Brief an Jean Pierre de Crousaz

Bernoulli, Johann
Kurzformat

Brief an Jean Pierre de Crousaz / von Johann I Bernoulli - Bâle , ce 1. fevrier 1719
4 S. : 20,5 x 16 cm
  • Bernoulli-Briefinventar, -
  • Basel, UB, UBH L Ia 656, Nr.9

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500 |a Bezug des Briefes zu Bänden der gedruckten Bernoulli Werkausgabe: Op. XCI 
506 |a Es gelten die generellen Benutzungsregeln für den Sonderlesesaal 
520 |a Diese Annahme scheint ihm auch deshalb sehr wahrscheinlich, weil gemäss den Experimenten von Newton sich die "primitiven" Farben beim Durchgang durch ein zweites Prisma nicht mehr ändern. Nach Descartes und anderen, die annehmen, dass die Farben nur verschiedene Modifikationen des Lichtes sind, müssten sich die Farben bei jedem neuen Durchgang wieder ändern. Crousaz' Experimente scheinen dessen Hypothese, die Farben seien Mischungen aus Licht und Schatten, zu bestätigen. Doch meint Joh. B., dass Crousaz nicht von den "primitiven" oder homogenen Farben Newtons redet. Man muss also prüfen, ob sich diese Farben durch ein Prisma zerlegen lassen, sonst wird Newton einwenden, Crousaz' Experimente beträfen nur Mischfarben und widerlegten sein System nicht. Crousaz möge aber auf jeden Fall seine Essays veröffentlichen. Joh. B. erwidert zum Schluss für die guten Wünschen zum neuen Jahr. 
520 |a Joh. B. ist es gleichgültig, ob Renau wieder antritt oder nicht. Er wird ihm nicht mehr antworten. Nach Erscheinen seiner Théorie de la manoeuvre des vaissaux hat Renau in einem langen Brief wiederum eine Antwort auf seine neuen - doch eigentlich nur wiederholten - Bemerkungen erteilt und ihm die Beweise für seine eigene Theorie nochmals erläutert. Renau will aber die Früchte seiner Kindereien, die ihm so viel Beifall gebracht hatten, offenbar nicht verlieren. Da seine Hypothese eine oberflächliche Wahrscheinlichkeit hat, findet er immer halbgelehrte Anhänger. Joh. B. kennt in Genf keine Mathematiker, die er als Schiedsrichter anrufen würde. Vielleicht könnte Jean Christoph Fatio, dem er einst mit Erfolg Differential- und Integralrechnung beigebracht hat, Wahres und Falsches unterscheiden. Er zweifelt aber an dessen Geduld, einer solchen Diskussion seine ganze Aufmerksamkeit zu widmen. Ihm genügt es, wenn die tüchtigeren Mathematiker in Frankreich, Deutschland und England auf seiner Seite stehen. Einige der letzteren sind allerdings nicht glücklich über das Kapitel hinsichtlich der Ansprüche auf die neuen Entdeckungen, was ein Zeichen ist, dass die englischen Geometer nicht aus Gefälligkeit seine Partei gegen Renau ergreifen. Joh. B. bittet um Zusendung von Crousaz' These zur Farbenlehre, die ihn sehr interessiert. Seine Experimente sollten unbedingt veröffentlicht werden. Man ist nämlich zur Zeit so von Newtons System der Farben eingenommen, dass man es als Eingeständnis von Ignoranz und Mangel an Geist betrachtet, wenn man davon abweicht. Offengestanden stimmt Joh. B. Newtons Prinzipien der Optik zu, mindestens was die Erklärung der Farben bei Refraktion in durchsichtigen Medien betrifft. Die Annahme, dass die Farben im Licht gemischt enthalten sind und bei der Refraktion infolge der verschiedenen Brechung durch Zerlegung entstehen, ist ausserordentlich natürlich und einfach. 
541 |f Öffentliche Bibliothek der Universität Basel 
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Basisinformationen

Signatur:
  • Bernoulli-Briefinventar, -
  • Basel, UB, UBH L Ia 656, Nr.9
Ressourcentyp:
Buchhandschrift; Brief
Digitalisat:
Titel:
Brief an Jean Pierre de Crousaz / von Johann I Bernoulli
Entstehungsangaben:
Bâle, ce 1. fevrier 1719
Entstehungszeit (normiert):
1719.02.01
Auflage / Ausgabenvermerk /Entstehungsstufe:
Abschrift
Physische Beschreibung:
  • 4 S.; 20,5 x 16 cm

Sucheinstiege

Person:
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Formschlagwort:

Hierarchie/Kontext

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Inhalt und innere Ordnung

Inhalt:
  • Diese Annahme scheint ihm auch deshalb sehr wahrscheinlich, weil gemäss den Experimenten von Newton sich die "primitiven" Farben beim Durchgang durch ein zweites Prisma nicht mehr ändern. Nach Descartes und anderen, die annehmen, dass die Farben nur verschiedene Modifikationen des Lichtes sind, müssten sich die Farben bei jedem neuen Durchgang wieder ändern. Crousaz' Experimente scheinen dessen Hypothese, die Farben seien Mischungen aus Licht und Schatten, zu bestätigen. Doch meint Joh. B., dass Crousaz nicht von den "primitiven" oder homogenen Farben Newtons redet. Man muss also prüfen, ob sich diese Farben durch ein Prisma zerlegen lassen, sonst wird Newton einwenden, Crousaz' Experimente beträfen nur Mischfarben und widerlegten sein System nicht. Crousaz möge aber auf jeden Fall seine Essays veröffentlichen. Joh. B. erwidert zum Schluss für die guten Wünschen zum neuen Jahr.
  • Joh. B. ist es gleichgültig, ob Renau wieder antritt oder nicht. Er wird ihm nicht mehr antworten. Nach Erscheinen seiner Théorie de la manoeuvre des vaissaux hat Renau in einem langen Brief wiederum eine Antwort auf seine neuen - doch eigentlich nur wiederholten - Bemerkungen erteilt und ihm die Beweise für seine eigene Theorie nochmals erläutert. Renau will aber die Früchte seiner Kindereien, die ihm so viel Beifall gebracht hatten, offenbar nicht verlieren. Da seine Hypothese eine oberflächliche Wahrscheinlichkeit hat, findet er immer halbgelehrte Anhänger. Joh. B. kennt in Genf keine Mathematiker, die er als Schiedsrichter anrufen würde. Vielleicht könnte Jean Christoph Fatio, dem er einst mit Erfolg Differential- und Integralrechnung beigebracht hat, Wahres und Falsches unterscheiden. Er zweifelt aber an dessen Geduld, einer solchen Diskussion seine ganze Aufmerksamkeit zu widmen. Ihm genügt es, wenn die tüchtigeren Mathematiker in Frankreich, Deutschland und England auf seiner Seite stehen. Einige der letzteren sind allerdings nicht glücklich über das Kapitel hinsichtlich der Ansprüche auf die neuen Entdeckungen, was ein Zeichen ist, dass die englischen Geometer nicht aus Gefälligkeit seine Partei gegen Renau ergreifen. Joh. B. bittet um Zusendung von Crousaz' These zur Farbenlehre, die ihn sehr interessiert. Seine Experimente sollten unbedingt veröffentlicht werden. Man ist nämlich zur Zeit so von Newtons System der Farben eingenommen, dass man es als Eingeständnis von Ignoranz und Mangel an Geist betrachtet, wenn man davon abweicht. Offengestanden stimmt Joh. B. Newtons Prinzipien der Optik zu, mindestens was die Erklärung der Farben bei Refraktion in durchsichtigen Medien betrifft. Die Annahme, dass die Farben im Licht gemischt enthalten sind und bei der Refraktion infolge der verschiedenen Brechung durch Zerlegung entstehen, ist ausserordentlich natürlich und einfach.

Anmerkungen

Allgemeine Anmerkung:
Bezug des Briefes zu Bänden der gedruckten Bernoulli Werkausgabe: Op. XCI
Sprache, Schrift:
Französisch

Geschichte

Akzession:
  • Eigentümer: Öffentliche Bibliothek der Universität Basel

Hinweise

Verwandtes Material:
  • Weitere Abschrift unter L Ia 908:Bl.121-122

Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen

Zugangsbestimmungen:
  • Es gelten die generellen Benutzungsregeln für den Sonderlesesaal
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.

Bearbeitungsstand

Interne Bearbeitung:
  • Digitalisierung=Digitization=Numérisation; 05.04.2015; TIFF

Identifikatoren

Systemnummer:
991170514974905501
Andere Systemnummer:
  • (HAN)000055780DSV05
  • (EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170514974905501
  • (41SLSP_UBS)9972432938505504
Digital Object Identifier:
Quelle: