Brief an Ecclesiae ac scholae Tigurinae pastores ac professores
Breitinger, Johann Jakob
Kurzformat
Brief an Ecclesiae ac scholae Tigurinae pastores ac professores / von Joh[annes] Jacobus Breitingerus - Dordraci , 14 Novemb[ris] 1618.
1 Doppelbl., 4 S. beschrieben : 32 x 20 cm
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St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 39:240
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520 | |a Breitinger hat bereits dem Rat [der Stadt Zürich] über die Ankunft der Deputierten aus der Eidgenossenschaft ("Helvetii") zusammen mit denen aus der Pfalz ("Palatini") in Dordrecht berichtet. Vor dem 3. November (julianisch) haben noch keine Sitzungen stattgefunden, weil man auf weitere Deputierte aus dem Ausland, aber auch aus den niederländischen Provinzialsynoden ("Belgae") warten musste. Die Deputierten aus Brandenburg und Nassau sind noch immer nicht eingetroffen. Störender als dies ist das Ausbleiben der Deputierten aus Frankreich. Die Namen der anwesenden Deputierten sind im Brief aufgeführt. Erste Sitzung: Begrüssung durch den Kanzler von Geldern ("consiliarius Geldriae"), Dank an die teilnehmenden Fürsten und Republiken. Zweite Sitzung: Wahl von Johannes Bogermann zum Präses, Wahl von zwei Assessoren und Schreibern aus der niederländischen Pfarrerschaft. Dritte Sitzung: Verlesung der Beglaubigungsbriefe und eines Mahnschreibens der Genfer. Vierte Sitzung: Einladung an die Synode von Utrecht. Einladung von Theologen aus Geldern, Süd- und Nordholland und Overijssel ("Transinsulania"), sich innerhalb von zwei Wochen einzufinden. | ||
520 | |a Während man auf diese wartet, werden täglich zwei Sitzungen zur Beurteilung verschiedener Beschwerden abgehalten. Eine zentrale Klage bezieht sich auf die fehlerhafte niederländische Übersetzung der Bibel. Ein grosses Problem sind die Remonstranten, welche grosse Unruhe verursachen, so der arminianische ("Arminianus") Pfarrer [Nicolaus] Grevenhoven ("Grevinehovius"). Die Jesuiten in Köln und Louvain und die Katholiken ("pontificii") überhaupt ziehen Nutzen aus diesem Konflikt. Die niederländischen Theologen sind sehr darauf bedacht, den Konflikt mit Hilfe der Deputierten zu lösen. Dies erfordert die Lektüre grosser Mengen kontroverser theologischer Literatur. Breitinger wird dem Rat wieder berichten, wenn Resultate erzielt worden sind. Sonstige Nachrichten kann er nicht mitteilen, da die Deputierten auf einer Insel isoliert sind. Segenswünsche. Breitinger hat im Auftrag der Zürcher Kollegen den Bischof [George Carlton of Llandaff] von England getroffen, der ein grosser Freund der Kirche von Zürich ist und deren Pfarrer und Professoren grüssen lässt. | ||
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Basisinformationen
Signatur:
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St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 39:240
Ressourcentyp:
Brief; Archivmaterial / Archivdokument
Titel:
Brief an Ecclesiae ac scholae Tigurinae pastores ac professores / von Joh[annes] Jacobus Breitingerus
Entstehungsangaben:
Dordraci, 14 Novemb[ris] 1618.
Entstehungszeit (normiert):
1618.11.14
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Auflage / Ausgabenvermerk /Entstehungsstufe:
Abschrift
Physische Beschreibung:
-
1 Doppelbl., 4 S. beschrieben; 32 x 20 cm
Serie:
Vadianische Briefsammlung, Bd. 10; 240
Hierarchie/Kontext
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Inhalt und innere Ordnung
Inhalt:
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Breitinger hat bereits dem Rat [der Stadt Zürich] über die Ankunft der Deputierten aus der Eidgenossenschaft ("Helvetii") zusammen mit denen aus der Pfalz ("Palatini") in Dordrecht berichtet. Vor dem 3. November (julianisch) haben noch keine Sitzungen stattgefunden, weil man auf weitere Deputierte aus dem Ausland, aber auch aus den niederländischen Provinzialsynoden ("Belgae") warten musste. Die Deputierten aus Brandenburg und Nassau sind noch immer nicht eingetroffen. Störender als dies ist das Ausbleiben der Deputierten aus Frankreich. Die Namen der anwesenden Deputierten sind im Brief aufgeführt. Erste Sitzung: Begrüssung durch den Kanzler von Geldern ("consiliarius Geldriae"), Dank an die teilnehmenden Fürsten und Republiken. Zweite Sitzung: Wahl von Johannes Bogermann zum Präses, Wahl von zwei Assessoren und Schreibern aus der niederländischen Pfarrerschaft. Dritte Sitzung: Verlesung der Beglaubigungsbriefe und eines Mahnschreibens der Genfer. Vierte Sitzung: Einladung an die Synode von Utrecht. Einladung von Theologen aus Geldern, Süd- und Nordholland und Overijssel ("Transinsulania"), sich innerhalb von zwei Wochen einzufinden.
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Während man auf diese wartet, werden täglich zwei Sitzungen zur Beurteilung verschiedener Beschwerden abgehalten. Eine zentrale Klage bezieht sich auf die fehlerhafte niederländische Übersetzung der Bibel. Ein grosses Problem sind die Remonstranten, welche grosse Unruhe verursachen, so der arminianische ("Arminianus") Pfarrer [Nicolaus] Grevenhoven ("Grevinehovius"). Die Jesuiten in Köln und Louvain und die Katholiken ("pontificii") überhaupt ziehen Nutzen aus diesem Konflikt. Die niederländischen Theologen sind sehr darauf bedacht, den Konflikt mit Hilfe der Deputierten zu lösen. Dies erfordert die Lektüre grosser Mengen kontroverser theologischer Literatur. Breitinger wird dem Rat wieder berichten, wenn Resultate erzielt worden sind. Sonstige Nachrichten kann er nicht mitteilen, da die Deputierten auf einer Insel isoliert sind. Segenswünsche. Breitinger hat im Auftrag der Zürcher Kollegen den Bischof [George Carlton of Llandaff] von England getroffen, der ein grosser Freund der Kirche von Zürich ist und deren Pfarrer und Professoren grüssen lässt.
Anmerkungen
Allgemeine Anmerkung:
Adressat: Reverendis, clarissimis doctissimisque viris, ecclesiae ac scholae Tigurinae pastoribus ac professorib[us], patrib[us] ac fratrib[us] suis plurimum honorandis.
Absender: Qui vos in domino amo et veneror, Joh[annes] Jacobus Breitingerus.
Adresse unter dem Brieftext; auf S. 4 Liste der "Nomina theologorum, qui ad synodum Dordracenam missi sunt"
Sprache, Schrift:
Lateinisch
Geschichte
Ehemalige Signatur:
Ehemalige Signatur: Standort: Stadtbibliothek St. Gallen, Handschriften. Signatur: Epistolae Tom. X:240; Epistolae Tom. X:240
Hinweise
Bibliographischer Nachweis:
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Kammerer, Vadianische Briefsammlung, Isny (vor 1958) (VadSlg Ms 29a), S. 231
Literatur:
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Abgedruckt in: Ulrich, Johann Jakob. - Miscellanea Tigurina, 2. Teil. - Zürich : Gessner, 1723, S. 407-412 (ohne Liste der teilnehmenden Theologen)
Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen
Zugangsbestimmungen:
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Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.
Bearbeitungsstand
Interne Bearbeitung:
-
Verzeichnung=Description=Inventaire; Oktober 2020; HAN-Katalogisierungsregeln; Vollständige Rekatalogisierung nach Kammerer mit Ergänzungen; Clemens Müller
Identifikatoren
Systemnummer:
991170495825205501
Andere Systemnummer:
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(HAN)000440788DSV05
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(EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170495825205501
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(41SLSP_UBS)9972427103705504