Brief an [Wolfgangus Musculus]
Hübner, Peter
Kurzformat
Brief an [Wolfgangus Musculus] / von Petrus Hübnerus - Diesbachii , 5. Cal[endas] Januarii, anno supra sesquimillesimum centesimo decimo nono
1 Bl. : 32,5-33 x 22-22,5 cm
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Zofingen, Stadtbibliothek, StBZ Pa 14:1,222 (235)
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520 | |a Hübner beantwortet dessen Frage nach den unterschiedlichen Sonntagsbezeichnungen ("septuagesima, sexagesima, … Invocavit, Reminiscere etc."). Sie erklären sich aus den Ritualen der römischen Kirche, die ihrerseits zum Teil auf heidnische Feste zurückgehen. Warum der Dreikönigstag auch "Oberstag" genannt wird, kann Hübner nicht erklären. Es ist ein Regionalismus wie auch die Bezeichnung gewisser Wochentage, z.B. "Ehrstag" für Mittwoch und "Pfinztag" für Donnerstag. Erklärung des Begriffs "Fronfasten" als "Fürnemfasten". Es wird auch "Wychfasten" genannt, weil an diesen Tagen die Priester geweiht wurden. Nach dem Buch von [Johann Wilhelm] Stucki über die heidnischen Rituale ["Sacrorum, sacrificiorumque gentilium brevis et accurata descriptio", Zürich, 1598] kommt der Begriff "weihen" von "weichen". Hier liess sich Stucki von der Schweizer Dialektform täuschen, welche den c-Laut oft unterdrückt und h statt ch sagt (z.B. "tryhen pro trincken"), und umgekehrt ch statt h (z.B. "züchen pro zihen"). Das Fest "Lichtmess" geht wohl auch auf ein heidnisches Fest zurück, wie Paul Eber in seinem "Calendarium" [Basel, 1550 und öfter] andeutet. Die Bezeichnung "Epiphania" bedeutet "Erscheinung Christi". Als Erscheinungssonntage gelten der Dreikönigstag, der Tag der Taufe im Jordan und der Tag des Weinwunders von Kanaan. Dieser wird jedes fünfte Jahr gefeiert, wenn zehn Wochen zwischen Weihnachten und Fastnacht ("Bacchanalia") liegen. Merkvers für die verschiedenen Wochenintervalle bis Fastnacht. Sendet gute Wünsche zum Neuen Jahr. | ||
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Basisinformationen
Signatur:
-
Zofingen, Stadtbibliothek, StBZ Pa 14:1,222 (235)
Ressourcentyp:
Brief; Autograph; Archivmaterial / Archivdokument
Titel:
Brief an [Wolfgangus Musculus] / von Petrus Hübnerus
Entstehungsangaben:
Diesbachii, 5. Cal[endas] Januarii, anno supra sesquimillesimum centesimo decimo nono
Entstehungszeit (normiert):
1619.12.28
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Physische Beschreibung:
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1 Bl.; 32,5-33 x 22-22,5 cm
Serie:
Briefsammlung Wolfgang und Abraham Musculus, Bd. 1; 222
Hierarchie/Kontext
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Inhalt und innere Ordnung
Inhalt:
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Hübner will mit diesem Brief auf den Brief von Musculus vom Oktober 1618 antworten und zugleich zur Beförderung von Musculus' Sohn Abraham [jun.] zum Helfer ("diaconatus") [an der Münsterkirche] in Bern gratulieren. Er hat diese Beförderung erwartet, weil er selbst vor ungefähr drei Monaten mit dem Dekan Christoph Lüthard ("Luithardus") gesprochen hat. Als dieser den bevorstehenden Wechsel der Helfer [Samuel] Kilchberger und [Konrad] Schweizereisen ankündigte, empfahl ihm Hübner Musculus' Sohn Abraham. Er hatte diesen predigen gehört und war von dessen Fähigkeit beeindruckt. Nun ist er über die Erfüllung seines Wunsches erfreut. Hübner freut sich, dass Musculus wieder gesund ist.
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Hübner beantwortet dessen Frage nach den unterschiedlichen Sonntagsbezeichnungen ("septuagesima, sexagesima, … Invocavit, Reminiscere etc."). Sie erklären sich aus den Ritualen der römischen Kirche, die ihrerseits zum Teil auf heidnische Feste zurückgehen. Warum der Dreikönigstag auch "Oberstag" genannt wird, kann Hübner nicht erklären. Es ist ein Regionalismus wie auch die Bezeichnung gewisser Wochentage, z.B. "Ehrstag" für Mittwoch und "Pfinztag" für Donnerstag. Erklärung des Begriffs "Fronfasten" als "Fürnemfasten". Es wird auch "Wychfasten" genannt, weil an diesen Tagen die Priester geweiht wurden. Nach dem Buch von [Johann Wilhelm] Stucki über die heidnischen Rituale ["Sacrorum, sacrificiorumque gentilium brevis et accurata descriptio", Zürich, 1598] kommt der Begriff "weihen" von "weichen". Hier liess sich Stucki von der Schweizer Dialektform täuschen, welche den c-Laut oft unterdrückt und h statt ch sagt (z.B. "tryhen pro trincken"), und umgekehrt ch statt h (z.B. "züchen pro zihen"). Das Fest "Lichtmess" geht wohl auch auf ein heidnisches Fest zurück, wie Paul Eber in seinem "Calendarium" [Basel, 1550 und öfter] andeutet. Die Bezeichnung "Epiphania" bedeutet "Erscheinung Christi". Als Erscheinungssonntage gelten der Dreikönigstag, der Tag der Taufe im Jordan und der Tag des Weinwunders von Kanaan. Dieser wird jedes fünfte Jahr gefeiert, wenn zehn Wochen zwischen Weihnachten und Fastnacht ("Bacchanalia") liegen. Merkvers für die verschiedenen Wochenintervalle bis Fastnacht. Sendet gute Wünsche zum Neuen Jahr.
Anmerkungen
Allgemeine Anmerkung:
Siegelrest
Eingangsvermerk unter dem Brieftext von Wolfgang Musculus jun.: Accepi 29. Decembr[is] 1619
Inhaltsangabe unter dem Brieftext von späterer Hand: Epistola docta. Explicat originem multarum vocum in calendario. Dominicarum, Sexagesimae, Invocavit, Rogationum etc. Fronfasten, Lichtmäss, Weyhen, Epiphaniae.
Ursprünglich Doppelbl. (32,5-33 x 21-21,5 cm); durch Beschneidung Verlust der Adresse
Adressat aus dem Briefinhalt erschlossen
Sprache, Schrift:
Lateinisch
Hinweise
Literatur:
-
Abschrift in StBZ Pa 15, S. 186-187
Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.
Bearbeitungsstand
Interne Bearbeitung:
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Verzeichnung=Description=Inventaire; April 2019; HAN-Katalogisierungsregeln; Clemens Müller
Identifikatoren
Systemnummer:
991170478244105501
Andere Systemnummer:
-
(HAN)000331839DSV05
-
(EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170478244105501
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(41SLSP_UBS)9972421602805504