Brief an Louis Bourguet

Bernoulli, Johann
Kurzformat

Brief an Louis Bourguet / von Johann I Bernoulli - Bâle , ce 13. Janv. 1734.
3 S.
  • Bernoulli-Briefinventar, - (Standort: Neuchâtel BPU, Ms, Signatur: 1267/1, fo.23-24)

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500 |a Antwortvermerk Bourguets am Briefende: "Rec. le 15: dit. Rep. le 22:e d." Bleistiftnotiz von anderer Hand: "toujour In: Bayer." Adresse und Siegelspuren. 
500 |a Bezug des Briefes zu Bänden der gedruckten Bernoulli Werkausgabe: Op. XCI 
520 |a Joh. B. hat die Aufklärungen zu den Eloges auf Scheuchzer und Hermann erhalten. Moula war der Reisende und Bourguet selbst der von diesem über Hermanns Fehler informierte Freund. Moula hätte den Fehler besser darlegen können, denn Joh. B. hat ihm während seiner Lektionen den genauen Beweis gegeben. Jeder andere hätte den Fehler auch gefunden, auch Hermann selbst. Seine vage Antwort auf Bourguets Hinweis zeigt, dass er es nicht liebte, auf Fehler aufmerksam gemacht zu werden. Hermann hat z.B. die Fehler im Manuskript der Phoronomia, auf die ihn Joh. B. hinwies, entweder nicht verbessert oder nicht darauf hingewiesen, wem er die Korrekuren verdankt. In seinem Brief von 1714 05 18 schreibt er an Joh. B., dass er manches vor dem Druck der Phoronomia korrigiert hat, nach dem er Joh. B.s Théorie de la manoeuvre des vaisseaux gelesen hat. In seinem Brief von 1714 10 01 spricht er anlässlich von Joh. B.s Sätzen über die Eigenschaften des Schwerpunktes davon, dass Joh. B.s Methoden viel kürzer, einfacher und eleganter seien als die seinen. In der Phoronomia hingegen lässt er fast einen Plagiatsvorwurf anklingen (Es folgt Zitat der vorletzten Seite des Vorworts). In der Rezension in einm holländischen Journal littéraire, das bei Wettstein erscheint,der auch die Phoronomia druckte, spricht man offen davon, Joh. B. habe Hermann ein Theorem gestohlen.(Republyk der geleerden, Amsterdam 1716). Hermann distanziert sich dann im gleichen Journal einige Monate später immerhin feierlich davon. Joh. B. wird Bourguet auf Wunsch die Originalbrief Hermanns senden. Zuerst hat Hermann bei Joh. gerne gelernt und ihn als seinen Meister anerkannt. Aber seit etwa 20 Jahren ist er eifersüchtig, weil er glaubt, dass Joh. B.s Ruf den seinen verdunkle und er nicht als erster Mathematiker Deutschlands anerkannt werde. So hat er z.B. Joh. B.s motus reptorius als göttliche Erfindung bezeichnet, doch vor 12 Jahren sprach er in den AE sehr abfällig davon. 
520 |a Weiter musste er alle seine Arbeiten über das Trajektorienproblem ständig korrigieren und ergänzen, weil er sah, dass die Methoden von Joh. B., von Nic. II B. und Nic. I B. besser waren. Hermann ist insgesamt sehr halsstarrig. So wollte er niemals zugeben, dass seine Lösung des inversen Problems der Zentralkräfte unvollständig war. Er hat sogar Riccati gegen Joh. B. zu Hilfe gerufen. Hermanns Bemühungen, Nic. I B. zum Nachfolger in Padua zu gewinnen, wäre nutzlos gewesen ohne die Empfehlung Leibnizens. Dan. I B. hat am Samstag den Brief an Bayer abgesandt. 
546 |a Französisch 
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Basisinformationen

Signatur:
  • Bernoulli-Briefinventar, - (Standort: Neuchâtel BPU, Ms, Signatur: 1267/1, fo.23-24)
Ressourcentyp:
Brief
Titel:
Brief an Louis Bourguet / von Johann I Bernoulli
Entstehungsangaben:
Bâle, ce 13. Janv. 1734.
Entstehungszeit (normiert):
1734.01.13
Physische Beschreibung:
  • 3 S.

Inhalt und innere Ordnung

Inhalt:
  • Joh. B. hat die Aufklärungen zu den Eloges auf Scheuchzer und Hermann erhalten. Moula war der Reisende und Bourguet selbst der von diesem über Hermanns Fehler informierte Freund. Moula hätte den Fehler besser darlegen können, denn Joh. B. hat ihm während seiner Lektionen den genauen Beweis gegeben. Jeder andere hätte den Fehler auch gefunden, auch Hermann selbst. Seine vage Antwort auf Bourguets Hinweis zeigt, dass er es nicht liebte, auf Fehler aufmerksam gemacht zu werden. Hermann hat z.B. die Fehler im Manuskript der Phoronomia, auf die ihn Joh. B. hinwies, entweder nicht verbessert oder nicht darauf hingewiesen, wem er die Korrekuren verdankt. In seinem Brief von 1714 05 18 schreibt er an Joh. B., dass er manches vor dem Druck der Phoronomia korrigiert hat, nach dem er Joh. B.s Théorie de la manoeuvre des vaisseaux gelesen hat. In seinem Brief von 1714 10 01 spricht er anlässlich von Joh. B.s Sätzen über die Eigenschaften des Schwerpunktes davon, dass Joh. B.s Methoden viel kürzer, einfacher und eleganter seien als die seinen. In der Phoronomia hingegen lässt er fast einen Plagiatsvorwurf anklingen (Es folgt Zitat der vorletzten Seite des Vorworts). In der Rezension in einm holländischen Journal littéraire, das bei Wettstein erscheint,der auch die Phoronomia druckte, spricht man offen davon, Joh. B. habe Hermann ein Theorem gestohlen.(Republyk der geleerden, Amsterdam 1716). Hermann distanziert sich dann im gleichen Journal einige Monate später immerhin feierlich davon. Joh. B. wird Bourguet auf Wunsch die Originalbrief Hermanns senden. Zuerst hat Hermann bei Joh. gerne gelernt und ihn als seinen Meister anerkannt. Aber seit etwa 20 Jahren ist er eifersüchtig, weil er glaubt, dass Joh. B.s Ruf den seinen verdunkle und er nicht als erster Mathematiker Deutschlands anerkannt werde. So hat er z.B. Joh. B.s motus reptorius als göttliche Erfindung bezeichnet, doch vor 12 Jahren sprach er in den AE sehr abfällig davon.
  • Weiter musste er alle seine Arbeiten über das Trajektorienproblem ständig korrigieren und ergänzen, weil er sah, dass die Methoden von Joh. B., von Nic. II B. und Nic. I B. besser waren. Hermann ist insgesamt sehr halsstarrig. So wollte er niemals zugeben, dass seine Lösung des inversen Problems der Zentralkräfte unvollständig war. Er hat sogar Riccati gegen Joh. B. zu Hilfe gerufen. Hermanns Bemühungen, Nic. I B. zum Nachfolger in Padua zu gewinnen, wäre nutzlos gewesen ohne die Empfehlung Leibnizens. Dan. I B. hat am Samstag den Brief an Bayer abgesandt.

Anmerkungen

Allgemeine Anmerkung:
Antwortvermerk Bourguets am Briefende: "Rec. le 15: dit. Rep. le 22:e d." Bleistiftnotiz von anderer Hand: "toujour In: Bayer." Adresse und Siegelspuren.
Bezug des Briefes zu Bänden der gedruckten Bernoulli Werkausgabe: Op. XCI
Sprache, Schrift:
Französisch

Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen

Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.

Identifikatoren

Systemnummer:
991170430111705501
Andere Systemnummer:
  • (HAN)000055646DSV05
  • (EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170430111705501
  • (41SLSP_UBS)9972406888205504
Quelle: