Brief an Abrahamus Musculus
Stumpf, Johann Rudolf
Kurzformat
Brief an Abrahamus Musculus / von Jo[annes] Rod[olphus] Stumphius - Tiguro , 23. Maii. Anno 1588
1 Bl. : 32,5 x 22 cm
-
Zofingen, Stadtbibliothek, StBZ Pa 14:2,107 (105)
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520 | |a Die beiden Überbringer des Briefs reisen nach Genf, um dort zu studieren und die französische Sprache zu lernen. Da sie über Bern reisen, benutzt Stumpf die Gelegenheit, ihnen einen Brief an Musculus, mit dem er erst kürzlich Freundschaft geschlossen hat, mitzugeben. Der Hauptzweck des Briefs soll sein, Musculus die beiden zu empfehlen. Der Jüngere ist der Sohn des einstigen Bürgermeisters von Augsburg [Johann Baptist] Haintzel ("Heinzelius") und der Bruder von [Hans] Heinrich Haintzel, der wegen des Streits um den gregorianischen Kalender ("calendarium Gregorianum") verbannt wurde und nun mit seiner Familie im Exil in Zürich lebt. Der Ältere ist dessen Privatlehrer ("paedagogus"), ein Zürcher Stipendiat, der wegen seiner Talente und Sitten die Erlaubnis erhalten hat, auswärts zu studieren. Man hat in Zürich vom glücklichen Ausgang der [religiösen] Streitigkeiten gehört. Weder [Johann Wilhelm] Stucki noch andere konnten in Erfahrung bringen, was der Rat von Bern in der Angelegenheit um [Claude] Aubery beschlossen hat, aber man hat von der Verurteilung des Lästerers ("Thersites") [Samuel] Huber gehört. | ||
520 | |a Am 5. Mai hat Stumpf einen Brief von [Johann Jakob] Grynaeus erhalten. Dieser hat berichtet, dass in Regensburg fünf Pfarrer wegen ihrer Lehre von der Legitimität von Zinsen von Jacob Andreae und einem anderen Theologen des Pfalzgrafen Philipp Ludwig [von Pfalz-Neuburg] entlassen worden sind. Andreae ("Fabriculus; Smidlinus") habe auch die Frechheit gehabt, den Herzog [Wilhelm V.] von Bayern zu ermahnen, gegen die Jesuiten vorzugehen, welche die Ubiquitätslehre angriffen, da diese sonst zu Zwinglianern und Calvinisten würden. Über das Bündnis von Zürich mit Strassburg [vom 13. Mai 1588] werden die Überbringer des Briefs berichten. Die neuen Unruhen in Frankreich, besonders in Paris, dürften in Bern besser bekannt sein als in Zürich. Die Gesandten der katholischen Orte sind aus Mailand zurückgekehrt. Es gibt Gerüchte über eine neue Liga gegen die Evangelischen. Allerdings würden die katholischen Eidgenossen nichts ohne Unterstützung aus dem Ausland wagen, was aber in der gesamten Eidgenossenschaft verpönt ist. Bestellt Grüsse des Zürcher Pfarrkollegiums an [Johannes] Haller [jun.] und die übrigen Pfarrer von Bern. | ||
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Basisinformationen
Signatur:
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Zofingen, Stadtbibliothek, StBZ Pa 14:2,107 (105)
Ressourcentyp:
Brief; Autograph; Archivmaterial / Archivdokument
Titel:
Brief an Abrahamus Musculus / von Jo[annes] Rod[olphus] Stumphius
Entstehungsangaben:
Tiguro, 23. Maii. Anno 1588
Entstehungszeit (normiert):
1588.05.23
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Physische Beschreibung:
-
1 Bl.; 32,5 x 22 cm
Serie:
Briefsammlung Wolfgang und Abraham Musculus, Bd. 2; 107
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Inhalt und innere Ordnung
Inhalt:
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Die beiden Überbringer des Briefs reisen nach Genf, um dort zu studieren und die französische Sprache zu lernen. Da sie über Bern reisen, benutzt Stumpf die Gelegenheit, ihnen einen Brief an Musculus, mit dem er erst kürzlich Freundschaft geschlossen hat, mitzugeben. Der Hauptzweck des Briefs soll sein, Musculus die beiden zu empfehlen. Der Jüngere ist der Sohn des einstigen Bürgermeisters von Augsburg [Johann Baptist] Haintzel ("Heinzelius") und der Bruder von [Hans] Heinrich Haintzel, der wegen des Streits um den gregorianischen Kalender ("calendarium Gregorianum") verbannt wurde und nun mit seiner Familie im Exil in Zürich lebt. Der Ältere ist dessen Privatlehrer ("paedagogus"), ein Zürcher Stipendiat, der wegen seiner Talente und Sitten die Erlaubnis erhalten hat, auswärts zu studieren. Man hat in Zürich vom glücklichen Ausgang der [religiösen] Streitigkeiten gehört. Weder [Johann Wilhelm] Stucki noch andere konnten in Erfahrung bringen, was der Rat von Bern in der Angelegenheit um [Claude] Aubery beschlossen hat, aber man hat von der Verurteilung des Lästerers ("Thersites") [Samuel] Huber gehört.
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Am 5. Mai hat Stumpf einen Brief von [Johann Jakob] Grynaeus erhalten. Dieser hat berichtet, dass in Regensburg fünf Pfarrer wegen ihrer Lehre von der Legitimität von Zinsen von Jacob Andreae und einem anderen Theologen des Pfalzgrafen Philipp Ludwig [von Pfalz-Neuburg] entlassen worden sind. Andreae ("Fabriculus; Smidlinus") habe auch die Frechheit gehabt, den Herzog [Wilhelm V.] von Bayern zu ermahnen, gegen die Jesuiten vorzugehen, welche die Ubiquitätslehre angriffen, da diese sonst zu Zwinglianern und Calvinisten würden. Über das Bündnis von Zürich mit Strassburg [vom 13. Mai 1588] werden die Überbringer des Briefs berichten. Die neuen Unruhen in Frankreich, besonders in Paris, dürften in Bern besser bekannt sein als in Zürich. Die Gesandten der katholischen Orte sind aus Mailand zurückgekehrt. Es gibt Gerüchte über eine neue Liga gegen die Evangelischen. Allerdings würden die katholischen Eidgenossen nichts ohne Unterstützung aus dem Ausland wagen, was aber in der gesamten Eidgenossenschaft verpönt ist. Bestellt Grüsse des Zürcher Pfarrkollegiums an [Johannes] Haller [jun.] und die übrigen Pfarrer von Bern.
Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.
Bearbeitungsstand
Interne Bearbeitung:
-
Verzeichnung=Description=Inventaire; Juni 2019; HAN-Katalogisierungsregeln; Clemens Müller
Identifikatoren
Systemnummer:
991170481696105501
Andere Systemnummer:
-
(HAN)000334423DSV05
-
(EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170481696105501
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(41SLSP_UBS)9972422605205504