Brief an Augustinus Blaurerus
Blarer, Albert
Kurzformat
Brief an Augustinus Blaurerus / von Alb[ertus] Blarer - [Heidelbergae] , 9. Septembris Anno [15]75
1 Bl., 2 S. beschrieben : 29,5 x 19,7 cm
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St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 39:76
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520 | |a Albert hat Augustins kurzen Brief aus Oberhausen [am Tann] am 31. Juli durch Samson, den Sohn des Schwagers ("affinis") P[eter] Schär ("Scherus") erhalten. Er will nur kurz darauf antworten, da er einen längeren Brief Augustins über die Frankfurter Messe zu erhalten erwartet. Hofft, dass die Badekur Augustin und dem Cousin [Hans] Gerwig nützt. Samson hat auch einen Brief der Schwester Margarethe [von Landenberg] und einen Empfehlungsbrief seines Vaters [Peter Schär] überbracht. Die Schwester schreibt über Augustins Haus und die Krankheit des Cousins ("patruelis") Johann Walther [von Ulm]. Er wird ihr zurückschreiben, wenn er über Frankfurt einen weiteren Brief erhält. Joh[ann] Thomas [von Landenberg] wächst heran und macht Fortschritte. Albert hat ihn trotzdem im Sommer auf das Heidelberger Pädagogium ("paedagogium huius reipublicae nostrae commune") geschickt. Im kommenden Herbst sollte er in die zweite Klasse befördert werden, wonach der Zugang zur Universität ("publica auditoria") offensteht. Ferner besteht die Möglichkeit, dass er, vielleicht sogar mit weiteren Brüdern, in ein Kollegium des Kurfürsten [Friedrich III. von der Pfalz] aufgenommen wird, wo neben dem Studium auch für den Lebensunterhalt gesorgt ist. Später wird man sehen, welche berufliche Richtung er einschlagen soll. Albert will die Meinung von Augustin und der Familie in Griesenberg hören, bevor er konkrete Schritte unternimmt. | ||
520 | |a Albert selbst denkt ernsthaft an eine Verheiratung, hat aber noch keine bestimmte Partnerin vorgesehen. Bittet Augustin um seine brüderlichen Fürbitten bei Gott, dass er eine gute Partie ("occasio") findet. Zweck der geplanten Ehe ist die Vereinfachung des täglichen Lebens. Das Aufsuchen verschiedener Gastgeber zum Essen ist vor allem nachts und im Winter lästig, und dazu muss er auch für [Johann] Thomas Gastgeber finden. Am besten wäre es, wie Augustin eine Frau zu heiraten, deren Charakter man schon kennt, und falls er die Nichte ("neptis") so gut kennen würde, wie Augustin sie kennt, würde er sie auf der Stelle heiraten. - Albert ist in seinen Annalen, die er zu führen pflegt, auf eine Erwähnung des Arztes Thomas Mästlin ("Mästlinus") gestossen. Albert weiss nicht, in welchem Verwandtschaftsverhältnis dieser zu ihnen steht, vermutet aber, dass die Tante [Barbara von Ulm] in Griesenberg Bescheid weiss. Augustin möge sie fragen und ihn dann informieren. Ferner möchte er wissen, in welchem Jahr sie den verstorbenen ("piae memoriae") Heinrich von Ulm geheiratet hat, und überhaupt alles, was ihr als denkwürdig erscheint. - Joh[ann] Th[omas] sendet Grüsse an Augustin, die Mutter [Margarethe von Landenberg], die Brüder und die ganze Familie. | ||
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Basisinformationen
Signatur:
-
St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 39:76
Ressourcentyp:
Buchhandschrift; Brief; Autograph; Archivmaterial / Archivdokument
Titel:
Brief an Augustinus Blaurerus / von Alb[ertus] Blarer
Entstehungsangaben:
[Heidelbergae], 9. Septembris Anno [15]75
Entstehungszeit (normiert):
1575.09.09
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Physische Beschreibung:
-
1 Bl., 2 S. beschrieben; 29,5 x 19,7 cm
Serie:
Vadianische Briefsammlung, Bd. 10; 76
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Inhalt und innere Ordnung
Inhalt:
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Albert hat Augustins kurzen Brief aus Oberhausen [am Tann] am 31. Juli durch Samson, den Sohn des Schwagers ("affinis") P[eter] Schär ("Scherus") erhalten. Er will nur kurz darauf antworten, da er einen längeren Brief Augustins über die Frankfurter Messe zu erhalten erwartet. Hofft, dass die Badekur Augustin und dem Cousin [Hans] Gerwig nützt. Samson hat auch einen Brief der Schwester Margarethe [von Landenberg] und einen Empfehlungsbrief seines Vaters [Peter Schär] überbracht. Die Schwester schreibt über Augustins Haus und die Krankheit des Cousins ("patruelis") Johann Walther [von Ulm]. Er wird ihr zurückschreiben, wenn er über Frankfurt einen weiteren Brief erhält. Joh[ann] Thomas [von Landenberg] wächst heran und macht Fortschritte. Albert hat ihn trotzdem im Sommer auf das Heidelberger Pädagogium ("paedagogium huius reipublicae nostrae commune") geschickt. Im kommenden Herbst sollte er in die zweite Klasse befördert werden, wonach der Zugang zur Universität ("publica auditoria") offensteht. Ferner besteht die Möglichkeit, dass er, vielleicht sogar mit weiteren Brüdern, in ein Kollegium des Kurfürsten [Friedrich III. von der Pfalz] aufgenommen wird, wo neben dem Studium auch für den Lebensunterhalt gesorgt ist. Später wird man sehen, welche berufliche Richtung er einschlagen soll. Albert will die Meinung von Augustin und der Familie in Griesenberg hören, bevor er konkrete Schritte unternimmt.
-
Albert selbst denkt ernsthaft an eine Verheiratung, hat aber noch keine bestimmte Partnerin vorgesehen. Bittet Augustin um seine brüderlichen Fürbitten bei Gott, dass er eine gute Partie ("occasio") findet. Zweck der geplanten Ehe ist die Vereinfachung des täglichen Lebens. Das Aufsuchen verschiedener Gastgeber zum Essen ist vor allem nachts und im Winter lästig, und dazu muss er auch für [Johann] Thomas Gastgeber finden. Am besten wäre es, wie Augustin eine Frau zu heiraten, deren Charakter man schon kennt, und falls er die Nichte ("neptis") so gut kennen würde, wie Augustin sie kennt, würde er sie auf der Stelle heiraten. - Albert ist in seinen Annalen, die er zu führen pflegt, auf eine Erwähnung des Arztes Thomas Mästlin ("Mästlinus") gestossen. Albert weiss nicht, in welchem Verwandtschaftsverhältnis dieser zu ihnen steht, vermutet aber, dass die Tante [Barbara von Ulm] in Griesenberg Bescheid weiss. Augustin möge sie fragen und ihn dann informieren. Ferner möchte er wissen, in welchem Jahr sie den verstorbenen ("piae memoriae") Heinrich von Ulm geheiratet hat, und überhaupt alles, was ihr als denkwürdig erscheint. - Joh[ann] Th[omas] sendet Grüsse an Augustin, die Mutter [Margarethe von Landenberg], die Brüder und die ganze Familie.
Anmerkungen
Allgemeine Anmerkung:
Adressat: Domino Augustino Blaurero, ecclesiae Christi apud Lutmercam in Turgauia ministro, fratri suo charissimo et multum colendo. […] in herr Luxen hus apotecken antwurten
Absender: Alb[ertus] Blarer frater t[uus] germanus
Eingangsvermerk unter der Adresse: Redditę 13 8bris (Octobris) Tiguri per Affeltrangum praecantem (?)
Siegelspur
Entstehungsort aus dem Briefinhalt erschlossen
Sprache, Schrift:
Lateinisch
Geschichte
Ehemalige Signatur:
Ehemalige Signatur: Standort: Stadtbibliothek St. Gallen, Handschriften. Signatur: Epistolae Tom. X:76; Epistolae Tom. X:76
Hinweise
Bibliographischer Nachweis:
-
Kammerer, Vadianische Briefsammlung, Isny (vor 1958) (VadSlg Ms 29a), S. 221
Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen
Zugangsbestimmungen:
-
Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.
Bearbeitungsstand
Interne Bearbeitung:
-
Verzeichnung=Description=Inventaire; August 2020; HAN-Katalogisierungsregeln; Vollständige Rekatalogisierung nach Kammerer mit Ergänzungen; Clemens Müller
Identifikatoren
Systemnummer:
991170478606605501
Andere Systemnummer:
-
(HAN)000419555DSV05
-
(EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170478606605501
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(41SLSP_UBS)9972421782905504