Brief an Iosueus Keslerus

Simmler, Josias
Kurzformat

Brief an Iosueus Keslerus / von Josias Simlerus - Tiguri , 3 Augusti [1575]
1 Bl. : 32-32,5 x 20 cm
  • St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 39:69

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500 |a Entstehungsjahr aus dem Briefinhalt erschlossen 
500 |a Siegelabdruck (I S) 
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510 4 |a Kammerer, Vadianische Briefsammlung, Isny 1958 (VadSlg Ms 29b), S. 221 
520 |a Simler sendet den Band von Hilarius [Pictaviensis: evtl. VadSlg EB 580 oder VadSlg Inc 600] verspätet zurück, da der St. Galler Briefbote ("vestras tabellarius") nicht wie verabredet gekommen ist, um das Buch abzuholen [vgl. VadSLg Ms 39:78]. Nun hat er es dem jungen Mann mitgegeben, der einen Brief an die Pfarrer von St. Gallen überbringt, welcher die folgenden Informationen ausführlicher enthält: Am nächsten Reichstag ("comitia imperialia") [von Regenburg, Juni bis Oktober 1576] soll ein Antrag zur Verurteilung der Lehre der evangelischen Kirchen der Eidgenossenschaft vorgebracht werden. Der Kurfürst [Friedrich III. von der Pfalz] ("illustrissimus princeps elector Rheni") will in einem Schreiben den anderen Reichsfürsten aufzeigen, welchen Schaden diese Kontroverse und eine Verurteilung abweichender Ansichten zur Abendmahlslehre den Kirchen und dem Staat zufügen würden. Der Kurfürst hat verlangt, dass die evangelischen Kirchen der Eidgenossenschaft eine gemeinsame Erklärung zuhanden der Fürsten verfassen. Die Zürcher haben einen Entwurf ("formula") verfasst, den sie den durch das Helvetische Bekenntnis verbundenen Kirchen zur Vernehmlassung senden. Die Zürcher wünschen eine baldige Antwort, da der Reichstag im kommenden September stattfinden soll und der Kurfürst demnächst einen Boten in dieser Sache schicken wird. 
520 |a In der kommenden Woche wird auf Verlangen Luzerns eine Tagsatzung in Baden stattfinden [7. August 1575], nachdem am 25. Juli ein Treffen der katholischen Orte in Luzern stattgefunden hat [26. Juli 1575]. Der Gouverneur ("praeses") der Grafschaft Burgund klagt, dass Truppen aus Bern und Neuenburg versucht hätten, Besançon zu erobern; er beruft sich in seiner Klage auf das Bündnis von Burgund mit den Eidgenossen. Ferner soll man von den Bernern und Baslern verlangt haben, den verbannten Franzosen kein Asyl zu gewähren, namentlich dem Fürsten von Condé [Heinrich I. de Bourbon] ("Condaeus"), den Kindern des Admirals [Gaspard II. de Coligny], dem Herrn [Guy XIX.] de Laval, dem Sohn von [François de Coligny] d'Andelot ("Andelotius"), den Kindern des Connétable de Montmorency ("comestabilis Mommorantius") und weiteren Adligen. Dies würde nämlich gegen den 1516 mit dem König [Franz I.] von Frankreich geschlossenen Frieden verstossen. Bestellt Grüsse an die Pfarrer von St. Gallen. PS: Simler hat den Klosterbibliothekar ("monachus bibliothecarius abbatis") [Mauritius Enk] um eine Handschrift gebeten. Falls dieser einen Bürgen ("sponsor") verlangt, möge Kessler dafür bürgen, dass die Handschrift zur abgemachten Zeit zurückgegeben wird. Simler hätte [Hans] Liner um diesen Gefallen gebeten, doch ist dieser zur Zeit abwesend. 
546 |a Lateinisch 
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Basisinformationen

Signatur:
  • St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 39:69
Ressourcentyp:
Brief; Autograph; Archivmaterial / Archivdokument
Digitalisat:
Titel:
Brief an Iosueus Keslerus / von Josias Simlerus
Entstehungsangaben:
Tiguri, 3 Augusti [1575]
Entstehungszeit (normiert):
1575.08.03
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Physische Beschreibung:
  • 1 Bl.; 32-32,5 x 20 cm
Serie:
Vadianische Briefsammlung, Bd. 10; 69

Sucheinstiege

Person:
Ort (normiert):
Ort:
Formschlagwort:

Hierarchie/Kontext

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Inhalt und innere Ordnung

Inhalt:
  • Simler sendet den Band von Hilarius [Pictaviensis: evtl. VadSlg EB 580 oder VadSlg Inc 600] verspätet zurück, da der St. Galler Briefbote ("vestras tabellarius") nicht wie verabredet gekommen ist, um das Buch abzuholen [vgl. VadSLg Ms 39:78]. Nun hat er es dem jungen Mann mitgegeben, der einen Brief an die Pfarrer von St. Gallen überbringt, welcher die folgenden Informationen ausführlicher enthält: Am nächsten Reichstag ("comitia imperialia") [von Regenburg, Juni bis Oktober 1576] soll ein Antrag zur Verurteilung der Lehre der evangelischen Kirchen der Eidgenossenschaft vorgebracht werden. Der Kurfürst [Friedrich III. von der Pfalz] ("illustrissimus princeps elector Rheni") will in einem Schreiben den anderen Reichsfürsten aufzeigen, welchen Schaden diese Kontroverse und eine Verurteilung abweichender Ansichten zur Abendmahlslehre den Kirchen und dem Staat zufügen würden. Der Kurfürst hat verlangt, dass die evangelischen Kirchen der Eidgenossenschaft eine gemeinsame Erklärung zuhanden der Fürsten verfassen. Die Zürcher haben einen Entwurf ("formula") verfasst, den sie den durch das Helvetische Bekenntnis verbundenen Kirchen zur Vernehmlassung senden. Die Zürcher wünschen eine baldige Antwort, da der Reichstag im kommenden September stattfinden soll und der Kurfürst demnächst einen Boten in dieser Sache schicken wird.
  • In der kommenden Woche wird auf Verlangen Luzerns eine Tagsatzung in Baden stattfinden [7. August 1575], nachdem am 25. Juli ein Treffen der katholischen Orte in Luzern stattgefunden hat [26. Juli 1575]. Der Gouverneur ("praeses") der Grafschaft Burgund klagt, dass Truppen aus Bern und Neuenburg versucht hätten, Besançon zu erobern; er beruft sich in seiner Klage auf das Bündnis von Burgund mit den Eidgenossen. Ferner soll man von den Bernern und Baslern verlangt haben, den verbannten Franzosen kein Asyl zu gewähren, namentlich dem Fürsten von Condé [Heinrich I. de Bourbon] ("Condaeus"), den Kindern des Admirals [Gaspard II. de Coligny], dem Herrn [Guy XIX.] de Laval, dem Sohn von [François de Coligny] d'Andelot ("Andelotius"), den Kindern des Connétable de Montmorency ("comestabilis Mommorantius") und weiteren Adligen. Dies würde nämlich gegen den 1516 mit dem König [Franz I.] von Frankreich geschlossenen Frieden verstossen. Bestellt Grüsse an die Pfarrer von St. Gallen. PS: Simler hat den Klosterbibliothekar ("monachus bibliothecarius abbatis") [Mauritius Enk] um eine Handschrift gebeten. Falls dieser einen Bürgen ("sponsor") verlangt, möge Kessler dafür bürgen, dass die Handschrift zur abgemachten Zeit zurückgegeben wird. Simler hätte [Hans] Liner um diesen Gefallen gebeten, doch ist dieser zur Zeit abwesend.

Anmerkungen

Allgemeine Anmerkung:
Adressat: Cl[arissimo] V[iro] Domino Iosueo Keslero, archigrammateo oppidi Sangallensis, domino et amico suo honorando.
Absender: T[uus] T[otus] Josias Simlerus
Entstehungsjahr aus dem Briefinhalt erschlossen
Siegelabdruck (I S)
Sprache, Schrift:
Lateinisch

Geschichte

Ehemalige Signatur:
Ehemalige Signatur: Standort: Stadtbibliothek St. Gallen, Handschriften. Signatur: Epistolae Tom. X:69; Epistolae Tom. X:69

Hinweise

Bibliographischer Nachweis:
  • Kammerer, Vadianische Briefsammlung, Isny 1958 (VadSlg Ms 29b), S. 221

Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen

Zugangsbestimmungen:
  • Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.

Bearbeitungsstand

Interne Bearbeitung:
  • Verzeichnung=Description=Inventaire; Juli 2020; HAN-Katalogisierungsregeln; Vollständige Rekatalogisierung nach Kammerer mit Ergänzungen; Clemens Müller

Identifikatoren

Systemnummer:
991170478616105501
Andere Systemnummer:
  • (HAN)000419155DSV05
  • (EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170478616105501
  • (41SLSP_UBS)9972421794705504
Quelle: