Brief an Jean Pierre de Crousaz
Bernoulli, Johann
Kurzformat
Brief an Jean Pierre de Crousaz / von Johann I Bernoulli - Bâle , ce 18. Juillet 1719
4 S. : 20 x 15,5 cm
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Basel, UB, UBH L Ia 656, Nr.10
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Bernoulli-Briefinventar, -
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| 506 | |a Es gelten die generellen Benutzungsregeln für den Sonderlesesaal | ||
| 520 | |a Joh. B. hat den Brief an Varignon gefunden und sendet hier einen Auszug. Der Stil ist schlecht und trocken, wie er jetzt nach 20 Jahren bemerkt. Die neuen Experimente zur Farbenlehre sollten gedruckt werden. Die Engländer entfalten in der Tat einen "Torrycismus" gegen alle, die Newton nicht als Orakel betrachten. Sie haben Joh. B. wütend beschimpft und misshandelt, weil er im Streit um Leibniz nicht blind auf ihrer Seite stand und weil er Newton einige Irrtümer nachgewiesen hat, die jener nicht abstreiten konnte, sondern sogar in der zweiten Auflage der Principia korrigiert hat. Wenn man nach den Schriften urteilt, die sie gegen ihn geschrieben haben, haben sie ihm sogar den Tod geschworen. Aber er macht sich nichts daraus, solange ehrenwerte Leute zu ihm halten. Crousaz kann nichts Besseres tun, als ein seriöses Büchlein über die Erziehung zu schreiben, um seinen Gegnern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Die Mémoires erscheinen in der Tat jetzt viel regelmässiger. Man muss dem Regenten dafür dankbar sein, der ein grosser Liebhaber der Wissenschaften und Künste ist. Den Jahrgang von 1716 hat er erhalten, den von 1717 hat man noch nicht verteilt, obwohl derjenige von 1718 bereits im Druck ist. Die Eloge auf Leibniz im Jahrgang 1716 hat er gelesen, aber nichts über die Unterscheidung von "infini parfait" und "imparfait" darin gefunden. Hat Crousaz vielleicht eine andere Eloge von Fontenelle auf Leibniz gelesen? Für die Astrologen ist es schlecht, dass kein Komet die letzte grosse Trockenheit angezeigt hat. Nach dem System seines Bruders [Jac. B.] müsste der Komet von Ende 1680 bzw. Anfang 1681 am 7. Juni dieses Jahres [1719] wiedererschienen sein. Für ihn, der nie für das System seines Bruders eingenommen war, sondern dasjenige von Netwon für wahrscheinlicher hält, war es keine Überraschung, dass kein Komet erschienen ist. P.S. Seit 14 Tagen ist es sehr heiss, und es regnet nicht. Es scheint eine neue Trockenheit zu befürchten zu sein. | ||
| 534 | |n Original in Lausanne (Mlle de Crousaz) [O. Spiess] | ||
| 541 | |f Öffentliche Bibliothek der Universität Basel | ||
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Basisinformationen
Signatur:
-
Basel, UB, UBH L Ia 656, Nr.10
-
Bernoulli-Briefinventar, -
Ressourcentyp:
Buchhandschrift; Brief; Autograph
Digitalisat:
Titel:
Brief an Jean Pierre de Crousaz / von Johann I Bernoulli
Entstehungsangaben:
Bâle, ce 18. Juillet 1719
Entstehungszeit (normiert):
1719.07.18
Physische Beschreibung:
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4 S.; 20 x 15,5 cm
Hierarchie/Kontext
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Inhalt und innere Ordnung
Inhalt:
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Joh. B. hat den Brief an Varignon gefunden und sendet hier einen Auszug. Der Stil ist schlecht und trocken, wie er jetzt nach 20 Jahren bemerkt. Die neuen Experimente zur Farbenlehre sollten gedruckt werden. Die Engländer entfalten in der Tat einen "Torrycismus" gegen alle, die Newton nicht als Orakel betrachten. Sie haben Joh. B. wütend beschimpft und misshandelt, weil er im Streit um Leibniz nicht blind auf ihrer Seite stand und weil er Newton einige Irrtümer nachgewiesen hat, die jener nicht abstreiten konnte, sondern sogar in der zweiten Auflage der Principia korrigiert hat. Wenn man nach den Schriften urteilt, die sie gegen ihn geschrieben haben, haben sie ihm sogar den Tod geschworen. Aber er macht sich nichts daraus, solange ehrenwerte Leute zu ihm halten. Crousaz kann nichts Besseres tun, als ein seriöses Büchlein über die Erziehung zu schreiben, um seinen Gegnern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Die Mémoires erscheinen in der Tat jetzt viel regelmässiger. Man muss dem Regenten dafür dankbar sein, der ein grosser Liebhaber der Wissenschaften und Künste ist. Den Jahrgang von 1716 hat er erhalten, den von 1717 hat man noch nicht verteilt, obwohl derjenige von 1718 bereits im Druck ist. Die Eloge auf Leibniz im Jahrgang 1716 hat er gelesen, aber nichts über die Unterscheidung von "infini parfait" und "imparfait" darin gefunden. Hat Crousaz vielleicht eine andere Eloge von Fontenelle auf Leibniz gelesen? Für die Astrologen ist es schlecht, dass kein Komet die letzte grosse Trockenheit angezeigt hat. Nach dem System seines Bruders [Jac. B.] müsste der Komet von Ende 1680 bzw. Anfang 1681 am 7. Juni dieses Jahres [1719] wiedererschienen sein. Für ihn, der nie für das System seines Bruders eingenommen war, sondern dasjenige von Netwon für wahrscheinlicher hält, war es keine Überraschung, dass kein Komet erschienen ist. P.S. Seit 14 Tagen ist es sehr heiss, und es regnet nicht. Es scheint eine neue Trockenheit zu befürchten zu sein.
Anmerkungen
Allgemeine Anmerkung:
Am Briefkopf eigenhändig mit Bleistift "à Mr. de Crousaz". P.S. am Briefkopf
Bezug des Briefes zu anders bezeichneten Werken: Bernoulli, Jacob I B. Op. I
Sprache, Schrift:
Französisch
Originalausgabe:
Original in Lausanne (Mlle de Crousaz) [O. Spiess]
Geschichte
Akzession:
-
Eigentümer: Öffentliche Bibliothek der Universität Basel
Hinweise
Verwandtes Material:
-
Abschrift unter L Ia 908:Bl.125-126
Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen
Zugangsbestimmungen:
-
Es gelten die generellen Benutzungsregeln für den Sonderlesesaal
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.
Bearbeitungsstand
Interne Bearbeitung:
-
Digitalisierung=Digitization=Numérisation; 05.04.2015; TIFF
Identifikatoren
Systemnummer:
991170514974505501
Andere Systemnummer:
-
(HAN)000055784DSV05
-
(EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170514974505501
-
(41SLSP_UBS)9972432938205504
Digital Object Identifier:
Quelle: