Brief an [Abrahamus Musculus]

Chaillet, David
Kurzformat

Brief an [Abrahamus Musculus] / von David Chaillet - Ex meo musaeo , 12. Octobris 1579
1 Bl. : 32,5 x 22 cm
  • Zofingen, Stadtbibliothek, StBZ Pa 14:1,127 (138)

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500 |a Inhaltsangabe unter dem Brieftext von späterer Hand: Inundatio describitur; addit pias reflexiones. 
500 |a Ursprünglich Doppelbl. (32,5 x 20,5 cm); durch Beschneidung Verlust der Adresse 
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520 |a Chaillet vermutet, dass Musculus bereits von der Katastrophe gehört hat, die Neuchâtel heimgesucht hat. Trotzdem will er das plötzlich hereingebrochene Ereignis für ihn so gut wie möglich zusammenfassen. Am 8. Oktober um elf Uhr vormittags regnete es stark. Dann begann es zunächst leicht zu blitzen und zu donnern. Dann steigerte sich das Gewitter, und bei einem ungeheuren Donnerschlag brach ein wasserfallartiger starker Regen los. Innerhalb von anderthalb Stunden schwoll das Flüsschen, das die Stadt durchquert, stark an, brachte eine grosse Menge von Baumstämmen und zerstörte drei Brücken mit den darauf befindlichen Gebäuden, unter anderen dem Turm, in dem der Stadtrat sich zu versammeln pflegte. Durch die Trümmer gestaut, ergoss sich der Fluss in die angrenzenden Gassen. Schliesslich wurde auch die vierte Brücke, neu und aus Stein gebaut, zerstört. Das aufgestaute Wasser füllte die Keller und stieg hoch an den Eingangstüren hinauf. Pferde und Kühe konnten nicht befreit werden und ertranken. Viele Häuser stürzten ein, viele Menschen ertranken und wurden unter den Trümmern begraben. Es ist offensichtlich, dass diese Flutkatastrophe eine Strafe Gottes für die Sünden der Neuenburger ist. Die Schadensumme beträgt vierzig- bis fünfzigtausend Kronen ("coronati"), welches als Preis für die Besserung der Menschen aufgefasst werden soll. Wenn nicht, droht wohl noch grösseres Unheil. Bittet um das Gebet der Berner für die geplagte Stadt. Bestellt Grüsse auch im Namen der Kollegen an die Kollegen von Bern. 
546 |a Lateinisch 
581 |a Abschrift in StBZ Pa 15, S. 110-111 
581 |a Abgedruckt in: Matile, George-Auguste. - Musée historique de Neuchâtel et Valangin, Bd. 1. - Neuchâtel : Petitpierre, 1841, Nr. 26, S. 371-374; frz. Übers. S. 374-377 
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Basisinformationen

Signatur:
  • Zofingen, Stadtbibliothek, StBZ Pa 14:1,127 (138)
Ressourcentyp:
Buchhandschrift; Brief; Autograph; Archivmaterial / Archivdokument
Digitalisat:
Titel:
Brief an [Abrahamus Musculus] / von David Chaillet
Entstehungsangaben:
Ex meo musaeo, 12. Octobris 1579
Entstehungszeit (normiert):
1579.10.12
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Physische Beschreibung:
  • 1 Bl.; 32,5 x 22 cm
Serie:
Briefsammlung Wolfgang und Abraham Musculus, Bd. 1; 127

Sucheinstiege

Person:
Ort (normiert):
Ort:
Formschlagwort:

Hierarchie/Kontext

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Inhalt und innere Ordnung

Inhalt:
  • Chaillet vermutet, dass Musculus bereits von der Katastrophe gehört hat, die Neuchâtel heimgesucht hat. Trotzdem will er das plötzlich hereingebrochene Ereignis für ihn so gut wie möglich zusammenfassen. Am 8. Oktober um elf Uhr vormittags regnete es stark. Dann begann es zunächst leicht zu blitzen und zu donnern. Dann steigerte sich das Gewitter, und bei einem ungeheuren Donnerschlag brach ein wasserfallartiger starker Regen los. Innerhalb von anderthalb Stunden schwoll das Flüsschen, das die Stadt durchquert, stark an, brachte eine grosse Menge von Baumstämmen und zerstörte drei Brücken mit den darauf befindlichen Gebäuden, unter anderen dem Turm, in dem der Stadtrat sich zu versammeln pflegte. Durch die Trümmer gestaut, ergoss sich der Fluss in die angrenzenden Gassen. Schliesslich wurde auch die vierte Brücke, neu und aus Stein gebaut, zerstört. Das aufgestaute Wasser füllte die Keller und stieg hoch an den Eingangstüren hinauf. Pferde und Kühe konnten nicht befreit werden und ertranken. Viele Häuser stürzten ein, viele Menschen ertranken und wurden unter den Trümmern begraben. Es ist offensichtlich, dass diese Flutkatastrophe eine Strafe Gottes für die Sünden der Neuenburger ist. Die Schadensumme beträgt vierzig- bis fünfzigtausend Kronen ("coronati"), welches als Preis für die Besserung der Menschen aufgefasst werden soll. Wenn nicht, droht wohl noch grösseres Unheil. Bittet um das Gebet der Berner für die geplagte Stadt. Bestellt Grüsse auch im Namen der Kollegen an die Kollegen von Bern.

Anmerkungen

Allgemeine Anmerkung:
Lesermarginalie auf S. 1: Neocomensis inundatio.
Inhaltsangabe unter dem Brieftext von späterer Hand: Inundatio describitur; addit pias reflexiones.
Ursprünglich Doppelbl. (32,5 x 20,5 cm); durch Beschneidung Verlust der Adresse
Adressat aus dem Brieftext erschlossen
Sprache, Schrift:
Lateinisch

Hinweise

Literatur:
  • Abschrift in StBZ Pa 15, S. 110-111
  • Abgedruckt in: Matile, George-Auguste. - Musée historique de Neuchâtel et Valangin, Bd. 1. - Neuchâtel : Petitpierre, 1841, Nr. 26, S. 371-374; frz. Übers. S. 374-377

Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen

Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.

Bearbeitungsstand

Interne Bearbeitung:
  • Verzeichnung=Description=Inventaire; Januar 2019; HAN-Katalogisierungsregeln; Clemens Müller

Identifikatoren

Systemnummer:
991170478129005501
Andere Systemnummer:
  • (HAN)000331493DSV05
  • (EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170478129005501
  • (41SLSP_UBS)9972421464905504
Digital Object Identifier:
Quelle: