Brief an Iosueus Chesslerus

Oesyander, Daniel
Kurzformat

Brief an Iosueus Chesslerus / von Daniel Oesyander - Padua , VIII Idus Decemb[res] [1553]
1 Bl. : 32 x 21,5-22 cm
  • St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 40:235

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490 1 |a Vadianische Briefsammlung, Bd. 11  |v 235 
500 |a Adressat: Ornatissimo viro Iosueo Chesslero Sangallensi, amico suo singulari. 
500 |a Absender: Misser Daniel Oesyander Allemannus 
500 |a Siegelabdruck 
500 |a Ohne Entstehungsjahr 
500 |a Entstehungsjahr aus dem Briefinhalt erschlossen 
506 |a Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal. 
510 4 |a Kammerer, Vadianische Briefsammlung, Isny (vor 1958) (VadSlg Ms 29a), S. 247 
520 |a Oesyander hat sich im vergangenen Sommer in Augsburg aufgehalten. Er hat von dort nicht an Kessler geschrieben, weil er hoffte, schon bald nach Basel zu reisen, von wo der Briefverkehr einfacher gewesen wäre. Zudem hatte er ein Erasmus-Stipendium ("Erasmianum stipendium") zugesprochen erhalten, wegen welchem er dorthin hätte reisen müssen. Er hatte sich aber auch in den Dienst der Familie von Heinrich Herwart begeben, in welchem er mit einer Reise nach Italien oder eine Rückkehr nach Frankreich rechnete. Andernfalls hätte er in Basel eine feste Stellung gesucht. Nachdem er verschiedene andere Angebote ausgeschlagen hatte, erhielt er von Wolfgang Rehlinger ("Rechlingerus") aus Strassburg brieflich die Einladung, dessen Sohn als Präzeptor nach Italien zu begleiten; als Honorar bot er 52 Goldgulden ("aurei") an. Deswegen und wegen der glänzenden Bildungsmöglichkeiten in Italien verzichtete Oesyander auf das Erasmus-Stipendium. Nach seiner Zusage brachte Rehlinger persönlich seinen Sohn nach Augsburg. Nach der Ankunft in Padua wurden Oesyander 20 Kronen ("coronati") gestohlen. Nach der Regel der Rechtsgelehrten bringt jeder Vorteil einen Nachteil mit sich, oder wie Horaz sagt: "Nihil est ab omni parte beatum" [od. 2,16,27-28]. 
520 |a Oesyander widmet sich nun ganz dem Studium der Rechte, von dem er sich einen Nutzen verspricht, wie das Sprichwort sagt: "Dat Galenus opes et sanctio Justiniana. Ex caeteris paleas, ex istis collige grana." Empfiehlt Kessler, ebenfalls die Rechte zu studieren, zumal ihm schon einige wesentliche Rechtsgrundsätze ("rei uxoriae actio, ius patriae potestatis, edictum de ventre in possessione mittendo") bekannt sind. - Es gibt keine nennenswerte Nachrichten aus Italien. Kessler soll aber berichten, wie es ihm und [David] Wetter geht, ob [Jakob] Baldenberger schon [aus Montpellier] zurückgekehrt ist, ferner, wie die Lage in der Eidgenossenschaft ist ("status Helvetiorum") und was aus Frankreich berichtet wird. Was den Kaiser [Karl V.] anbelangt, erfährt man sogleich alles von dessen Anhängern, wenn auch nicht immer zuverlässig; wie Vergil sagt: "qui amant, ipsi sibi somnia fingunt" [ecl. 8,108]. Kessler soll ihm bald schreiben und den Brief den Kaufleuten mitgeben, die nach Venedig reisen. Als Adresse soll er angeben: "Al honorando Misser Daniel Oesyandro Allemanno, mio carissimo. In Padua in portia nella casa de M[isser] Hieronymo Fasiolo." Bestellt Grüsse an Kesslers Vater [Johannes], den Bruder [David Kessler] und [David] Wetter. Verzichtet auf Grüsse an St. Galler Frauen, um keine Eifersucht zu wecken. 
546 |a Lateinisch 
583 1 |b Verzeichnung=Description=Inventaire  |c Juni 2021  |f HAN-Katalogisierungsregeln  |i Vollständige Rekatalogisierung nach Kammerer mit Ergänzungen  |k Clemens Müller 
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Basisinformationen

Signatur:
  • St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 40:235
Ressourcentyp:
Brief; Autograph; Archivmaterial / Archivdokument
Digitalisat:
Titel:
Brief an Iosueus Chesslerus / von Daniel Oesyander
Entstehungsangaben:
Padua, VIII Idus Decemb[res] [1553]
Entstehungszeit (normiert):
1553.12.06
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Physische Beschreibung:
  • 1 Bl.; 32 x 21,5-22 cm
Serie:
Vadianische Briefsammlung, Bd. 11; 235

Sucheinstiege

Person:
Ort (normiert):
Ort:
Formschlagwort:

Hierarchie/Kontext

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Inhalt und innere Ordnung

Inhalt:
  • Oesyander hat sich im vergangenen Sommer in Augsburg aufgehalten. Er hat von dort nicht an Kessler geschrieben, weil er hoffte, schon bald nach Basel zu reisen, von wo der Briefverkehr einfacher gewesen wäre. Zudem hatte er ein Erasmus-Stipendium ("Erasmianum stipendium") zugesprochen erhalten, wegen welchem er dorthin hätte reisen müssen. Er hatte sich aber auch in den Dienst der Familie von Heinrich Herwart begeben, in welchem er mit einer Reise nach Italien oder eine Rückkehr nach Frankreich rechnete. Andernfalls hätte er in Basel eine feste Stellung gesucht. Nachdem er verschiedene andere Angebote ausgeschlagen hatte, erhielt er von Wolfgang Rehlinger ("Rechlingerus") aus Strassburg brieflich die Einladung, dessen Sohn als Präzeptor nach Italien zu begleiten; als Honorar bot er 52 Goldgulden ("aurei") an. Deswegen und wegen der glänzenden Bildungsmöglichkeiten in Italien verzichtete Oesyander auf das Erasmus-Stipendium. Nach seiner Zusage brachte Rehlinger persönlich seinen Sohn nach Augsburg. Nach der Ankunft in Padua wurden Oesyander 20 Kronen ("coronati") gestohlen. Nach der Regel der Rechtsgelehrten bringt jeder Vorteil einen Nachteil mit sich, oder wie Horaz sagt: "Nihil est ab omni parte beatum" [od. 2,16,27-28].
  • Oesyander widmet sich nun ganz dem Studium der Rechte, von dem er sich einen Nutzen verspricht, wie das Sprichwort sagt: "Dat Galenus opes et sanctio Justiniana. Ex caeteris paleas, ex istis collige grana." Empfiehlt Kessler, ebenfalls die Rechte zu studieren, zumal ihm schon einige wesentliche Rechtsgrundsätze ("rei uxoriae actio, ius patriae potestatis, edictum de ventre in possessione mittendo") bekannt sind. - Es gibt keine nennenswerte Nachrichten aus Italien. Kessler soll aber berichten, wie es ihm und [David] Wetter geht, ob [Jakob] Baldenberger schon [aus Montpellier] zurückgekehrt ist, ferner, wie die Lage in der Eidgenossenschaft ist ("status Helvetiorum") und was aus Frankreich berichtet wird. Was den Kaiser [Karl V.] anbelangt, erfährt man sogleich alles von dessen Anhängern, wenn auch nicht immer zuverlässig; wie Vergil sagt: "qui amant, ipsi sibi somnia fingunt" [ecl. 8,108]. Kessler soll ihm bald schreiben und den Brief den Kaufleuten mitgeben, die nach Venedig reisen. Als Adresse soll er angeben: "Al honorando Misser Daniel Oesyandro Allemanno, mio carissimo. In Padua in portia nella casa de M[isser] Hieronymo Fasiolo." Bestellt Grüsse an Kesslers Vater [Johannes], den Bruder [David Kessler] und [David] Wetter. Verzichtet auf Grüsse an St. Galler Frauen, um keine Eifersucht zu wecken.

Anmerkungen

Allgemeine Anmerkung:
Adressat: Ornatissimo viro Iosueo Chesslero Sangallensi, amico suo singulari.
Absender: Misser Daniel Oesyander Allemannus
Siegelabdruck
Ohne Entstehungsjahr
Entstehungsjahr aus dem Briefinhalt erschlossen
Sprache, Schrift:
Lateinisch

Geschichte

Ehemalige Signatur:
Ehemalige Signatur: Standort: Stadtbibliothek St. Gallen, Handschriften. Signatur: Epistolae Tom. XI:235; Epistolae Tom. XI:235

Hinweise

Bibliographischer Nachweis:
  • Kammerer, Vadianische Briefsammlung, Isny (vor 1958) (VadSlg Ms 29a), S. 247

Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen

Zugangsbestimmungen:
  • Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.

Bearbeitungsstand

Interne Bearbeitung:
  • Verzeichnung=Description=Inventaire; Juni 2021; HAN-Katalogisierungsregeln; Vollständige Rekatalogisierung nach Kammerer mit Ergänzungen; Clemens Müller
  • Erschliessungsniveau Normalniveau

Identifikatoren

Systemnummer:
991170692629505501
Andere Systemnummer:
  • (EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170692629505501
  • (41SLSP_UBS)9972504082805504
Quelle: