Brief an Joannes Cesslerus
Baldenberger, Jakob
Kurzformat
Brief an Joannes Cesslerus / von Jacobus Baldenbergius - Mompessuli , Idibus Aprilis Anni [15]52
1 Doppelbl., 2 S. beschrieben : 29 x 20-20,5 cm
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St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 36:183
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| 520 | |a Baldenberger benutzt die Gelegenheit eines Briefboten, um Kessler zu schreiben, obwohl es nichts Neues gibt. Er hat alles Wichtige schon im letzten Brief mitgeteilt. Er freut sich, wenn es Kessler und den Seinen gut geht. Er geniesst das Studium der Medizin und gibt sich grosse Mühe, so dass er bei den Professoren und Kommilitonen bekannt und beliebt ist. Auch gesundheitlich steht alles zum Besten ("nunquam fui corpulentior, nunquam robustior"). Er hat Ambrosius Schlumpf einen Rechenschaftsbericht über seine Ausgaben geschickt. Diese sind hoch, aber unvermeidlich. In den vergangenen acht Monaten hat er 22 Kronen ("coronati") ausgegeben, 17 Kronen für Kost und Logis, 5 für Kleider usw. Über die Höhe der Lebenskosten wissen die Kaufleute [aus St. Gallen] Bescheid, ebenso David Schobinger, der bei Baldenberger war. Er informiert Kessler so genau, damit dieser sich für sein Studium einsetzt, falls der Rat es wegen der hohen Kosten abbrechen will. Dies wäre unklug, nachdem er mit grossem Einsatz und Fleiss bereits so weit gekommen ist und bald den Abschluss erlangen kann ("medicinae doctus evadam"). Auch die französische Sprache hat er zu lernen begonnen, obwohl dies in seinem Alter nicht mehr so leicht ist. Er will vor seiner Rückkehr nach St. Gallen einige Zeit in Frankreich praktizieren. Für das Predigeramt wäre er nun nicht mehr zu gebrauchen, da er keine Zeit mehr für die Theologie aufgewendet hat und schon lange der deutschen Sprache entwöhnt ist. Er macht sich Sorgen um eine mögliche Rückberufung, da Jakob Kunz ("Contz") dies gegenüber Johann Christoph [Schobinger?] angedeutet hat, [Christoph] Schappeler [am 25. August 1551] gestorben ist und [David] Wetter in Arbon das Pfarramt versieht. Wenn er das Studium beenden kann, wird er sich bald durch die medizinische Praxis selbst erhalten können. | ||
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Basisinformationen
Signatur:
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St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 36:183
Ressourcentyp:
Brief; Autograph; Archivmaterial / Archivdokument
Titel:
Brief an Joannes Cesslerus / von Jacobus Baldenbergius
Entstehungsangaben:
Mompessuli, Idibus Aprilis Anni [15]52
Entstehungszeit (normiert):
1552.04.13
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Physische Beschreibung:
-
1 Doppelbl., 2 S. beschrieben; 29 x 20-20,5 cm
Serie:
Vadianische Briefsammlung, Bd. 7; 183
Hierarchie/Kontext
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Inhalt und innere Ordnung
Inhalt:
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Baldenberger benutzt die Gelegenheit eines Briefboten, um Kessler zu schreiben, obwohl es nichts Neues gibt. Er hat alles Wichtige schon im letzten Brief mitgeteilt. Er freut sich, wenn es Kessler und den Seinen gut geht. Er geniesst das Studium der Medizin und gibt sich grosse Mühe, so dass er bei den Professoren und Kommilitonen bekannt und beliebt ist. Auch gesundheitlich steht alles zum Besten ("nunquam fui corpulentior, nunquam robustior"). Er hat Ambrosius Schlumpf einen Rechenschaftsbericht über seine Ausgaben geschickt. Diese sind hoch, aber unvermeidlich. In den vergangenen acht Monaten hat er 22 Kronen ("coronati") ausgegeben, 17 Kronen für Kost und Logis, 5 für Kleider usw. Über die Höhe der Lebenskosten wissen die Kaufleute [aus St. Gallen] Bescheid, ebenso David Schobinger, der bei Baldenberger war. Er informiert Kessler so genau, damit dieser sich für sein Studium einsetzt, falls der Rat es wegen der hohen Kosten abbrechen will. Dies wäre unklug, nachdem er mit grossem Einsatz und Fleiss bereits so weit gekommen ist und bald den Abschluss erlangen kann ("medicinae doctus evadam"). Auch die französische Sprache hat er zu lernen begonnen, obwohl dies in seinem Alter nicht mehr so leicht ist. Er will vor seiner Rückkehr nach St. Gallen einige Zeit in Frankreich praktizieren. Für das Predigeramt wäre er nun nicht mehr zu gebrauchen, da er keine Zeit mehr für die Theologie aufgewendet hat und schon lange der deutschen Sprache entwöhnt ist. Er macht sich Sorgen um eine mögliche Rückberufung, da Jakob Kunz ("Contz") dies gegenüber Johann Christoph [Schobinger?] angedeutet hat, [Christoph] Schappeler [am 25. August 1551] gestorben ist und [David] Wetter in Arbon das Pfarramt versieht. Wenn er das Studium beenden kann, wird er sich bald durch die medizinische Praxis selbst erhalten können.
Anmerkungen
Allgemeine Anmerkung:
Adressat: Optimo et doctissimo viro D. Joanni Cesslero Sangallensium ludimagistro, praeceptori suo charissimo. Santgallen
Absender: Jacobus Baldenbergius tuus totus
Siegelspur
Sprache, Schrift:
Lateinisch
Geschichte
Ehemalige Signatur:
Ehemalige Signatur: Standort: Stadtbibliothek St. Gallen, Handschriften. Signatur: Epistolae Tom. VII:183; Epistolae Tom. VII:183
Hinweise
Bibliographischer Nachweis:
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Kammerer, Vadianische Briefsammlung, Isny (vor 1958) (VadSlg Ms 29a), S. 157
Literatur:
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Regest in: Johannes Kesslers Sabbata : mit kleineren Schriften und Briefen / unter Mitw. v. Emil Egli und Rudolf Schoch hrsg. v. Historischen Verein des Kantons St. Gallen. - St. Gallen : Fehr, 1902, Nr. 39, S. 652
Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen
Zugangsbestimmungen:
-
Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.
Bearbeitungsstand
Interne Bearbeitung:
-
Verzeichnung=Description=Inventaire; Mai 2019; HAN-Katalogisierungsregeln; Vollständige Rekatalogisierung nach Kammerer mit Ergänzungen; Clemens Müller
Identifikatoren
Systemnummer:
991170513007905501
Andere Systemnummer:
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(HAN)000348074DSV05
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(EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170513007905501
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(41SLSP_UBS)9972432491405504