Brief an Wolffgangus Musculus
Pistorius, Johann
Kurzformat
Brief an Wolffgangus Musculus / von Joannes Pistorius Niddanus - ex Francofordia apud Moenum , 6 Aprilis Anno domini 1558
1 Doppelbl., 3 S. beschrieben : 28,5 x 19 cm
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Zofingen, Stadtbibliothek, StBZ Pa 14:1,175 (185)
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| 500 | |a Inhaltsangabe unter dem Brieftext S. 3 von späterer Hand: Phil[ippus] Melanchton non vult amplius suadere conventus religionis causa. | ||
| 520 | |a Pistorius bestätigt den Empfang von zwei Briefen von Musculus. Im ersten wurde das Gespräch in Worms von Philipp [Melanchthon] und [Johannes] Brenz mit Pistorius über Musculus erwähnt. Sie bemühten sich, christlich und brüderlich zu verhandeln. Als sie enttäuscht wurden, erinnerten sie sich an die gelehrten Männer [wie Musculus], die trotz ihrer Gelehrsamkeit friedlich miteinander und mit allen umgingen. Die gegenteilige Erfahrung in Worms liess sie befürchten, dass solche Religionsgespräche nur Zwietracht unter den Kirchen bewirken würden. Die mündliche und schriftliche Polemik der evangelischen Theologen untereinander widerspricht dem christlichen Geist. Die erste Generation der Reformatoren hat dagegen ihren christlichen Geist bewahrt. Der Bericht über den Tod des Kurfürsten [Ottheinrich] ist falsch. Es gab ein Treffen der Kurfürsten in Frankfurt. Nach dem Rücktritt von Karl [V.] wurde Ferdinand [I.] zu seinem Nachfolger gewählt, mit der Bedingung, dass er die Religionsausübung gemäss der Augsburger Konfession frei zulasse. Ferner wurde verlangt, dass er sich nicht vom Papst krönen lasse, und so wurde er im Frankfurter Dom ("summum templum") gekrönt. | ||
| 520 | |a Die evangelischen Kurfürsten einigten sich auch zusammen mit dem Herzog [Christoph] von Württemberg über die Beilegung theologischer Zwistigkeiten, u.a. des Abendmahlsstreits, und sandten den Beschluss an Philipp [Melanchthon], um ihn in eine offizielle Form zu bringen. Nun geht aber das Gerücht, Melanchthon sei an einer Lähmung gestorben. Pistorius ist zuversichtlich, dass es falsch ist. [Tilemann] Hesshusen hat vor acht Tagen Melanchthon gesund in Wittenberg angetroffen. Dankt für den Jesaia-Kommentar [von 1557] und ermutigt Musculus, die Propheten-Kommentare weiterzuführen. Die Kollegen von Pistorius halten Frieden untereinander mit Ausnahme von [Johannes] Lening. Melanchthon bestellt in einem Brief an Pistorius Grüsse an Musculus. | ||
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| 581 | |a Zitiert in: Bodenmann, Reinhard. - Wolfgang Musculus (1497-1563) : destin d’un autodidacte lorrain au siècle des Réformes. - Genève : Droz, 2000, S. 470, Anm. 19 | ||
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Basisinformationen
Signatur:
-
Zofingen, Stadtbibliothek, StBZ Pa 14:1,175 (185)
Ressourcentyp:
Brief; Autograph; Archivmaterial / Archivdokument
Digitalisat:
Titel:
Brief an Wolffgangus Musculus / von Joannes Pistorius Niddanus
Entstehungsangaben:
ex Francofordia apud Moenum, 6 Aprilis Anno domini 1558
Entstehungszeit (normiert):
1558.04.06
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Physische Beschreibung:
-
1 Doppelbl., 3 S. beschrieben; 28,5 x 19 cm
Serie:
Briefsammlung Wolfgang und Abraham Musculus, Bd. 1; 175
Hierarchie/Kontext
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Inhalt und innere Ordnung
Inhalt:
-
Pistorius bestätigt den Empfang von zwei Briefen von Musculus. Im ersten wurde das Gespräch in Worms von Philipp [Melanchthon] und [Johannes] Brenz mit Pistorius über Musculus erwähnt. Sie bemühten sich, christlich und brüderlich zu verhandeln. Als sie enttäuscht wurden, erinnerten sie sich an die gelehrten Männer [wie Musculus], die trotz ihrer Gelehrsamkeit friedlich miteinander und mit allen umgingen. Die gegenteilige Erfahrung in Worms liess sie befürchten, dass solche Religionsgespräche nur Zwietracht unter den Kirchen bewirken würden. Die mündliche und schriftliche Polemik der evangelischen Theologen untereinander widerspricht dem christlichen Geist. Die erste Generation der Reformatoren hat dagegen ihren christlichen Geist bewahrt. Der Bericht über den Tod des Kurfürsten [Ottheinrich] ist falsch. Es gab ein Treffen der Kurfürsten in Frankfurt. Nach dem Rücktritt von Karl [V.] wurde Ferdinand [I.] zu seinem Nachfolger gewählt, mit der Bedingung, dass er die Religionsausübung gemäss der Augsburger Konfession frei zulasse. Ferner wurde verlangt, dass er sich nicht vom Papst krönen lasse, und so wurde er im Frankfurter Dom ("summum templum") gekrönt.
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Die evangelischen Kurfürsten einigten sich auch zusammen mit dem Herzog [Christoph] von Württemberg über die Beilegung theologischer Zwistigkeiten, u.a. des Abendmahlsstreits, und sandten den Beschluss an Philipp [Melanchthon], um ihn in eine offizielle Form zu bringen. Nun geht aber das Gerücht, Melanchthon sei an einer Lähmung gestorben. Pistorius ist zuversichtlich, dass es falsch ist. [Tilemann] Hesshusen hat vor acht Tagen Melanchthon gesund in Wittenberg angetroffen. Dankt für den Jesaia-Kommentar [von 1557] und ermutigt Musculus, die Propheten-Kommentare weiterzuführen. Die Kollegen von Pistorius halten Frieden untereinander mit Ausnahme von [Johannes] Lening. Melanchthon bestellt in einem Brief an Pistorius Grüsse an Musculus.
Anmerkungen
Allgemeine Anmerkung:
Siegelspur
Eingangsvermerk unter der Adresse von Wolfgang Musculus: 1558 6 Junii
Inhaltsangabe unter dem Brieftext S. 3 von späterer Hand: Phil[ippus] Melanchton non vult amplius suadere conventus religionis causa.
Sprache, Schrift:
Lateinisch
Hinweise
Literatur:
-
Abschrift in StBZ Pa 15, S. 148-149
-
Zitiert in: Bodenmann, Reinhard. - Wolfgang Musculus (1497-1563) : destin d’un autodidacte lorrain au siècle des Réformes. - Genève : Droz, 2000, S. 470, Anm. 19
Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.
Bearbeitungsstand
Interne Bearbeitung:
-
Verzeichnung=Description=Inventaire; Februar 2019; HAN-Katalogisierungsregeln; Clemens Müller
Identifikatoren
Systemnummer:
991170478249005501
Andere Systemnummer:
-
(HAN)000331790DSV05
-
(EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170478249005501
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(41SLSP_UBS)9972421447205504
Digital Object Identifier:
Quelle: