Brief an Henriette von Schlieben

Kleist, Heinrich von
Kurzformat

Brief an Henriette von Schlieben / von Heinrich von Kleist - Berlin , 29. Juli 1804
3 S. : 4°
  • Autographensammlung Geigy-Hagenbach, - (Sammlungsnummer: 1177, Standort: Unbekannt)

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500 |a Eigenhändiger Brief mit Unterschrift "Heinrich Kleist", Adresse und zerteiltem Siegel 
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520 |a "... Verzeihen Sie, wenn ich alle Versprechungen ... so gänzlich unerfüllt gelassen habe. Wenn uns das Schicksal so unerbittlich grimmig auf der Ferse folgt, so haben wir alle Besinnung nöthig, um uns nur vor seinen Schlägen einigermaßen zu retten. Doch es bedarf nur einer kurzen Ruhe, um uns alle frohen Augenblicke der Vergangenheit, und mit ihnen alle gute Menschen in's Gedächtniß zu rufen, denen wir sie schuldig sind ... Ich habe Lohsen auf einige Zeit in Varese gesehen, wo ich einen der frohsten Tage meines Lebens verlebt habe. Wir fuhren, Werdecks, Pfuel, er, und ich, zusammen nach Madonna del monte, einem ehemaligen Kloster an dem südlichen Fuße der Alpen; und war es diese Gesellschaft, und dieser Ort, dieser wunderschöne Ort, vielleicht auch der Genuß der gewürzreichen Weine, und der noch gewürzreicheren Lüfte dieses Landes: ich weiß es nicht; aber Freude habe ich an diesem Tage so lebhaft empfunden, daß mir diese Erscheinung noch jetzt, bei dem Kummer, der mir zugleich damals fressend an's Herz nagte, ganz verwunderungswürdig ist ... Von dort aus bin ich, wie von der Furie getrieben, Frankreich von Neuem mit blinder Unruhe in zwei Richtungen durchreiset, über Genf, Lyon, Paris nach Boulogne sur mer gegangen, wo ich, wenn Bonaparte sich damals wirklich nach England mit dem Heere eingeschifft hätte, aus Lebensüberdruß einen rasenden Streich begangen haben würde; sodann von da wieder zurück über Paris nach Mainz, wo ich endlich krank niedersank, und nahe an fünf Monaten abwechselnd das Bett oder das Zimmer gehütet habe. Ich bin nicht im Stande vernünftigen Menschen einigen Aufschluß über diese seltsame Reise zu geben. Ich selber habe seit meiner Krankheit die Einsicht in ihre Motiven verloren, und begreife nichts mehr, wie gewisse Dinge auf andere erfolgen konnten. - Jetzt werde ich in meinem Vaterlande bei dem Departement der auswärtigen Angelegenheiten angestellt werden, und mich vielleicht in Kurzem wieder zu einer neuen Reise rüsten müssen. Denn ich soll mit einer Gesandtschafft nach Spanien gehen, und werde auf diese Art wohl Verzicht leisten müssen, jemals auf diesem Sterne zur Ruhe zu kommen ..." (Auktionskatalog) 
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Basisinformationen

Signatur:
  • Autographensammlung Geigy-Hagenbach, - (Sammlungsnummer: 1177, Standort: Unbekannt)
Ressourcentyp:
Buchhandschrift; Brief; Autograph; Archivmaterial / Archivdokument
Titel:
Brief an Henriette von Schlieben / von Heinrich von Kleist
Entstehungsangaben:
Berlin, 29. Juli 1804
Entstehungszeit (normiert):
1804.07.29
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Physische Beschreibung:
  • 3 S.;
Serie:
Autographensammlung Karl Geigy-Hagenbach. I, Katalog. 6, Schriftsteller. a, Deutsche Literatur. γ, Deutsche Literatur von Goethe und Schiller bis 1800; 1177

Sucheinstiege

Person:
Körperschaft:
Ort (normiert):
Ort:
Formschlagwort:

Hierarchie/Kontext

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Inhalt und innere Ordnung

Inhalt:
"... Verzeihen Sie, wenn ich alle Versprechungen ... so gänzlich unerfüllt gelassen habe. Wenn uns das Schicksal so unerbittlich grimmig auf der Ferse folgt, so haben wir alle Besinnung nöthig, um uns nur vor seinen Schlägen einigermaßen zu retten. Doch es bedarf nur einer kurzen Ruhe, um uns alle frohen Augenblicke der Vergangenheit, und mit ihnen alle gute Menschen in's Gedächtniß zu rufen, denen wir sie schuldig sind ... Ich habe Lohsen auf einige Zeit in Varese gesehen, wo ich einen der frohsten Tage meines Lebens verlebt habe. Wir fuhren, Werdecks, Pfuel, er, und ich, zusammen nach Madonna del monte, einem ehemaligen Kloster an dem südlichen Fuße der Alpen; und war es diese Gesellschaft, und dieser Ort, dieser wunderschöne Ort, vielleicht auch der Genuß der gewürzreichen Weine, und der noch gewürzreicheren Lüfte dieses Landes: ich weiß es nicht; aber Freude habe ich an diesem Tage so lebhaft empfunden, daß mir diese Erscheinung noch jetzt, bei dem Kummer, der mir zugleich damals fressend an's Herz nagte, ganz verwunderungswürdig ist ... Von dort aus bin ich, wie von der Furie getrieben, Frankreich von Neuem mit blinder Unruhe in zwei Richtungen durchreiset, über Genf, Lyon, Paris nach Boulogne sur mer gegangen, wo ich, wenn Bonaparte sich damals wirklich nach England mit dem Heere eingeschifft hätte, aus Lebensüberdruß einen rasenden Streich begangen haben würde; sodann von da wieder zurück über Paris nach Mainz, wo ich endlich krank niedersank, und nahe an fünf Monaten abwechselnd das Bett oder das Zimmer gehütet habe. Ich bin nicht im Stande vernünftigen Menschen einigen Aufschluß über diese seltsame Reise zu geben. Ich selber habe seit meiner Krankheit die Einsicht in ihre Motiven verloren, und begreife nichts mehr, wie gewisse Dinge auf andere erfolgen konnten. - Jetzt werde ich in meinem Vaterlande bei dem Departement der auswärtigen Angelegenheiten angestellt werden, und mich vielleicht in Kurzem wieder zu einer neuen Reise rüsten müssen. Denn ich soll mit einer Gesandtschafft nach Spanien gehen, und werde auf diese Art wohl Verzicht leisten müssen, jemals auf diesem Sterne zur Ruhe zu kommen ..." (Auktionskatalog)

Anmerkungen

Allgemeine Anmerkung:
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift "Heinrich Kleist", Adresse und zerteiltem Siegel
Sprache, Schrift:
Deutsch

Geschichte

Entstehungs-, Besitz- und Sammlungsgeschichte:
Wurde 1961 vom Haus der Bücher und Stargardt in Marburg versteigert.

Hinweise

Bibliographischer Nachweis:
  • Geigy-Hagenbach, Karl. - Autographen-Sammlung. - Basel : Gasser & Cie, 1929, S. 162 (Nr. 1177)
  • Auktionskatalog: Haus der Bücher ; J.A. Stargardt. - Autographen aus der Sammlung Karl Geigy-Hagenbach, Basel, und anderem Besitz. Auktion am 30. und 31. Mai 1961 in Marburg. - Basel : Haus der Bücher ; Marburg : J.A. Stargardt, [1961], S. 38 (Nr. 202) und Tafel 46

Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen

Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.

Bearbeitungsstand

Interne Bearbeitung:
  • Verzeichnung=Description=Inventaire; Dezember 2022; HAN-Katalogisierungsregeln; Rekatalogisierung nach Verzeichnis von Karl Geigy-Hagenbach und Auktionskatalog; nni

Identifikatoren

Systemnummer:
991171115325305501
Andere Systemnummer:
  • (EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991171115325305501
  • (41SLSP_UBS)9972663772205504
Quelle: