Brief an Hans Gerwig Blaurer
Mangolt, Gregor
Kurzformat
Brief an Hans Gerwig Blaurer / von Gregorius Mangolt - Zurich , den 9 Januarii 1568
1 Bl., 2 S. beschrieben : 30 x 19-19,5 cm
-
St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 39:2
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520 | |a Mangolt bestätigt den Empfang von Blarers Brief am vergangenen Freitag. Leider konnte er nicht direkt darauf antworten. Dankt für die grosszügigen Gaben, die er nach der Anweisung von Blarer verteilt hat. Bewundert die Kunst von Blarers Mutter [Katharina], die "in irem bachoffen fisch fahen kann". Dankt für das Taschentuch ("fatzenletli"), das sie ihm ebenfalls geschenkt hat. Er hat auch den Schuldbrief ("zinssverschreibung") erhalten, den er gut aufbewahren will. Fragt, ob er den neuen Schuldbrief ("verschribung") nur auf den Namen von Blarers Mutter oder auf Mutter und Sohn ausstellen soll. Das Geld für den Uhrmacher hat Mangolt von Blarer erhalten und ausbezahlt. - Über den Kriegsverlauf in Frankreich hat Blarer wohl von Schultheiss Hauser erfahren, der briefliche Nachricht darüber erhalten hat. Angeblich sind insgesamt 30000 Mann gefallen, davon 1400 von den Evangelischen. [Ludwig von] Condé ("Condis") soll das Feld behauptet haben. Angeblich hat er auch Lyon belagert. Damit sollen die enteigneten, vertriebenen und getöteten Evangelischen gerächt werden. Einige [Feinde] hofften, das geraubte Gut zu verkaufen und transportierten es zu Schiff weg. Bei Solothurn ist aber alles zugrunde gegangen, darunter viele wertvolle Textilien ("sidenwerck, daffet, damast, schamlot"). | ||
520 | |a Kürzlich sind zwei Fuhrleute aus Altstätten von Basel nach Zürich ("heruff") gefahren. Beim Ort Mumpf ("Munpff") soll Feuer vom Himmel auf die Wägen und Pferde gefallen sein, das sich bei der Berührung als kalt erwies. Dies haben die Fuhrleute vor dem Junker Hans Göldli bezeugt. - Johann Jakob ("Hans Jacob") Wick hat nach der Predigt erzählt, in der Nacht auf Neujahr habe man an vielen Orten ein Feuer vom Himmel fallen gesehen; dies wurde auch in Briefen bestätigt. Dies sind Zeichen Gottes, die zur Wachsamkeit auffordern. - Bestellt Grüsse an Blarers Mutter. PS: Mangolts Ehefrau schickt die Spindeln im Spindelkästchen ("spindelledli"), damit sie wie verabredet gemacht werden. | ||
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Basisinformationen
Signatur:
-
St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 39:2
Ressourcentyp:
Brief; Autograph; Archivmaterial / Archivdokument
Titel:
Brief an Hans Gerwig Blaurer / von Gregorius Mangolt
Entstehungsangaben:
Zurich, den 9 Januarii 1568
Entstehungszeit (normiert):
1568.01.09
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Physische Beschreibung:
-
1 Bl., 2 S. beschrieben; 30 x 19-19,5 cm
Serie:
Vadianische Briefsammlung, Bd. 10; 2
Hierarchie/Kontext
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Inhalt und innere Ordnung
Inhalt:
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Mangolt bestätigt den Empfang von Blarers Brief am vergangenen Freitag. Leider konnte er nicht direkt darauf antworten. Dankt für die grosszügigen Gaben, die er nach der Anweisung von Blarer verteilt hat. Bewundert die Kunst von Blarers Mutter [Katharina], die "in irem bachoffen fisch fahen kann". Dankt für das Taschentuch ("fatzenletli"), das sie ihm ebenfalls geschenkt hat. Er hat auch den Schuldbrief ("zinssverschreibung") erhalten, den er gut aufbewahren will. Fragt, ob er den neuen Schuldbrief ("verschribung") nur auf den Namen von Blarers Mutter oder auf Mutter und Sohn ausstellen soll. Das Geld für den Uhrmacher hat Mangolt von Blarer erhalten und ausbezahlt. - Über den Kriegsverlauf in Frankreich hat Blarer wohl von Schultheiss Hauser erfahren, der briefliche Nachricht darüber erhalten hat. Angeblich sind insgesamt 30000 Mann gefallen, davon 1400 von den Evangelischen. [Ludwig von] Condé ("Condis") soll das Feld behauptet haben. Angeblich hat er auch Lyon belagert. Damit sollen die enteigneten, vertriebenen und getöteten Evangelischen gerächt werden. Einige [Feinde] hofften, das geraubte Gut zu verkaufen und transportierten es zu Schiff weg. Bei Solothurn ist aber alles zugrunde gegangen, darunter viele wertvolle Textilien ("sidenwerck, daffet, damast, schamlot").
-
Kürzlich sind zwei Fuhrleute aus Altstätten von Basel nach Zürich ("heruff") gefahren. Beim Ort Mumpf ("Munpff") soll Feuer vom Himmel auf die Wägen und Pferde gefallen sein, das sich bei der Berührung als kalt erwies. Dies haben die Fuhrleute vor dem Junker Hans Göldli bezeugt. - Johann Jakob ("Hans Jacob") Wick hat nach der Predigt erzählt, in der Nacht auf Neujahr habe man an vielen Orten ein Feuer vom Himmel fallen gesehen; dies wurde auch in Briefen bestätigt. Dies sind Zeichen Gottes, die zur Wachsamkeit auffordern. - Bestellt Grüsse an Blarers Mutter. PS: Mangolts Ehefrau schickt die Spindeln im Spindelkästchen ("spindelledli"), damit sie wie verabredet gemacht werden.
Anmerkungen
Allgemeine Anmerkung:
Adressat: Dem frommen erenvesten Hans Gerwig Blaurern zu Winterthur, minem furgliebten gunstigen herrn zuhanden
Absender: Gregorius Mangolt, uwer alzyt dienstwilliger
Eingangsvermerk unter der Adresse: Accepi 10 Januarii anno 1568 per Weclinum (?)
Lesermarginalien auf S. 1 (Zeigerhändchen; NB)
Siegelspur
Sprache, Schrift:
Deutsch
Geschichte
Ehemalige Signatur:
Ehemalige Signatur: Standort: Stadtbibliothek St. Gallen, Handschriften. Signatur: Epistolae Tom. X:2; Epistolae Tom. X:2
Hinweise
Bibliographischer Nachweis:
-
Kammerer, Vadianische Briefsammlung, Isny 1958 (VadSlg Ms 29b), S. 217
Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen
Zugangsbestimmungen:
-
Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.
Bearbeitungsstand
Interne Bearbeitung:
-
Verzeichnung=Description=Inventaire; Juni 2020; HAN-Katalogisierungsregeln; Vollständige Rekatalogisierung nach Kammerer mit Ergänzungen; Clemens Müller
Identifikatoren
Systemnummer:
991170497424005501
Andere Systemnummer:
-
(HAN)000373350DSV05
-
(EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170497424005501
-
(41SLSP_UBS)9972427446105504