Brief an Ioannes Gervicus Blaurerus

Hubert, Samuel
Kurzformat

Brief an Ioannes Gervicus Blaurerus / von Samuel Hubertus - Argentorati , 7 Calendarum Octobris. Anno Domini 1562
1 Doppelbl., 3 S. beschrieben : 28,5 x 20 cm
  • St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 38:65

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500 |a Adressat: Pio ac erudito iuveni Ioanni Gervico Blaurero, amico suo longe charissimo hae dentur literae. Winterthur 
500 |a Absender: Samuel Hubertus 
500 |a Siegelspur 
506 |a Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal. 
510 4 |a Kammerer, Vadianische Briefsammlung, Isny (vor 1958) (VadSlg Ms 29a), S. 203 
520 |a Hubert bestätigt den Empfang von Hans Gerwigs Brief vom 30. August, worin er über seine Ankunft bei der Familie [in Winterthur] berichtet hat. Der Streit zwischen [Girolamo] Zanchi und [Johannes] Marbach ist noch nicht beigelegt. Marbach ist, erfüllt von polemischem Geist ("animus ferus") gegen Zanchi, aus Wildbad ("thermae ferinae") zurückgekehrt. Der Rat von Strassburg hat von beiden Parteien verlangt, ihre Thesen schriftlich niederzulegen, was gemäss dem Vater [Konrad Hubert] nicht vor Weihnachten geschehen wird. - Hubert für Hans Gerwigs Ermutigung, trotz dieser Widrigkeiten am Theologiestudium festzuhalten. Auf die nächste Frankfurter Messe hin will ihn der Vater anderswohin [zum Studium] schicken. Aus Frankreich hat Hubert wenig Nachrichten, obwohl die Schwiegermutter des Herzogs [Louis I. de Bourbon] von Condé, [Madeleine de Mailly], mit zwei von dessen Kindern nach Strassburg gekommen ist. Sie wurde von deutschen Adligen begleitet, die vom Kurfürsten von Heidelberg [Friedrich III. von der Pfalz] und dem Herzog [Joachim II.] von Brandenburg dazu abgeordnet worden waren. Die Herzogin soll beim Empfang durch den Rat nach der Ansprache von [François] Hotman ("Ottomannus") persönlich in französischer Sprache geantwortet haben. Sie wohnt im Hof des Pfalzgrafen am grossen Predigerplatz ("platea praedicatorum maior") und hört fast täglich die Predigt von Guillaume [Houbraque?]. In den letzten drei Wochen sind viele Franzosen auf der Flucht vor der Schreckensherrschaft der Guisen nach Strassburg gekommen und haben vorderhand Asyl erhalten. Man hört, dass die [evangelischen] deutschen Fürsten ein Heer gegen die Guisen aufstellen und die Königin [Elisabeth I.] von England die Grenzen gegen die Guisen sichert. 
520 |a [Katharina] Zell, die Ehefrau von Matthaeus, ist am 5. September gestorben. Marbach hat [Lorenz] Offner, dem Pfarrer von Jung-Sankt-Peter ("ad iuniorem Petrum") verboten, bei deren Begräbnis zu predigen, ohne zu erwähnen, dass sich die Verstorbene von der [evangelischen] Kirche abgewandt habe. Der Schwager des Stadtschreibers ("archigrammataeus") hat den Vater [Konrad Hubert] gebeten, die Predigt zu übernehmen. Nach einer Intervention durch Melchior [Specker] hielt dieser die Predigt. - [Jeremias] Schweiglin hat ohne Zustimmung seiner Mutter in Wittenberg eine 76-jährige Frau ("iuvencula annos nata septuaginta sex") geheiratet, obwohl er selbst erst 21 oder 22 Jahre alt ist. Dies hat [Johannes] Lucht ("Luchsius") in einem Brief an [Konrad] Hubert berichtet. - [Johannes] Sturm wird nach der Weinlese die Version des Johannesevangeliums durch einen griechischen Dichter [Nonnos von Panopolis, "Mεταβολὴ τοῦ κατὰ Ἰωάννην ἁγίου εὐαγγελίου"] erklären. - Bestellt Grüsse von sich und den Eltern an Hans Gerwigs Eltern und dessen Cousine [Anna]. Sendet Grüsse von seiner Mutter, von Remigius, Antonius, Agnes, dem Nachbar Hilarius und dessen Familie, [Johannes] Jezler und [Johannes] Berrin ("Berrhinus"), der nach Heidelberg gehen wird. - PS: Hubert wird [Tilemann] Heshusens Schrift "De praedestinatione" gegen die Wittenberger ["Vom vermeinten freyen willen, wider die Synergisten", Magdeburg 1562] schicken, sofern der Drucker Christian Mylius wie üblich ein Packfass ("dolium") mit Büchern zu [Christoph] Froschauer nach Zürich schickt. 
583 1 |b Verzeichnung=Description=Inventaire  |c März 2020  |f HAN-Katalogisierungsregeln  |i Vollständige Rekatalogisierung nach Kammerer mit Ergänzungen  |k Clemens Müller 
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Basisinformationen

Signatur:
  • St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 38:65
Ressourcentyp:
Brief; Autograph; Archivmaterial / Archivdokument
Digitalisat:
Titel:
Brief an Ioannes Gervicus Blaurerus / von Samuel Hubertus
Entstehungsangaben:
Argentorati, 7 Calendarum Octobris. Anno Domini 1562
Entstehungszeit (normiert):
1562.09.25
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Physische Beschreibung:
  • 1 Doppelbl., 3 S. beschrieben; 28,5 x 20 cm
Serie:
Vadianische Briefsammlung, Bd. 9; 65

Sucheinstiege

Person:
Ort (normiert):
Ort:
Formschlagwort:

Hierarchie/Kontext

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Inhalt und innere Ordnung

Inhalt:
  • Hubert bestätigt den Empfang von Hans Gerwigs Brief vom 30. August, worin er über seine Ankunft bei der Familie [in Winterthur] berichtet hat. Der Streit zwischen [Girolamo] Zanchi und [Johannes] Marbach ist noch nicht beigelegt. Marbach ist, erfüllt von polemischem Geist ("animus ferus") gegen Zanchi, aus Wildbad ("thermae ferinae") zurückgekehrt. Der Rat von Strassburg hat von beiden Parteien verlangt, ihre Thesen schriftlich niederzulegen, was gemäss dem Vater [Konrad Hubert] nicht vor Weihnachten geschehen wird. - Hubert für Hans Gerwigs Ermutigung, trotz dieser Widrigkeiten am Theologiestudium festzuhalten. Auf die nächste Frankfurter Messe hin will ihn der Vater anderswohin [zum Studium] schicken. Aus Frankreich hat Hubert wenig Nachrichten, obwohl die Schwiegermutter des Herzogs [Louis I. de Bourbon] von Condé, [Madeleine de Mailly], mit zwei von dessen Kindern nach Strassburg gekommen ist. Sie wurde von deutschen Adligen begleitet, die vom Kurfürsten von Heidelberg [Friedrich III. von der Pfalz] und dem Herzog [Joachim II.] von Brandenburg dazu abgeordnet worden waren. Die Herzogin soll beim Empfang durch den Rat nach der Ansprache von [François] Hotman ("Ottomannus") persönlich in französischer Sprache geantwortet haben. Sie wohnt im Hof des Pfalzgrafen am grossen Predigerplatz ("platea praedicatorum maior") und hört fast täglich die Predigt von Guillaume [Houbraque?]. In den letzten drei Wochen sind viele Franzosen auf der Flucht vor der Schreckensherrschaft der Guisen nach Strassburg gekommen und haben vorderhand Asyl erhalten. Man hört, dass die [evangelischen] deutschen Fürsten ein Heer gegen die Guisen aufstellen und die Königin [Elisabeth I.] von England die Grenzen gegen die Guisen sichert.
  • [Katharina] Zell, die Ehefrau von Matthaeus, ist am 5. September gestorben. Marbach hat [Lorenz] Offner, dem Pfarrer von Jung-Sankt-Peter ("ad iuniorem Petrum") verboten, bei deren Begräbnis zu predigen, ohne zu erwähnen, dass sich die Verstorbene von der [evangelischen] Kirche abgewandt habe. Der Schwager des Stadtschreibers ("archigrammataeus") hat den Vater [Konrad Hubert] gebeten, die Predigt zu übernehmen. Nach einer Intervention durch Melchior [Specker] hielt dieser die Predigt. - [Jeremias] Schweiglin hat ohne Zustimmung seiner Mutter in Wittenberg eine 76-jährige Frau ("iuvencula annos nata septuaginta sex") geheiratet, obwohl er selbst erst 21 oder 22 Jahre alt ist. Dies hat [Johannes] Lucht ("Luchsius") in einem Brief an [Konrad] Hubert berichtet. - [Johannes] Sturm wird nach der Weinlese die Version des Johannesevangeliums durch einen griechischen Dichter [Nonnos von Panopolis, "Mεταβολὴ τοῦ κατὰ Ἰωάννην ἁγίου εὐαγγελίου"] erklären. - Bestellt Grüsse von sich und den Eltern an Hans Gerwigs Eltern und dessen Cousine [Anna]. Sendet Grüsse von seiner Mutter, von Remigius, Antonius, Agnes, dem Nachbar Hilarius und dessen Familie, [Johannes] Jezler und [Johannes] Berrin ("Berrhinus"), der nach Heidelberg gehen wird. - PS: Hubert wird [Tilemann] Heshusens Schrift "De praedestinatione" gegen die Wittenberger ["Vom vermeinten freyen willen, wider die Synergisten", Magdeburg 1562] schicken, sofern der Drucker Christian Mylius wie üblich ein Packfass ("dolium") mit Büchern zu [Christoph] Froschauer nach Zürich schickt.

Anmerkungen

Allgemeine Anmerkung:
Adressat: Pio ac erudito iuveni Ioanni Gervico Blaurero, amico suo longe charissimo hae dentur literae. Winterthur
Absender: Samuel Hubertus
Siegelspur
Sprache, Schrift:
Latein

Geschichte

Ehemalige Signatur:
Ehemalige Signatur: Standort: Stadtbibliothek St. Gallen, Handschriften. Signatur: Epistolae Tom. IX:65; Epistolae Tom. IX:65

Hinweise

Bibliographischer Nachweis:
  • Kammerer, Vadianische Briefsammlung, Isny (vor 1958) (VadSlg Ms 29a), S. 203

Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen

Zugangsbestimmungen:
  • Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.

Bearbeitungsstand

Interne Bearbeitung:
  • Verzeichnung=Description=Inventaire; März 2020; HAN-Katalogisierungsregeln; Vollständige Rekatalogisierung nach Kammerer mit Ergänzungen; Clemens Müller

Identifikatoren

Systemnummer:
991170493332305501
Andere Systemnummer:
  • (HAN)000366562DSV05
  • (EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170493332305501
  • (41SLSP_UBS)9972426142805504
Quelle: