Brief an Jean Pierre de Crousaz
Bernoulli, Johann
Kurzformat
Brief an Jean Pierre de Crousaz / von Johann I Bernoulli - Bale , ce 8. mai 1717
8 S. : 21 x 16,5 cm
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Bernoulli-Briefinventar, -
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Basel, UB, UBH L Ia 656, Nr.6
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520 | |a Die beiden Beispiele, die Guisnée mit den Kurven fig.6 und fig.8 gibt, sind nur zufällig gemäss seiner Regel richtig. Ein Gegenbeispiel wäre die Kurve mit der Gleichung y = (a-x)Vx / Va. Joh. B. könnte noch mehr solcher Gegenbeispiele angeben. Der Umkehrsatz Guisnées ist auf mehr als eine Art falsch. [Auch hierfür gibt Joh. B. Beispiele und unterzieht weitere Abschnitte seiner Kritik.] | ||
520 | |a Joh. B. kann Crousaz beruhigen. Er ist immer noch in Basel. Die Kuratoren von Groningen haben ihm nämlich keine besseren Bedingungen als früher geboten. Warum sollte er also in seinem Alter eine solche Reise erneut unternehmen. Barbeyrac hat einen Ruf nach Groningen angenommen. Doch dieser hat keine Familie. Ihn würde interessieren, welches Gehalt man diesem versprochen hat. Joh. B. würde sich freuen, Crousaz einmal in Basel zu sehen. Dessen Bemerkungen zum Schall hatte er offenbar nicht richtig verstanden. Er glaubte, Crousaz wolle Saiten verschiedener Dicke durch gleiche Gewichte gleichstark spannen. Dennoch hat er ein Problem mit Crousaz' Antwort. Crousaz bedenkt nicht, dass eine Vierteldrehung des Wirbels bei dicken Saite eine ebenso grosse Spannung erzeugen kann wie eine Halbdrehung des Wirbels bei der dünnen Saite. Dies ist evident, weil die Krümmung der dicken Saite einen grösseren Umfang am Wirbel ausmacht als diejenige der dünnen Saite. Joh. B. versteht auch nicht, was Crousaz unter einem "son cave" versteht. Der Ton, den man aus einem dünnen Gefäss, wie z.B. aus einer Porzellantasse, erhält, ist so deutlich, dass man nicht Musiker sein muss, um zu erkennen, dass er tiefer wird, wenn man Wasser eingiesst. Crousaz' Musiker, die dieser befragt hat, müssen völlig andere Ohren haben als Joh. B., oder sie nennen hoch, was er tief nennt. Joh. B. hat Guisnées Bemerkungen De maximis et minimis inzwischen gelesen. Er findet sie nicht gut. Der Autor füllt mehrere Saiten mit Dingen, die man in drei Worten hätte sagen können. Er spricht in den Abschnitten 14 und 15 über sogenannte Maxima und Minima, welche aber falsch sind. Schlimmer ist noch, dass seine Sätze über diese falschen Maxima und Minima falsch sind, und zwar sowohl der direkte Satz als auch dessen Umkehrung. In Abschnitt 3 ist schon der direkte Satz ein erbärmlicher Fehlschluss, bei dem verschwindende endliche Grössen mit ihren Differentialen verwechselt werden. | ||
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Basisinformationen
Signatur:
-
Bernoulli-Briefinventar, -
-
Basel, UB, UBH L Ia 656, Nr.6
Ressourcentyp:
Brief
Titel:
Brief an Jean Pierre de Crousaz / von Johann I Bernoulli
Entstehungsangaben:
Bale, ce 8. mai 1717
Entstehungszeit (normiert):
1717.05.08
Auflage / Ausgabenvermerk /Entstehungsstufe:
Abschrift
Physische Beschreibung:
-
8 S.; 21 x 16,5 cm
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Inhalt und innere Ordnung
Inhalt:
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Die beiden Beispiele, die Guisnée mit den Kurven fig.6 und fig.8 gibt, sind nur zufällig gemäss seiner Regel richtig. Ein Gegenbeispiel wäre die Kurve mit der Gleichung y = (a-x)Vx / Va. Joh. B. könnte noch mehr solcher Gegenbeispiele angeben. Der Umkehrsatz Guisnées ist auf mehr als eine Art falsch. [Auch hierfür gibt Joh. B. Beispiele und unterzieht weitere Abschnitte seiner Kritik.]
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Joh. B. kann Crousaz beruhigen. Er ist immer noch in Basel. Die Kuratoren von Groningen haben ihm nämlich keine besseren Bedingungen als früher geboten. Warum sollte er also in seinem Alter eine solche Reise erneut unternehmen. Barbeyrac hat einen Ruf nach Groningen angenommen. Doch dieser hat keine Familie. Ihn würde interessieren, welches Gehalt man diesem versprochen hat. Joh. B. würde sich freuen, Crousaz einmal in Basel zu sehen. Dessen Bemerkungen zum Schall hatte er offenbar nicht richtig verstanden. Er glaubte, Crousaz wolle Saiten verschiedener Dicke durch gleiche Gewichte gleichstark spannen. Dennoch hat er ein Problem mit Crousaz' Antwort. Crousaz bedenkt nicht, dass eine Vierteldrehung des Wirbels bei dicken Saite eine ebenso grosse Spannung erzeugen kann wie eine Halbdrehung des Wirbels bei der dünnen Saite. Dies ist evident, weil die Krümmung der dicken Saite einen grösseren Umfang am Wirbel ausmacht als diejenige der dünnen Saite. Joh. B. versteht auch nicht, was Crousaz unter einem "son cave" versteht. Der Ton, den man aus einem dünnen Gefäss, wie z.B. aus einer Porzellantasse, erhält, ist so deutlich, dass man nicht Musiker sein muss, um zu erkennen, dass er tiefer wird, wenn man Wasser eingiesst. Crousaz' Musiker, die dieser befragt hat, müssen völlig andere Ohren haben als Joh. B., oder sie nennen hoch, was er tief nennt. Joh. B. hat Guisnées Bemerkungen De maximis et minimis inzwischen gelesen. Er findet sie nicht gut. Der Autor füllt mehrere Saiten mit Dingen, die man in drei Worten hätte sagen können. Er spricht in den Abschnitten 14 und 15 über sogenannte Maxima und Minima, welche aber falsch sind. Schlimmer ist noch, dass seine Sätze über diese falschen Maxima und Minima falsch sind, und zwar sowohl der direkte Satz als auch dessen Umkehrung. In Abschnitt 3 ist schon der direkte Satz ein erbärmlicher Fehlschluss, bei dem verschwindende endliche Grössen mit ihren Differentialen verwechselt werden.
Anmerkungen
Allgemeine Anmerkung:
Am Briefkopf eigenhändig "à Mr. de Crousaz"
Sprache, Schrift:
Französisch
Geschichte
Akzession:
-
Eigentümer: Öffentliche Bibliothek der Universität Basel
Hinweise
Verwandtes Material:
-
Weitere Abschrift unter L Ia 908:Bl.114-117
Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen
Zugangsbestimmungen:
-
Es gelten die generellen Benutzungsregeln für den Sonderlesesaal.
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.
Bearbeitungsstand
Interne Bearbeitung:
-
Digitalisierung=Digitization=Numérisation; 05.04.2015; TIFF
Identifikatoren
Systemnummer:
991170514975605501
Andere Systemnummer:
-
(HAN)000055773DSV05
-
(EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170514975605501
-
(41SLSP_UBS)9972432941405504