Brief an Jehan Liner

Sailer, Michael
Kurzformat

Brief an Jehan Liner / von Michel Sailer - In Lion , ad 9. Juno 1585
1 Doppelbl., 3 S. beschrieben : 31,5 x 21 cm
  • St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 39:201

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019 |a Rekatalogisierungsgrad voll  |5 HAN 
019 |a Exemplarspezifische Aufnahme, gesperrt für Veränderungen und das Anhängen von Signaturen.  |5 HAN/11.11.2020/bmt 
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490 1 |a Vadianische Briefsammlung, Bd. 10  |v 201 
500 |a Adressat: Jehan Liner St. Gallo 
500 |a Absender: Ewer dienstwilliger Michel Sailer 
500 |a Rückenvermerk von Liner: 1585 (empfangen) 6 Juni datum Lion 9 dito Stilo Nova; von anderer Hand: Monsieur Sayler an ... Lyner 
500 |a Siegelabdruck 
506 |a Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal 
510 4 |a Kammerer, Vadianische Briefsammlung, Isny 1958 (VadSlg Ms 29b), S. 229 
520 |a Bestätigt den Eingang von Liners Brief vom 12. Mai. Die Stromsperre in Antwerpen besteht weiter; seit mehr als zwei Monaten gibt es keine Nahrungsmittel in der Unterstadt. [Kardinal Antoine Perrenot de] Granvelle ist wohl noch nicht in Genua, sondern bleibt in Saragossa, bis der König [Philipp II.] von Barcelona nach Monzón zieht. Am 20. Mai war der junge Belz noch in Saragossa, vermutlich beim Kardinal. Er hat über den Schiffstransport nach Genua für 1200 Dukaten für den Kardinal verhandelt. Der König hat die Guisarden mit 400 Dukaten unterstützt und wird vielleicht noch mehr geben. In Luzern sieht man angeblich spanische Doppelkronen; man ist hier auch bereit, die Guisarden zu unterstützen. Die Gesandten der acht [katholischen] Orte sind in Paris angekommen, mit welchem Verhandlungsziel, wird man bald erfahren. Luzern und Uri werden keine Mannschaft senden. Die 30 Fähnlein sind in Villefranche und werden nach der morgigen Musterung weiterziehen, sofern sie die nötige Eskorte haben. Die Truppen der Liga liegen überall auf der Lauer. Sailer hofft auf ihre Niederlage. Paris, Rouen, Metz, Versailles [?] und Lyon sind frei von ihnen, aber sie haben sich sonst vieler Orte bemächtigt. Wenn die Eidgenossen auf der Seite des Königs eingreifen, werden sie bald am Ende sein. Am 22. Mai befanden sich der König mit dem Herzog von Savoyen [Karl Emanuel I.] noch in Barcelona. Der Herzog war einige Tage krank, vielleicht, weil er sich im Turnieren mit seiner Braut überfordert hat. Er sollte am 8. Juli abfahren, aber bei den aktuellen Windverhältnissen wird er nicht abreisen können. Der König hat die Cortes in Monzón bis zum 20. Juni ausgesetzt. 
520 |a Mit den Botenlöhnen gibt es Schwierigkeiten, da sich die Boten beklagen, dass der Tarif St. Gallen-Ulm höher sei als St. Gallen-Genf. Für die ausserordentlichen Boten auf dieser Strecke wird aber ein jährlicher Zusatzlohn von 40 Gulden für die Fugger und Welser bezahlt. Der zusätzliche Gulden für den Boten vom 12. Mai (greg.) war nicht gerechtfertigt, da der Pakettransport für die beiden Handelsunternehmen war. Im Übrigen sollte man den Boten gegenüber grosszügig sein, damit sie sorgfältig mit den Briefen umgehen. Liners Vetter Altzeholz [?] sollte schon früher [in St. Gallen?] angekommen sein. Die Schuld in La Rochelle ist inzwischen erledigt. Sailer schickt verschiedene Delikatessen von Canisius und [Theodor] Beza; dazu soll sich Liner in Sailers Weinkeller bedienen. Labrosse, Braidner und Hauptmann [Alexander?] Studer ("Stauder) lassen sich Liner empfehlen. PS: Sailers Vetter Silvester Hiller sucht eine Frau und hat deswegen Sailer angeschrieben. Sailer schickt seine Antwort; Liner soll sie lesen und, wenn er den Inhalt gutheisst, wieder verschliessen und Hiller senden und M[elchior Rotmund] informieren. Monprat ("Mondprat") ist angeblich noch am Leben. Sein Schwiegersohn wollte ihn noch zu Lebzeiten beerben, wohl ohne Erfolg. Die Vorarlberger [?] sind auf der Seite des Königs, die Guisarden haben aber noch die Oberhand. In Antwerpen endete ein weiterer Angriff auf die Staccada mit einer Niederlage mit mehr als 3000 Gefallenen. Das Schicksal der Stadt ist damit besiegelt. 
546 |a Deutsch 
583 1 |b Verzeichnung=Description=Inventaire  |c August 2018  |f HAN-Katalogisierungsregeln  |i Vollständige Rekatalogisierung nach Kammerer mit Ergänzungen  |k Clemens Müller 
655 7 |a Autograf  |2 gnd-content 
655 7 |a Handschrift  |2 gnd-content 
655 7 |a Briefsammlung  |2 gnd-content 
690 |a Ehemalige Signatur: Standort: Stadtbibliothek St. Gallen, Handschriften. Signatur: Epistolae Tom. X:201  |e Epistolae Tom. X:201  |2 han-A5 
700 1 |a Liner, Hans  |d 1524-1591  |0 (DE-588)1076092411  |e Adressat  |4 rcp 
751 |a Lyon  |0 (DE-588)4036770-8 
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900 |a HANunikat 
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Basisinformationen

Signatur:
  • St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 39:201
Ressourcentyp:
Brief; Autograph; Archivmaterial / Archivdokument
Digitalisat:
Titel:
Brief an Jehan Liner / von Michel Sailer
Entstehungsangaben:
In Lion, ad 9. Juno 1585
Entstehungszeit (normiert):
1585.06.09
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Physische Beschreibung:
  • 1 Doppelbl., 3 S. beschrieben; 31,5 x 21 cm
Serie:
Vadianische Briefsammlung, Bd. 10; 201

Sucheinstiege

Person:
Ort (normiert):
Ort:
Formschlagwort:

Hierarchie/Kontext

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Inhalt und innere Ordnung

Inhalt:
  • Bestätigt den Eingang von Liners Brief vom 12. Mai. Die Stromsperre in Antwerpen besteht weiter; seit mehr als zwei Monaten gibt es keine Nahrungsmittel in der Unterstadt. [Kardinal Antoine Perrenot de] Granvelle ist wohl noch nicht in Genua, sondern bleibt in Saragossa, bis der König [Philipp II.] von Barcelona nach Monzón zieht. Am 20. Mai war der junge Belz noch in Saragossa, vermutlich beim Kardinal. Er hat über den Schiffstransport nach Genua für 1200 Dukaten für den Kardinal verhandelt. Der König hat die Guisarden mit 400 Dukaten unterstützt und wird vielleicht noch mehr geben. In Luzern sieht man angeblich spanische Doppelkronen; man ist hier auch bereit, die Guisarden zu unterstützen. Die Gesandten der acht [katholischen] Orte sind in Paris angekommen, mit welchem Verhandlungsziel, wird man bald erfahren. Luzern und Uri werden keine Mannschaft senden. Die 30 Fähnlein sind in Villefranche und werden nach der morgigen Musterung weiterziehen, sofern sie die nötige Eskorte haben. Die Truppen der Liga liegen überall auf der Lauer. Sailer hofft auf ihre Niederlage. Paris, Rouen, Metz, Versailles [?] und Lyon sind frei von ihnen, aber sie haben sich sonst vieler Orte bemächtigt. Wenn die Eidgenossen auf der Seite des Königs eingreifen, werden sie bald am Ende sein. Am 22. Mai befanden sich der König mit dem Herzog von Savoyen [Karl Emanuel I.] noch in Barcelona. Der Herzog war einige Tage krank, vielleicht, weil er sich im Turnieren mit seiner Braut überfordert hat. Er sollte am 8. Juli abfahren, aber bei den aktuellen Windverhältnissen wird er nicht abreisen können. Der König hat die Cortes in Monzón bis zum 20. Juni ausgesetzt.
  • Mit den Botenlöhnen gibt es Schwierigkeiten, da sich die Boten beklagen, dass der Tarif St. Gallen-Ulm höher sei als St. Gallen-Genf. Für die ausserordentlichen Boten auf dieser Strecke wird aber ein jährlicher Zusatzlohn von 40 Gulden für die Fugger und Welser bezahlt. Der zusätzliche Gulden für den Boten vom 12. Mai (greg.) war nicht gerechtfertigt, da der Pakettransport für die beiden Handelsunternehmen war. Im Übrigen sollte man den Boten gegenüber grosszügig sein, damit sie sorgfältig mit den Briefen umgehen. Liners Vetter Altzeholz [?] sollte schon früher [in St. Gallen?] angekommen sein. Die Schuld in La Rochelle ist inzwischen erledigt. Sailer schickt verschiedene Delikatessen von Canisius und [Theodor] Beza; dazu soll sich Liner in Sailers Weinkeller bedienen. Labrosse, Braidner und Hauptmann [Alexander?] Studer ("Stauder) lassen sich Liner empfehlen. PS: Sailers Vetter Silvester Hiller sucht eine Frau und hat deswegen Sailer angeschrieben. Sailer schickt seine Antwort; Liner soll sie lesen und, wenn er den Inhalt gutheisst, wieder verschliessen und Hiller senden und M[elchior Rotmund] informieren. Monprat ("Mondprat") ist angeblich noch am Leben. Sein Schwiegersohn wollte ihn noch zu Lebzeiten beerben, wohl ohne Erfolg. Die Vorarlberger [?] sind auf der Seite des Königs, die Guisarden haben aber noch die Oberhand. In Antwerpen endete ein weiterer Angriff auf die Staccada mit einer Niederlage mit mehr als 3000 Gefallenen. Das Schicksal der Stadt ist damit besiegelt.

Anmerkungen

Allgemeine Anmerkung:
Adressat: Jehan Liner St. Gallo
Absender: Ewer dienstwilliger Michel Sailer
Rückenvermerk von Liner: 1585 (empfangen) 6 Juni datum Lion 9 dito Stilo Nova; von anderer Hand: Monsieur Sayler an ... Lyner
Siegelabdruck
Sprache, Schrift:
Deutsch

Geschichte

Ehemalige Signatur:
Ehemalige Signatur: Standort: Stadtbibliothek St. Gallen, Handschriften. Signatur: Epistolae Tom. X:201; Epistolae Tom. X:201

Hinweise

Bibliographischer Nachweis:
  • Kammerer, Vadianische Briefsammlung, Isny 1958 (VadSlg Ms 29b), S. 229

Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen

Zugangsbestimmungen:
  • Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.

Bearbeitungsstand

Interne Bearbeitung:
  • Verzeichnung=Description=Inventaire; August 2018; HAN-Katalogisierungsregeln; Vollständige Rekatalogisierung nach Kammerer mit Ergänzungen; Clemens Müller

Identifikatoren

Systemnummer:
991170525160205501
Andere Systemnummer:
  • (HAN)000339268DSV05
  • (EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170525160205501
  • (41SLSP_UBS)9972440295705504
Quelle: