Brief an Abrahamus Musculus

Aichinger, Christoph, Pfarrer in Schopfheim
Kurzformat

Brief an Abrahamus Musculus / von C[hristophorus] Aichingerus - Schopfii , 3. Septembris. A[nn]o [MD]XXC
1 Doppelbl., 3 S. beschrieben : 33 x 22 cm
  • Zofingen, Stadtbibliothek, StBZ Pa 14:1,216 (227)

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500 |a Siegelabdruck 
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500 |a Inhaltsangabe neben dem Brieftext S. 3 von späterer Hand: Querela de formula Concordiae. 
520 |a Aichinger hat seit seinem kurzen [nicht erhaltenen] Brief vor zwei Monaten, den er auf Drängen seiner Kollegen verfasst hatte, nicht mehr geschrieben. Eine schwere Erkrankung hat ihn an der Ausübung aller seiner Amtspflichten gehindert. Die Lage in Bezug auf die Unterzeichnung der Konkordienformel ("Pandora") hat sich seit seiner ausführlichen Schilderung [im Brief vom 1. März 1580; Pa 14:1,215] nicht geändert. Dankt für die Intervention von Musculus beim Rat von Bern zugunsten der Pfarrer in Schopfheim. Der Rat von Bern hat sich ihrer Sache fürsorglich angenommen. Auf eine förmliche Bittschrift an den Rat von Bern, wie sie Musculus angeregt hatte, haben Aichinger und seine Kollegen jedoch verzichtet, um nicht den Unwillen ihrer Gegner zu verstärken. Sie ziehen es vor, wenn der Rat von Bern ohne Namensnennung nur in der Sache Stellung nimmt, dass die Pfarrer in Schopfheim sich nicht gegen die in Bern vertretene Lehre stellen wollen. Über die Reaktion der Gesandtschaft auf die Intervention der Berner ist nichts bekannt, da dies vor dem Vorsteher ihrer Kirche ("praeses") geheim gehalten wird. Aichinger hatte deswegen auf eine briefliche Nachricht von Musculus gehofft. Er hofft immer noch, dass ihre Entlassung verschoben wird. 
520 |a Kürzlich wurde das Konkordienbuch ("discordiae liber") an den Hof [in Heidelberg] zur Stellungnahme gebracht. Der Überbringer ("mystagogus") traf den Hofrat bei einem fröhlichen Gelage an. Auf die Beantwortung der Frage, wer das Konkordienbuch verfasst und wer es unterschrieben habe, unterschrieb es [Hofmarschall Hans Ulrich?] Landschad ohne weitere Inspektion. Alle anderen betrunkenen Ratsmitglieder unterschrieben, mit Ausnahme von [Erasmus?] von Venningen ("a Vendingen"), der den Hof verlassen hat und nach Basel gegangen ist. Schopfheim wird von den Württembergern regiert, die unter dem Einfluss der Theologen von Tübingen stehen. Wer einmal zur Ubiquitätslehre übergegangen ist, verfolgt mit besonderem Eifer die Evangelischen. Die Gesandtschaft wird trotz ihrer Wertschätzung der Berner die bei der "controversia Longoweilana" gestellten Bedingungen nicht akzeptieren. Aichinger wünscht, die ganze Sache käme zu einem Ende, ob gut oder schlecht. Gerne würde er in die Eidgenossenschaft ziehen und in Freiheit leben. Bittet Musculus um Unterstützung dieses Anliegens. Dankt für das Geschenk. Aichingers Ehefrau hat an die Ehefrau von Musculus geschrieben und ihr eine türkische Münze zum Zeichen der Verbundenheit geschickt. Gerne möchte sie diese besuchen. Bestellt Grüsse an alle Kollegen in Bern. 
546 |a Lateinisch 
581 |a Abschrift in StBZ Pa 15, S. 174-175 
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Basisinformationen

Signatur:
  • Zofingen, Stadtbibliothek, StBZ Pa 14:1,216 (227)
Ressourcentyp:
Buchhandschrift; Brief; Autograph; Archivmaterial / Archivdokument
Digitalisat:
Titel:
Brief an Abrahamus Musculus / von C[hristophorus] Aichingerus
Entstehungsangaben:
Schopfii, 3. Septembris. A[nn]o [MD]XXC
Entstehungszeit (normiert):
1580.09.03
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Physische Beschreibung:
  • 1 Doppelbl., 3 S. beschrieben; 33 x 22 cm
Serie:
Briefsammlung Wolfgang und Abraham Musculus, Bd. 1; 216

Sucheinstiege

Ort (normiert):
Ort:
Formschlagwort:

Hierarchie/Kontext

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Inhalt und innere Ordnung

Inhalt:
  • Aichinger hat seit seinem kurzen [nicht erhaltenen] Brief vor zwei Monaten, den er auf Drängen seiner Kollegen verfasst hatte, nicht mehr geschrieben. Eine schwere Erkrankung hat ihn an der Ausübung aller seiner Amtspflichten gehindert. Die Lage in Bezug auf die Unterzeichnung der Konkordienformel ("Pandora") hat sich seit seiner ausführlichen Schilderung [im Brief vom 1. März 1580; Pa 14:1,215] nicht geändert. Dankt für die Intervention von Musculus beim Rat von Bern zugunsten der Pfarrer in Schopfheim. Der Rat von Bern hat sich ihrer Sache fürsorglich angenommen. Auf eine förmliche Bittschrift an den Rat von Bern, wie sie Musculus angeregt hatte, haben Aichinger und seine Kollegen jedoch verzichtet, um nicht den Unwillen ihrer Gegner zu verstärken. Sie ziehen es vor, wenn der Rat von Bern ohne Namensnennung nur in der Sache Stellung nimmt, dass die Pfarrer in Schopfheim sich nicht gegen die in Bern vertretene Lehre stellen wollen. Über die Reaktion der Gesandtschaft auf die Intervention der Berner ist nichts bekannt, da dies vor dem Vorsteher ihrer Kirche ("praeses") geheim gehalten wird. Aichinger hatte deswegen auf eine briefliche Nachricht von Musculus gehofft. Er hofft immer noch, dass ihre Entlassung verschoben wird.
  • Kürzlich wurde das Konkordienbuch ("discordiae liber") an den Hof [in Heidelberg] zur Stellungnahme gebracht. Der Überbringer ("mystagogus") traf den Hofrat bei einem fröhlichen Gelage an. Auf die Beantwortung der Frage, wer das Konkordienbuch verfasst und wer es unterschrieben habe, unterschrieb es [Hofmarschall Hans Ulrich?] Landschad ohne weitere Inspektion. Alle anderen betrunkenen Ratsmitglieder unterschrieben, mit Ausnahme von [Erasmus?] von Venningen ("a Vendingen"), der den Hof verlassen hat und nach Basel gegangen ist. Schopfheim wird von den Württembergern regiert, die unter dem Einfluss der Theologen von Tübingen stehen. Wer einmal zur Ubiquitätslehre übergegangen ist, verfolgt mit besonderem Eifer die Evangelischen. Die Gesandtschaft wird trotz ihrer Wertschätzung der Berner die bei der "controversia Longoweilana" gestellten Bedingungen nicht akzeptieren. Aichinger wünscht, die ganze Sache käme zu einem Ende, ob gut oder schlecht. Gerne würde er in die Eidgenossenschaft ziehen und in Freiheit leben. Bittet Musculus um Unterstützung dieses Anliegens. Dankt für das Geschenk. Aichingers Ehefrau hat an die Ehefrau von Musculus geschrieben und ihr eine türkische Münze zum Zeichen der Verbundenheit geschickt. Gerne möchte sie diese besuchen. Bestellt Grüsse an alle Kollegen in Bern.

Anmerkungen

Allgemeine Anmerkung:
Siegelabdruck
Unterschrift am unteren Rand beschnitten
Inhaltsangabe neben dem Brieftext S. 3 von späterer Hand: Querela de formula Concordiae.
Sprache, Schrift:
Lateinisch

Hinweise

Literatur:
  • Abschrift in StBZ Pa 15, S. 174-175

Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen

Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.

Bearbeitungsstand

Interne Bearbeitung:
  • Verzeichnung=Description=Inventaire; März 2019; HAN-Katalogisierungsregeln; Clemens Müller

Identifikatoren

Systemnummer:
991170478244905501
Andere Systemnummer:
  • (HAN)000331831DSV05
  • (EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170478244905501
  • (41SLSP_UBS)9972421600905504
Digital Object Identifier:
Quelle: