Brief an Herren unnd landtsleütt [gmainer 3. püntten]

Kurzformat

Brief an Herren unnd landtsleütt [gmainer 3. püntten] / von Predicanten unnd diener där evangelischen relligion gmainer 3. püntten - Pergünn , den 20. tag Aprellen anno 1618
1 Doppelbl. : 33,1 x 19 cm
  • St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 108:54

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259 0 |a Abschrift  |b von Bartholomäus Anhorn 
264 0 |a Pergünn  |c den 20. tag Aprellen anno 1618 
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500 |a Adressat auf Blatt 54r genannt 
500 |a Briefanrede: Wolgeachte, ehrsame, hochverthrauwte herren unnd landtsleütt, die ihr mitt uns gemainschafft habend an wahrer erkantnuss des ehwigen hailands unnd sines säligmachenden verdiensts, nach usswyssung seines unfälbahren wortts 
500 |a Absender: E[uwer] e[hrsamen] w[ysen] allzytt getrüwe predicanten unnd diener där evangelischen relligion gmainer 3. püntten. 
500 |a Ohne Adresse und Siegelspuren 
506 |a Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal. 
520 |a Die von den Vorfahren eingesetzte Ordnung wird seit einiger Zeit durch die Anwerbung [von Söldnern] durch fremde Mächte gefährdet. Die evangelischen Pfarrer haben die Behörden der drei Bünde schon vor einiger Zeit aufgefordert, diesen Missstand zu beseitigen. Diese Intervention ist aber folgenlos geblieben, und die Auseinandersetzungen deswegen nehmen zu. Am Bundestag in Davos im August 1617 hat man die Pfarrer angewiesen, mit ihrem Anliegen an die einzelnen Gemeinden zu gelangen. Sie haben daher alle Kirchendiener angehalten, in ihren Kirchgemeinden vom Solddienst abzumahnen. Auf diese Vorhaltungen hin wurden die Pfarrer beschimpft und bedroht, man versuchte sie vor Gericht zu bringen und von ihrer Stelle zu vertreiben, als ob sie Kriminelle wären. Gleichzeitig geniesst der Bischof von Chur [Johann V. Flugi] jeden Schutz, obwohl er von den drei Bünden schon vor einigen Jahren des Landes verwiesen ("bandiert") wurde. - Die Pfarrer stellen fest, dass in den drei Bünden eine Spanien freundlich gesinnte Gruppierung ("spanische faction") für schädliche Umtriebe verantwortlich ist. Trotz des auch von einigen Gemeinden anerkannten Erlasses ("artickel") der letzten Bundesverhandlung zum Verhältnis mit Spanien bewegen sich spanische Gesandte frei in den drei Bünden und werden von ihren Parteigängern offen unterstützt. - Ferner kritisieren die Pfarrer die häufige Anwendung von Gewalt, die nicht etwa zur Verhinderung der Anwerbung durch Venedig ("Venedische miett und gaben") dient, die von den Pfarrern ebenfalls missbilligt wird, sondern die zum Schaden der Gerechtigkeit in allgemeinen Gebrauch gekommen ist. - Die Pfarrer bitten deshalb die Obrigkeit der drei Bünde, sie gegen diese unerhörten Angriffe zu schützen und das Soldunwesen zugunsten von Spanien und Venedig abzustellen. Nur so können Friede und Freiheit in den drei Bünden wiederhergestellt erhalten werden. - Falls die Obrigkeit nicht willens und in der Lage ist, für den Schutz ihrer evangelischen Pfarrer zu sorgen, werden sie ihr Heil anderswo suchen müssen. 
546 |a Deutsch 
583 1 |b Verzeichnung=Description=Inventaire  |c Oktober 2016; Februar 2023  |f HAN-Katalogisierungsregeln  |i Vollständige Rekatalogisierung  |k Gertraud Gamper; Clemens Müller 
655 7 |a Handschrift  |2 gnd-content 
655 7 |a Briefsammlung  |2 gnd-content 
700 1 |a Anhorn, Bartholomäus  |d 1566-1640  |e Schreiber  |4 scr  |0 (DE-588)121073319 
710 1 |a Drei Bünde  |e Adressat  |4 rcp  |0 (DE-588)1069513687 
751 |a Bergün/Bravuogn  |0 (DE-588)4005700-8 
773 1 |g Bl. 54r-55v  |q 54  |t Sendschreiben verschiedener Personen an St. Gallische Bürger und von solchen an andere  |w (HAN)000202472DSV05 
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900 |a HANunikat 
910 |c Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung. 
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Basisinformationen

Signatur:
  • St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 108:54
Ressourcentyp:
Buchhandschrift; Brief; Archivmaterial / Archivdokument
Digitalisat:
Titel:
Brief an Herren unnd landtsleütt [gmainer 3. püntten] / von Predicanten unnd diener där evangelischen relligion gmainer 3. püntten
Entstehungsangaben:
Pergünn, den 20. tag Aprellen anno 1618
Entstehungszeit (normiert):
1618.04.20
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Physische Beschreibung:
  • 1 Doppelbl.; 33,1 x 19 cm

Sucheinstiege

Person:

SchreiberIn / Scriptorium

Körperschaft:
Ort (normiert):
Ort:
Formschlagwort:

Hierarchie/Kontext

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Inhalt und innere Ordnung

Inhalt:
  • Die von den Vorfahren eingesetzte Ordnung wird seit einiger Zeit durch die Anwerbung [von Söldnern] durch fremde Mächte gefährdet. Die evangelischen Pfarrer haben die Behörden der drei Bünde schon vor einiger Zeit aufgefordert, diesen Missstand zu beseitigen. Diese Intervention ist aber folgenlos geblieben, und die Auseinandersetzungen deswegen nehmen zu. Am Bundestag in Davos im August 1617 hat man die Pfarrer angewiesen, mit ihrem Anliegen an die einzelnen Gemeinden zu gelangen. Sie haben daher alle Kirchendiener angehalten, in ihren Kirchgemeinden vom Solddienst abzumahnen. Auf diese Vorhaltungen hin wurden die Pfarrer beschimpft und bedroht, man versuchte sie vor Gericht zu bringen und von ihrer Stelle zu vertreiben, als ob sie Kriminelle wären. Gleichzeitig geniesst der Bischof von Chur [Johann V. Flugi] jeden Schutz, obwohl er von den drei Bünden schon vor einigen Jahren des Landes verwiesen ("bandiert") wurde. - Die Pfarrer stellen fest, dass in den drei Bünden eine Spanien freundlich gesinnte Gruppierung ("spanische faction") für schädliche Umtriebe verantwortlich ist. Trotz des auch von einigen Gemeinden anerkannten Erlasses ("artickel") der letzten Bundesverhandlung zum Verhältnis mit Spanien bewegen sich spanische Gesandte frei in den drei Bünden und werden von ihren Parteigängern offen unterstützt. - Ferner kritisieren die Pfarrer die häufige Anwendung von Gewalt, die nicht etwa zur Verhinderung der Anwerbung durch Venedig ("Venedische miett und gaben") dient, die von den Pfarrern ebenfalls missbilligt wird, sondern die zum Schaden der Gerechtigkeit in allgemeinen Gebrauch gekommen ist. - Die Pfarrer bitten deshalb die Obrigkeit der drei Bünde, sie gegen diese unerhörten Angriffe zu schützen und das Soldunwesen zugunsten von Spanien und Venedig abzustellen. Nur so können Friede und Freiheit in den drei Bünden wiederhergestellt erhalten werden. - Falls die Obrigkeit nicht willens und in der Lage ist, für den Schutz ihrer evangelischen Pfarrer zu sorgen, werden sie ihr Heil anderswo suchen müssen.

Anmerkungen

Allgemeine Anmerkung:
Adressat auf Blatt 54r genannt
Briefanrede: Wolgeachte, ehrsame, hochverthrauwte herren unnd landtsleütt, die ihr mitt uns gemainschafft habend an wahrer erkantnuss des ehwigen hailands unnd sines säligmachenden verdiensts, nach usswyssung seines unfälbahren wortts
Absender: E[uwer] e[hrsamen] w[ysen] allzytt getrüwe predicanten unnd diener där evangelischen relligion gmainer 3. püntten.
Ohne Adresse und Siegelspuren
Sprache, Schrift:
Deutsch

Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen

Zugangsbestimmungen:
  • Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.

Bearbeitungsstand

Interne Bearbeitung:
  • Verzeichnung=Description=Inventaire; Oktober 2016; Februar 2023; HAN-Katalogisierungsregeln; Vollständige Rekatalogisierung; Gertraud Gamper; Clemens Müller

Identifikatoren

Systemnummer:
991170521858205501
Andere Systemnummer:
  • (HAN)000294403DSV05
  • (EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170521858205501
  • (41SLSP_UBS)9972436968805504
Quelle: