Brief an Cůnradt Grebel und ander sin mitbrüdern in Christo zu Zürich

Hegenwald, Erhard
Kurzformat

Brief an Cůnradt Grebel und ander sin mitbrüdern in Christo zu Zürich / von Erhart Hegenůald - [Wittenberg] , am nüwen jarstag anno 1525
2 Doppelbl., 8 S. beschrieben : 33-34 x 22 cm
  • St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 31:222

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520 |a Grebel und sein Kreis haben in [13] Artikeln Einwände auf Hegenwalds vorangehenden Brief geschickt. Aus Zeitmangel gelingt es nicht, auf alle zu antworten. Hegenwald hat nicht die religiöse Integrität der Gruppe um Grebel in Frage stellen wollen. Er hat nur die Furcht Gottes und pietas angemahnt, was für alle Menschen Gültigkeit hat. Sie ist die Grundlage zur Unterscheidung der Geister. Alle Menschen sind aufgrund ihrer Natur Täuschungen über die Gottgefälligkeit ihrer Bestrebungen ausgesetzt; dies gilt auch für die Täufer. Auch wenn sie ihre Thesen auf die Schrift abstützen, können sie nicht in Anspruch nehmen, den Willen Gottes in Allem verstanden zu haben. Selbst Paulus gestand die Begrenztheit seines Wissens ein. Dies gilt auch hinsichtlich der angeführten „Berufung“. Zur Kritik an Luther und Hegenwald bezüglich der Bilder und des Abendmahls sollten sie Luthers Schrift gegen Karlstadt abwarten [„Wider die himmlischen Propheten, von den Bildern und Sakrament“, 1524/1525]. Er bittet, mit einer öffentlichen Kontroverse bis dahin zuzuwarten; eine solche wird nur zu endlosen Streitereien führen. Am Schluss seiner 13 Artikel schreibt Grebel, die Kindstaufe sei eine unsinnige Gotteslästerung. Hegenwald hat seine Ansicht zu diesem Thema in einem Brief an Myconius ausgebreitet. Dieser ist aber nicht zur Publikation bestimmt; Hegenwald will sich aus dieser Kontroverse heraushalten und nicht zusammen mit Luther und Zwingli genannt werden. Er bittet Grebel, Zorn und Bitternis im Zaum zu halten. Nach Paulus sollen wir geduldig sein und uns in brüderlichen Geist ermahnen, aber vielleicht betrachtet Grebel Hegenwald nicht als Bruder in Christus. Luther wollte selbst nicht auf Grebels Schreiben antworten, aber er lässt grüssen. 
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Basisinformationen

Signatur:
  • St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 31:222
Ressourcentyp:
Brief; Autograph; Archivmaterial / Archivdokument
Digitalisat:
Titel:
Brief an Cůnradt Grebel und ander sin mitbrüdern in Christo zu Zürich / von Erhart Hegenůald
Entstehungsangaben:
[Wittenberg], am nüwen jarstag anno 1525
Entstehungszeit (normiert):
1525.01.01
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Physische Beschreibung:
  • 2 Doppelbl., 8 S. beschrieben; 33-34 x 22 cm
Serie:
Vadianische Briefsammlung, Bd. 2; 222

Sucheinstiege

Person:
Ort (normiert):
Ort:
Formschlagwort:

Hierarchie/Kontext

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Inhalt und innere Ordnung

Inhalt:
  • Grebel und sein Kreis haben in [13] Artikeln Einwände auf Hegenwalds vorangehenden Brief geschickt. Aus Zeitmangel gelingt es nicht, auf alle zu antworten. Hegenwald hat nicht die religiöse Integrität der Gruppe um Grebel in Frage stellen wollen. Er hat nur die Furcht Gottes und pietas angemahnt, was für alle Menschen Gültigkeit hat. Sie ist die Grundlage zur Unterscheidung der Geister. Alle Menschen sind aufgrund ihrer Natur Täuschungen über die Gottgefälligkeit ihrer Bestrebungen ausgesetzt; dies gilt auch für die Täufer. Auch wenn sie ihre Thesen auf die Schrift abstützen, können sie nicht in Anspruch nehmen, den Willen Gottes in Allem verstanden zu haben. Selbst Paulus gestand die Begrenztheit seines Wissens ein. Dies gilt auch hinsichtlich der angeführten „Berufung“. Zur Kritik an Luther und Hegenwald bezüglich der Bilder und des Abendmahls sollten sie Luthers Schrift gegen Karlstadt abwarten [„Wider die himmlischen Propheten, von den Bildern und Sakrament“, 1524/1525]. Er bittet, mit einer öffentlichen Kontroverse bis dahin zuzuwarten; eine solche wird nur zu endlosen Streitereien führen. Am Schluss seiner 13 Artikel schreibt Grebel, die Kindstaufe sei eine unsinnige Gotteslästerung. Hegenwald hat seine Ansicht zu diesem Thema in einem Brief an Myconius ausgebreitet. Dieser ist aber nicht zur Publikation bestimmt; Hegenwald will sich aus dieser Kontroverse heraushalten und nicht zusammen mit Luther und Zwingli genannt werden. Er bittet Grebel, Zorn und Bitternis im Zaum zu halten. Nach Paulus sollen wir geduldig sein und uns in brüderlichen Geist ermahnen, aber vielleicht betrachtet Grebel Hegenwald nicht als Bruder in Christus. Luther wollte selbst nicht auf Grebels Schreiben antworten, aber er lässt grüssen.

Anmerkungen

Allgemeine Anmerkung:
Adressat: An Cůnradt Grebel und ander sin mitbrüdern in Christo zu Zürich
Absender: Erhart Hegenůald
Rückenvermerk von anderer Hand unter der Adresse: Widerteufer
Siegelspur
Sprache, Schrift:
Deutsch

Geschichte

Ehemalige Signatur:
Ehemalige Signatur: Standort: Stadtbibliothek St. Gallen, Handschriften. Signatur: Epistolae Tom. II:222; Epistolae Tom. II:222

Hinweise

Bibliographischer Nachweis:
  • Kammerer, Vadianische Briefsammlung, Isny (vor 1958) (VadSlg Ms 29a), S. 33
Literatur:
  • Englische Übersetzung in: The sources of Swiss Anabaptism : the Grebel letters and related documents / edited by Leland Harder. - Scottdale ; Kitchener : Herald Press, 1985, S. 324-331

Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen

Zugangsbestimmungen:
  • Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.

Bearbeitungsstand

Interne Bearbeitung:
  • Verzeichnung=Description=Inventaire; März 2016; HAN-Katalogisierungsregeln; Vollständige Rekatalogisierung nach Kammerer mit Ergänzungen; Clemens Müller und Wolfgang Göldi

Identifikatoren

Systemnummer:
991170507732005501
Andere Systemnummer:
  • (HAN)000279824DSV05
  • (EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170507732005501
  • (41SLSP_UBS)9972431096605504
Quelle: