Brief an Augustinus Blarerus

Gwalther, Rudolf
Kurzformat

Brief an Augustinus Blarerus / von Rodolphus Gualtherus - Tiguri , 9 Octobris. Anno 1567
1 Doppelbl., 2 S. beschrieben : 32,5 x 22 cm
  • St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 38:267

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500 |a Absender: Tuus totus Rodolphus Gualtherus 
500 |a Lesermarginalien auf S. 1 
500 |a Siegelspur 
506 |a Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal. 
510 4 |a Kammerer, Vadianische Briefsammlung, Isny (vor 1958) (VadSlg Ms 29a), S. 215 
520 |a Gwalther bestätigt den Eingang von Augustins Brief, in dem er über den Prozess zwischen Wagner ("Rhedarius") und der Tochter von Hofer berichtet. Vermutet, dass Wagner von einem Onkel in Zürich zum Nachteil des Mädchens beraten wird. Wagner leugnet das Versprechen, das er dem Vater des Mädchens gegeben hat. Es wurde ein Prozesstermin auf den 20. Okt. festgesetzt; das Mädchen soll in Begleitung Augustins erscheinen, der ohnhin zur Synode am 21. Okt. nach Zürich reist und nicht nur bis Winterthur, wo er üblicherweise Halt macht. Auf die Rückzahlung der 24 Gulden bzw. 15 Kronen, die Jakob Fünkli schuldet, hat er die Hoffnung aufgegeben. Er hat dem Bieler Bürgermeister Wyttenbach ("Vitenbachius") eine Abschrift des Schuldbriefs gesandt. Dieser erkannte, dass es sich um eine Fälschung handelt, die Fünkli arglistig mit dem Bieler Siegel versehen hat. Glatt, dessen Mühle angeblich verpfändet war, schuldete Fünkli nichts, sondern wurde durch dessen Machenschaften in die Armut getrieben. Möglicherweise bekam Fünkli das Siegel von seinem verstorbenen Schwiegersohn, der damals beim Bieler Stadtschreiber lebte. Gwalther bedauert, dass somit ein evangelischer Pfarrer den [katholischen] Solothurnern und Freiburgern Anlass zum Spott über die Evangelischen liefert. Dessen Gesamtschuld beläuft sich auf über 4000 Kronen, Ehefrau und drei verwaiste Kinder leben in grösster Armut und sind der Stadt verwiesen. 
520 |a Die neusten Nachrichten besagen, dass Frankreich im Kriegszustand steht, Lyon von den Katholiken, Vienne und Mâcon von den Evangelischen besetzt und die Hinterlist der Königin aufgedeckt worden sei, die die Spanier zur Verfolgung der Evangelischen holen wollte. Die Schweizer [Söldner] seien uneins und man befürchte Aufstände in den Lagern. Über die Lage in Paris ist nichts bekannt ausser dass der Fürst von Condé [Louis I. de Bourbon] 6000 deutsche Reiter in Bereitschaft habe. Der Zug von Eidgenossen nach Frankreich und die Rüstung der Spanier sind Vorboten der Durchsetzung des Konzils von Trient. In den Niederlanden ("Belgicum") verüben die Spanier Greueltaten selbst gegen die Katholiken. Gwalther bittet, die Informationen an Johann und Heinrich Gwalther weiterzuleiten. - Bestellt Grüsse an sie und deren Mutter, Augustins ganze Familie mit Margarethe und Agnes und die Landenberger Sippe. [Gwalthers Ehefrau] Anna schliesst sich den Grüssen an. Lädt Augustin auf den 20. Okt. zum Essen ein. 
546 |a Lateinisch 
581 |a Registriert in: Rüetschi, Kurt Jakob. - Verzeichnisse zu Rudolf Gwalther, Bd. 1.1 (Briefwechsel-Verzeichnis). - Baden-Baden : Verlag Valentin Koerner, 2019, B 930, S. 210 
583 1 |b Verzeichnung=Description=Inventaire  |c November 2018  |f HAN-Katalogisierungsregeln  |i Vollständige Rekatalogisierung nach Kammerer mit Ergänzungen  |k Clemens Müller 
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Basisinformationen

Signatur:
  • St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 38:267
Ressourcentyp:
Brief; Autograph; Archivmaterial / Archivdokument
Digitalisat:
Titel:
Brief an Augustinus Blarerus / von Rodolphus Gualtherus
Entstehungsangaben:
Tiguri, 9 Octobris. Anno 1567
Entstehungszeit (normiert):
1567.10.09
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Physische Beschreibung:
  • 1 Doppelbl., 2 S. beschrieben; 32,5 x 22 cm
Serie:
Vadianische Briefsammlung, Bd. 9; 267

Sucheinstiege

Person:
Ort (normiert):
Ort:
Formschlagwort:

Hierarchie/Kontext

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Inhalt und innere Ordnung

Inhalt:
  • Gwalther bestätigt den Eingang von Augustins Brief, in dem er über den Prozess zwischen Wagner ("Rhedarius") und der Tochter von Hofer berichtet. Vermutet, dass Wagner von einem Onkel in Zürich zum Nachteil des Mädchens beraten wird. Wagner leugnet das Versprechen, das er dem Vater des Mädchens gegeben hat. Es wurde ein Prozesstermin auf den 20. Okt. festgesetzt; das Mädchen soll in Begleitung Augustins erscheinen, der ohnhin zur Synode am 21. Okt. nach Zürich reist und nicht nur bis Winterthur, wo er üblicherweise Halt macht. Auf die Rückzahlung der 24 Gulden bzw. 15 Kronen, die Jakob Fünkli schuldet, hat er die Hoffnung aufgegeben. Er hat dem Bieler Bürgermeister Wyttenbach ("Vitenbachius") eine Abschrift des Schuldbriefs gesandt. Dieser erkannte, dass es sich um eine Fälschung handelt, die Fünkli arglistig mit dem Bieler Siegel versehen hat. Glatt, dessen Mühle angeblich verpfändet war, schuldete Fünkli nichts, sondern wurde durch dessen Machenschaften in die Armut getrieben. Möglicherweise bekam Fünkli das Siegel von seinem verstorbenen Schwiegersohn, der damals beim Bieler Stadtschreiber lebte. Gwalther bedauert, dass somit ein evangelischer Pfarrer den [katholischen] Solothurnern und Freiburgern Anlass zum Spott über die Evangelischen liefert. Dessen Gesamtschuld beläuft sich auf über 4000 Kronen, Ehefrau und drei verwaiste Kinder leben in grösster Armut und sind der Stadt verwiesen.
  • Die neusten Nachrichten besagen, dass Frankreich im Kriegszustand steht, Lyon von den Katholiken, Vienne und Mâcon von den Evangelischen besetzt und die Hinterlist der Königin aufgedeckt worden sei, die die Spanier zur Verfolgung der Evangelischen holen wollte. Die Schweizer [Söldner] seien uneins und man befürchte Aufstände in den Lagern. Über die Lage in Paris ist nichts bekannt ausser dass der Fürst von Condé [Louis I. de Bourbon] 6000 deutsche Reiter in Bereitschaft habe. Der Zug von Eidgenossen nach Frankreich und die Rüstung der Spanier sind Vorboten der Durchsetzung des Konzils von Trient. In den Niederlanden ("Belgicum") verüben die Spanier Greueltaten selbst gegen die Katholiken. Gwalther bittet, die Informationen an Johann und Heinrich Gwalther weiterzuleiten. - Bestellt Grüsse an sie und deren Mutter, Augustins ganze Familie mit Margarethe und Agnes und die Landenberger Sippe. [Gwalthers Ehefrau] Anna schliesst sich den Grüssen an. Lädt Augustin auf den 20. Okt. zum Essen ein.

Anmerkungen

Allgemeine Anmerkung:
Adressat: Eruditionis et pietatis eximiae viro D. Augustino Blarero, affini et fratri suo dilecto et observando. L[ütmer]ken oder Grie[ssenberg]
Absender: Tuus totus Rodolphus Gualtherus
Lesermarginalien auf S. 1
Siegelspur
Sprache, Schrift:
Lateinisch

Geschichte

Ehemalige Signatur:
Ehemalige Signatur: Standort: Stadtbibliothek St. Gallen, Handschriften. Signatur: Epistolae Tom. IX:267; Epistolae Tom. IX:267

Hinweise

Bibliographischer Nachweis:
  • Kammerer, Vadianische Briefsammlung, Isny (vor 1958) (VadSlg Ms 29a), S. 215
Literatur:
  • Registriert in: Rüetschi, Kurt Jakob. - Verzeichnisse zu Rudolf Gwalther, Bd. 1.1 (Briefwechsel-Verzeichnis). - Baden-Baden : Verlag Valentin Koerner, 2019, B 930, S. 210

Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen

Zugangsbestimmungen:
  • Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.

Bearbeitungsstand

Interne Bearbeitung:
  • Verzeichnung=Description=Inventaire; November 2018; HAN-Katalogisierungsregeln; Vollständige Rekatalogisierung nach Kammerer mit Ergänzungen; Clemens Müller

Identifikatoren

Systemnummer:
991170525626205501
Andere Systemnummer:
  • (HAN)000343377DSV05
  • (EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170525626205501
  • (41SLSP_UBS)9972440621505504
Quelle: