Brief an Joh[annes] Thomas Landenbergeus
Blarer, Augustin
Kurzformat
Brief an Joh[annes] Thomas Landenbergeus / von A[ugustinus] B[larerus] - Lütmercae Turgaviorum , in vespera feriarum salutationis angelicae. Anno salutis reparatae per Christum, partusque virgineae supra sesquimillesimum septuagesimo nono.
2 Doppelbl., S. 1-5 : 32,5 x 21 cm
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St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 39:106a
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490 | 1 | |a Vadianische Briefsammlung, Bd. 10 |v 106a | |
500 | |a Adressat: Joh[anni] Thomę Landenbergeo, nepoti dilecto. | ||
500 | |a Absender: A[ugustinus] B[larerus] p[astor] L[utmercanus] , avunculus t[uus]. | ||
506 | |a Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal. | ||
510 | 4 | |a Kammerer, Vadianische Briefsammlung, Isny (vor 1958) (VadSlg Ms 29a), S. 223 | |
520 | |a Augustin hat den Brief von Johann Thomas im Oktober 1578 aus Hornbach erhalten. Er möge, wie er verspricht, fleissig studieren. Er vermisst aber dessen Eifer in religiösen Dingen ("pietas"). Gott achtet nicht nur auf die Taten, sondern auch die Worte. Ermahnt zur täglichen Lektüre im Alten und Neuen Testament. Dann soll er seine Lehrer und Mitstudenten achten, vor allem aber seinen Onkel Albert, der sich seit jeher wie ein Vater um ihn kümmert und mit beträchtlichem Aufwand sein Studium ermöglicht. Auch die Wohltaten von dessen Ehefrau und Töchtern sowie des Landesfürsten sind letztlich ihm zu verdanken. Ferner möge er von seinem Hochmut ablassen, der sich, wie Augustin vernommen hat, in Prahlerei und Kleiderluxus äussert. Wahrer Adel besteht in edlem Lebenswandel. Das Seidenkleid ("holosericum") der Heiligen besteht in deren Tugenden. Auch hat Augustin gehört, dass Johann Thomas auf die Bestrafung seines Hochmuts ("philautia") mit Trotz reagiert. Die Strafen dienen dazu, ihn auf dem rechten Weg zu fördern. Je mehr er trotzt, desto härter müssen die Strafen ausfallen. Weiter soll er seine Ess- und Trunksucht zügeln. Diese sind vor allem für die studierende Jugend verderblich. Deren von Natur aus heisse Natur wird dadurch zum Wahnsinn gesteigert. So ist kein Erfolg der Studien zu erwarten. Er möge sich durch die Worte Christi leiten lassen, der vor Trunkenheit und Luxus warnt. Andernfalls erwartet ihn ein böses Ende. Auch nach den Worten des Apostels haben die Trunksüchtigen nicht Teil am Reich Gottes [vgl. Paulus, Galater 5,21]. Aus demselben Grund warnt er ihn auch vor Hurerei: Wein und Hurerei rauben dem Menschen den Verstand [vgl. Hosea 4,10]. | ||
520 | |a Johann Thomas soll sexuelle Abstinenz bis zur Hochzeit ("hymenaeus") mit seiner Freundin ("virgo") üben und den Wein nicht zum Löschen des Durstes, sondern nur zu medizinalen Zwecken geniessen. Leider ist der Bruder Albert ("germanus medicus") allzu nachsichtig; Augustin verlangt von Johann Thomas mehr Disziplin. - Über die häuslichen Angelegenheiten werden die Mutter [Margarethe von Landenberg] und die Schwestern schreiben. - Johann Thomas soll sich weniger der Dichtkunst widmen, sondern sich lieber mit den Wissenschaften beschäftigen: Theologie, Physik, Historie und Politik. Da er nach einem Hofamt strebt, soll ersein Studium in die juristische und diplomatische Richtung ("cancellariorum, oratorum et legatorum munera") lenken. Diese kann Augustin billigen, wie es Johann Thomas in seinem Brief wünscht. Dessen weitere Bildung überlässt er seinem Freund, dem Rektor Johannes Thomae, den Johann Thomas achten und ehren soll. - Zu den Ermahnungen sendet Augustin auch einen Goldgulden ("aureus nummus"), den Johann Thomas zu einem vernünftigen Zweck verwenden soll. - Die verwitwete Verwandte Sophia Blarer wünscht, dass auch ihr Sohn Markus, der seit fünf Jahren an der Schule von Memmingen ist, ans Gymnasium von Hornbach kommt. Johann Thomas möge dieses Anliegen dem Rektor [Johannes Thomae] vortragen und baldmöglichst an Augustin schreiben, ob es einen Platz für diesen gibt und wie hoch die Kosten für die Unterbringung ("victualia cum lectisterniis") sind. Markus ist ein guter Junge und gibt Anlass zur Hoffnung. - Segenswünsche. | ||
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Basisinformationen
Signatur:
-
St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 39:106a
Ressourcentyp:
Brief; Autograph; Archivmaterial / Archivdokument
Titel:
Brief an Joh[annes] Thomas Landenbergeus / von A[ugustinus] B[larerus]
Entstehungsangaben:
Lütmercae Turgaviorum, in vespera feriarum salutationis angelicae. Anno salutis reparatae per Christum, partusque virgineae supra sesquimillesimum septuagesimo nono.
Entstehungszeit (normiert):
1579.03.24
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Auflage / Ausgabenvermerk /Entstehungsstufe:
Abschrift; von Augustin Blarer
Physische Beschreibung:
-
2 Doppelbl., S. 1-5; 32,5 x 21 cm
Serie:
Vadianische Briefsammlung, Bd. 10; 106a
Hierarchie/Kontext
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Inhalt und innere Ordnung
Inhalt:
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Augustin hat den Brief von Johann Thomas im Oktober 1578 aus Hornbach erhalten. Er möge, wie er verspricht, fleissig studieren. Er vermisst aber dessen Eifer in religiösen Dingen ("pietas"). Gott achtet nicht nur auf die Taten, sondern auch die Worte. Ermahnt zur täglichen Lektüre im Alten und Neuen Testament. Dann soll er seine Lehrer und Mitstudenten achten, vor allem aber seinen Onkel Albert, der sich seit jeher wie ein Vater um ihn kümmert und mit beträchtlichem Aufwand sein Studium ermöglicht. Auch die Wohltaten von dessen Ehefrau und Töchtern sowie des Landesfürsten sind letztlich ihm zu verdanken. Ferner möge er von seinem Hochmut ablassen, der sich, wie Augustin vernommen hat, in Prahlerei und Kleiderluxus äussert. Wahrer Adel besteht in edlem Lebenswandel. Das Seidenkleid ("holosericum") der Heiligen besteht in deren Tugenden. Auch hat Augustin gehört, dass Johann Thomas auf die Bestrafung seines Hochmuts ("philautia") mit Trotz reagiert. Die Strafen dienen dazu, ihn auf dem rechten Weg zu fördern. Je mehr er trotzt, desto härter müssen die Strafen ausfallen. Weiter soll er seine Ess- und Trunksucht zügeln. Diese sind vor allem für die studierende Jugend verderblich. Deren von Natur aus heisse Natur wird dadurch zum Wahnsinn gesteigert. So ist kein Erfolg der Studien zu erwarten. Er möge sich durch die Worte Christi leiten lassen, der vor Trunkenheit und Luxus warnt. Andernfalls erwartet ihn ein böses Ende. Auch nach den Worten des Apostels haben die Trunksüchtigen nicht Teil am Reich Gottes [vgl. Paulus, Galater 5,21]. Aus demselben Grund warnt er ihn auch vor Hurerei: Wein und Hurerei rauben dem Menschen den Verstand [vgl. Hosea 4,10].
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Johann Thomas soll sexuelle Abstinenz bis zur Hochzeit ("hymenaeus") mit seiner Freundin ("virgo") üben und den Wein nicht zum Löschen des Durstes, sondern nur zu medizinalen Zwecken geniessen. Leider ist der Bruder Albert ("germanus medicus") allzu nachsichtig; Augustin verlangt von Johann Thomas mehr Disziplin. - Über die häuslichen Angelegenheiten werden die Mutter [Margarethe von Landenberg] und die Schwestern schreiben. - Johann Thomas soll sich weniger der Dichtkunst widmen, sondern sich lieber mit den Wissenschaften beschäftigen: Theologie, Physik, Historie und Politik. Da er nach einem Hofamt strebt, soll ersein Studium in die juristische und diplomatische Richtung ("cancellariorum, oratorum et legatorum munera") lenken. Diese kann Augustin billigen, wie es Johann Thomas in seinem Brief wünscht. Dessen weitere Bildung überlässt er seinem Freund, dem Rektor Johannes Thomae, den Johann Thomas achten und ehren soll. - Zu den Ermahnungen sendet Augustin auch einen Goldgulden ("aureus nummus"), den Johann Thomas zu einem vernünftigen Zweck verwenden soll. - Die verwitwete Verwandte Sophia Blarer wünscht, dass auch ihr Sohn Markus, der seit fünf Jahren an der Schule von Memmingen ist, ans Gymnasium von Hornbach kommt. Johann Thomas möge dieses Anliegen dem Rektor [Johannes Thomae] vortragen und baldmöglichst an Augustin schreiben, ob es einen Platz für diesen gibt und wie hoch die Kosten für die Unterbringung ("victualia cum lectisterniis") sind. Markus ist ein guter Junge und gibt Anlass zur Hoffnung. - Segenswünsche.
Anmerkungen
Allgemeine Anmerkung:
Adressat: Joh[anni] Thomę Landenbergeo, nepoti dilecto.
Absender: A[ugustinus] B[larerus] p[astor] L[utmercanus] , avunculus t[uus].
Sprache, Schrift:
Lateinisch
Geschichte
Ehemalige Signatur:
Ehemalige Signatur: Standort: Stadtbibliothek St. Gallen, Handschriften. Signatur: Epistolae Tom. X:106a; Epistolae Tom. X:106a
Hinweise
Bibliographischer Nachweis:
-
Kammerer, Vadianische Briefsammlung, Isny (vor 1958) (VadSlg Ms 29a), S. 223
Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen
Zugangsbestimmungen:
-
Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.
Bearbeitungsstand
Interne Bearbeitung:
-
Verzeichnung=Description=Inventaire; August 2020; HAN-Katalogisierungsregeln; Vollständige Rekatalogisierung nach Kammerer mit Ergänzungen; Clemens Müller
Identifikatoren
Systemnummer:
991170478834905501
Andere Systemnummer:
-
(HAN)000420286DSV05
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(EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170478834905501
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(41SLSP_UBS)9972421754405504