Brief an Augustinus Blarerus
Blarer, Albert
Kurzformat
Brief an Augustinus Blarerus / von Albertus Bl[arerus] - [Sangalli] , 21. Martii Anno [15]84.
1 Bl. : 30 x 19-19,5 cm
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St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 39:175
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520 | |a Albert hat am 20. Februar den letzten Brief an Augustin durch Ruggius aus Weinfelden geschickt [VadSlg Ms 39:171 vom 21. Februar 1584] und hat seither weder eine mündliche noch eine schriftliche Nachricht ("nuncius vel scriptum") von ihm erhalten. Er fragt sich, ob Augustin den Brief erhalten hat, dem er auch das Antwortschreiben von Johann Jakob Grynaeus ("Grinaeus") aus Basel beigelegt hatte. Dieser hat das Angebot gemacht, den Neffen Johann Jakob [von Landenberg] zu unterrichten und in seinem Haus aufzunehmen, unter der Bedingung, dass dieser ihm gelegentlich als Vorleser ("ἀναγνώστης") bei seinen privaten Studien dient. Da dies für den Neffen eine gute Übung wäre, empfiehlt er, das Angebot anzunehmen. Die Lebenshaltungskosten in Basel sind hoch ("caro vivitur"), könnten aber vielleicht durch den Dienst des Neffen reduziert werden. Grynaeus nennt keinen Betrag, erwähnt aber, dass einige adlige Kostgänger pro Woche eine Krone ("coronatum") bezahlen. Albert nennt die Zahl, falls sein Brief und der von Grynaeus nicht bei Augustin angekommen sind, damit sie sich rechtzeitig beraten können. Albert hat Gynaeus am 3. März geantwortet, weil er einen zuverlässigen Briefboten ("nuncius certus") hatte, mit dem Inhalt, dass man sein Angebot nicht vernachlässigen werde. Nun wartet Albert dringend auf eine Antwort von Augustin mit dessen Meinung. | ||
520 | |a Am vergangenen Montag wurde die Hochzeit von Jakob Zollikofers Tochter Katharina mit dem St. Galler Kaufmann und Bürger Johann Heinrich Reiner mit einigem Aufwand gefeiert. Albert nahm als Gast am Fest teil. Auch die Schwester Anna und ihre Tochter waren eingeladen, sie kamen aber vielleicht wegen des kalten und schlechten Wetters nicht. Auch von den Familien Hürus ("Hurusii") und Ehinger ("Ehingeri") war niemand anwesend ausser drei Schwiegersöhne des verstorbenen Onophrius Hürus ("Onophor Hurusius"), deren einer in Stein am Rhein ("Lithopolis"), einer in Kempten ("Campidonum") und einer in Isny ("Isna") lebt. - Albert hat noch keine Nachricht, ob das Erdbeben vom 1. März auch im Thurgau oder in Konstanz wahrgenommen wurde. In Zürich und verschiedenen Orten der Eidgenossenschaft sowie in Genf war es recht heftig. In St. Gallen spürten es einige, einige, so wie Albert, der sich zuhause aufhielt, spürten nichts. Segenswünsche. - PS: [Lukas] Stöcklin ("Stöckelius") schickt jede Woche einen Briefboten ("tabellarius") zu Albert, [denen Augustin seine Briefe übergeben kann], falls er keinen schnelleren Weg zur Beförderung seiner Antwortschreiben ("rescribendi compendium") hat. | ||
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Basisinformationen
Signatur:
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St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 39:175
Ressourcentyp:
Brief; Autograph; Archivmaterial / Archivdokument
Titel:
Brief an Augustinus Blarerus / von Albertus Bl[arerus]
Entstehungsangaben:
[Sangalli], 21. Martii Anno [15]84.
Entstehungszeit (normiert):
1584.03.21
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Physische Beschreibung:
-
1 Bl.; 30 x 19-19,5 cm
Serie:
Vadianische Briefsammlung, Bd. 10; 175
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Inhalt und innere Ordnung
Inhalt:
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Albert hat am 20. Februar den letzten Brief an Augustin durch Ruggius aus Weinfelden geschickt [VadSlg Ms 39:171 vom 21. Februar 1584] und hat seither weder eine mündliche noch eine schriftliche Nachricht ("nuncius vel scriptum") von ihm erhalten. Er fragt sich, ob Augustin den Brief erhalten hat, dem er auch das Antwortschreiben von Johann Jakob Grynaeus ("Grinaeus") aus Basel beigelegt hatte. Dieser hat das Angebot gemacht, den Neffen Johann Jakob [von Landenberg] zu unterrichten und in seinem Haus aufzunehmen, unter der Bedingung, dass dieser ihm gelegentlich als Vorleser ("ἀναγνώστης") bei seinen privaten Studien dient. Da dies für den Neffen eine gute Übung wäre, empfiehlt er, das Angebot anzunehmen. Die Lebenshaltungskosten in Basel sind hoch ("caro vivitur"), könnten aber vielleicht durch den Dienst des Neffen reduziert werden. Grynaeus nennt keinen Betrag, erwähnt aber, dass einige adlige Kostgänger pro Woche eine Krone ("coronatum") bezahlen. Albert nennt die Zahl, falls sein Brief und der von Grynaeus nicht bei Augustin angekommen sind, damit sie sich rechtzeitig beraten können. Albert hat Gynaeus am 3. März geantwortet, weil er einen zuverlässigen Briefboten ("nuncius certus") hatte, mit dem Inhalt, dass man sein Angebot nicht vernachlässigen werde. Nun wartet Albert dringend auf eine Antwort von Augustin mit dessen Meinung.
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Am vergangenen Montag wurde die Hochzeit von Jakob Zollikofers Tochter Katharina mit dem St. Galler Kaufmann und Bürger Johann Heinrich Reiner mit einigem Aufwand gefeiert. Albert nahm als Gast am Fest teil. Auch die Schwester Anna und ihre Tochter waren eingeladen, sie kamen aber vielleicht wegen des kalten und schlechten Wetters nicht. Auch von den Familien Hürus ("Hurusii") und Ehinger ("Ehingeri") war niemand anwesend ausser drei Schwiegersöhne des verstorbenen Onophrius Hürus ("Onophor Hurusius"), deren einer in Stein am Rhein ("Lithopolis"), einer in Kempten ("Campidonum") und einer in Isny ("Isna") lebt. - Albert hat noch keine Nachricht, ob das Erdbeben vom 1. März auch im Thurgau oder in Konstanz wahrgenommen wurde. In Zürich und verschiedenen Orten der Eidgenossenschaft sowie in Genf war es recht heftig. In St. Gallen spürten es einige, einige, so wie Albert, der sich zuhause aufhielt, spürten nichts. Segenswünsche. - PS: [Lukas] Stöcklin ("Stöckelius") schickt jede Woche einen Briefboten ("tabellarius") zu Albert, [denen Augustin seine Briefe übergeben kann], falls er keinen schnelleren Weg zur Beförderung seiner Antwortschreiben ("rescribendi compendium") hat.
Anmerkungen
Allgemeine Anmerkung:
Adressat: Domino Augustino Blarero, Lutmercensis ecclesiae in Turgoia pastori, fratri suo germano et plurimum dilecto
Absender: Albertus Bl[arerus], germanus t[uus]
Eingangsvermerk unter der Adresse von Augustin Blarer: acceptę 27 Martii 1584
Siegelspur
Entstehungsort aus dem Briefinhalt erschlossen
Sprache, Schrift:
Lateinisch
Geschichte
Ehemalige Signatur:
Ehemalige Signatur: Standort: Stadtbibliothek St. Gallen, Handschriften. Signatur: Epistolae Tom. X:175; Epistolae Tom. X:175
Hinweise
Bibliographischer Nachweis:
-
Kammerer, Vadianische Briefsammlung, Isny (vor 1958) (VadSlg Ms 29a), S. 229
Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen
Zugangsbestimmungen:
-
Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.
Bearbeitungsstand
Interne Bearbeitung:
-
Verzeichnung=Description=Inventaire; Oktober 2020; HAN-Katalogisierungsregeln; Vollständige Rekatalogisierung nach Kammerer mit Ergänzungen; Clemens Müller
Identifikatoren
Systemnummer:
991170493145905501
Andere Systemnummer:
-
(HAN)000439977DSV05
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(EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170493145905501
-
(41SLSP_UBS)9972426174205504