rückkehr nach Paris verfügte der König eine allgemeine Entwaffnung. Viele wurden unter der Anklage des Aufruhrs verhört, die Rädelsführer sollen bestraft werden. Es ist zu hoffen, dass sich in der Folge auch andernorts die Unruhen legen werden. Die Haltung des Königs gibt Anlass zur Hoffnung. - An vielen Orten wütet derweil die Pest; diese Geissel Gottes möge alle zur Besinnung führen. - In Genf ist die Lage ruhig. Calvin wird dauernd von Krankheiten geplagt. Beza hofft, dass Bullinger sich von seiner Krankheit ("catarrrhus") erholt hat. In Genf wartet man gespannt auf eine Antwort der Basler. - Gruss an Bullinger und die Kollegen in Zürich. - PS: Beza glaubt dem Gerücht nicht, dass der [Herzog Emanuel Philibert] von Savoyen gestorben sei. Er scheint jedoch Schwierigkeiten zu haben, da 32 Infanteriekontingente ("peditum signa") vor Lyon stehen, die vermutlich ins Piemont ziehen sollen, obwohl sie offiziell gegen den Widerstand in der Provence aufgestellt wurden. Für die evangelischen Kirchen besteht keine Gefahr.
Anmerkungen
Allgemeine Anmerkung:
Absender: Tuus Beza
Rückenvermerke von verschiedenen Händen: "Epistola Θ (=9)"; B[eza?] xx. Octob[ris]"; "Allerley newe zeytung"
Ohne Adresse und Entstehungsjahr
Adressat und Entstehungsjahr aus dem Briefinhalt erschlossen
Sprache, Schrift:
Lateinisch
Geschichte
Ehemalige Signatur:
Ehemalige Signatur: Standort: Stadtbibliothek St. Gallen, Handschriften. Signatur: Epistolae Tom. XII:296; Epistolae Tom. XII:296
Hinweise
Bibliographischer Nachweis:
-
Kammerer, Vadianische Briefsammlung, Isny (vor 1958) (VadSlg Ms 29a), S. 273
Literatur:
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Abgedruckt in: Correspondance de Théodore de Bèze, tome 4 (1562-1563), rec. par Hippolyte Aubert ; publ. par Henri Meylan et al. - Genève : Droz, 1965, Nr. 294, S. 220-221
Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen
Zugangsbestimmungen:
-
Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.
Bearbeitungsstand
Interne Bearbeitung:
-
Verzeichnung=Description=Inventaire; November 2021; HAN-Katalogisierungsregeln; Vollständige Rekatalogisierung nach Kammerer mit Ergänzungen; Clemens Müller
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Erschliessungsniveau Normalniveau
Identifikatoren
Systemnummer:
991170823624605501
Andere Systemnummer:
-
(EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170823624605501
-
(41SLSP_UBS)9972574500705504