Brief an David Kessler, Josue Kessler, David Wetter
Kessler, Johannes
Kurzformat
Brief an David Kessler, Josue Kessler, David Wetter / von Joannes Kesslerus - Sangalli , 25 Augusti [15]46
2 Doppelbl., 6 S. beschrieben : 32 x 22 cm
-
St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 35:184
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510 | 4 | |a Kammerer, Vadianische Briefsammlung, Isny (vor 1958) (VadSlg Ms 29a), S. 131 | |
520 | |a Kessler weiss um die Sorge seiner Söhne wegen der gefährlichen Rückreise [aus Strassburg]. Er hat deswegen auf dem Weg im Schwarzwald ("Martiana sylva") einem Reiter mit dem Ziel Strassburg einen Brief zu ihrer Beruhigung mitgegeben. Ihrem Brief an die Mutter hat er entnommen, dass er noch nicht angekommen ist. Auf der Reise hat er in Donaueschingen ("Abnoba") die Donauquelle besichtigt. In Schaffhausen wurde er von Sebastian Grübel, Paul Vonwiller, Simpert [Vogt], [Heinrich] Linggi ("Linckius"), den übrigen Predigern und dem Rat freundlich empfangen. Am 7. Juli ist er in St. Gallen angekommen und wurde u.a. vom Rat und Vadian empfangen. Er dankt Gott für die gesunde Rückkehr und für den vorzüglichen Studienort für die jungen Männer. Strassburg ist ein neues Jerusalem, wie er bereits an Marx Bertschi ("Persius") und [Johannes] Oporinus geschrieben hat. Die Familie ist wohlauf. Die Mutter litt allerdings an Gebärmutterschmerzen, die nun überwunden sind. Grossvater und Tante sind wohlauf. Salome leidet an einer geistigen Verwirrung ("melancolicum delirium"), ist aber auf dem Weg zur Besserung. Die Eidgenossenschaft ist wie ganz Deutschland in einer Krise, da die Fünf Orte ("quinquepagani") den Kaiser [Karl V.] unterstützen. Die Zürcher und die übrigen evangelischen Orte stehen auf der Seite der evangelischen Fürsten. In deren Heer sind 4000 Eidgenossen, darunter ca,. 150 aus St. Gallen. | ||
520 | |a Kessler hofft, aus dem Brief der drei jungen Männer nach Zurzach etwas über ihr Leben und ihre Studien zu erfahren. Er ist sicher, dass sie das hervorragende Studienangebot von Strassburg nutzen werden. In Schaffhausen wurde er allerdings für diese Wahl kritisiert, da die Strassburger Theologen der Abendmahlslehre von Luther und [Martin] Bucer anhingen und gegenüber anderen Auffassungen intolerant seien. Er selbst hat in den Gesprächen mit Bucer und [Kaspar] Hedio nichts von dieser Intoleranz gespürt, konnte aber die Schaffhauser Kollegen nicht beruhigen. Ruft die drei jungen Männer zur Treue zur vom Vater überlieferten Lehre und zur religiösen Friedfertigkeit auf. Er zitiert dazu aus dem Kommentar zu Daniel 10 von Philipp Melanchthon und erinnert an den Inhalt der von ihnen selbst verfassten Kirchengesänge, von denen er begeistert ist. Ermuntert sie zur Entfaltung ihrer Talente und zur brüderlichen Liebe und Sorge umeinander. | ||
520 | |a Sendet Grüsse von den [St. Galler] Predigern, Johannes Rütiner, der Mutter, dem jüngeren Bruder Johannes, dem Grossvater, der Tante, von Salome, Rochius, dem Onkel Stephan und seiner Ehefrau, von David Schobinger, Jakob und Daniel Rugg, Jacob Stahelius, den Schreibern Fridbold, Martius und Caspar Blum, allen Studenten ("grex scholasticus") und Nachbarn, besonders Brudertonius und seiner Ehefrau. David Schobinger, Stahelius und Rugg werden über die politische Lage schreiben, die Anlass zur Hoffnung gibt. [Remigius] Struss ("Strusius") aus Arbon brachte mit ihrem Brief das Buch von Bucer, das dieser ihm als Geschenk sandte, aber nicht den bestellten Kommentar von [Jean] Calvin zum 1. Korintherbrief. Bittet um Nachricht über Neuerscheinungen. Sie sollen keine Ausgaben für die Anschaffung von Büchern scheuen, die sie für ihr Studium benötigen. - Bestellt Grüsse an [Jean] Crespin ("Crispinus"), Bucer, [Konrad] Dasypodius, [Paul] Fagius, Pietro Martire [Vermigli], den Arzt Sebald [Havenreuter] und alle guten Männer. | ||
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581 | |a Abgedruckt in: Johannes Kesslers Sabbata : mit kleineren Schriften und Briefen / unter Mitw. v. Emil Egli und Rudolf Schoch hrsg. v. Historischen Verein des Kantons St. Gallen. - St. Gallen : Fehr, 1902, Nr. 10, S. 634-638 | ||
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Basisinformationen
Signatur:
-
St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 35:184
Ressourcentyp:
Buchhandschrift; Brief; Autograph; Archivmaterial / Archivdokument
Titel:
Brief an David Kessler, Josue Kessler, David Wetter / von Joannes Kesslerus
Entstehungsangaben:
Sangalli, 25 Augusti [15]46
Entstehungszeit (normiert):
1546.08.25
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Physische Beschreibung:
-
2 Doppelbl., 6 S. beschrieben; 32 x 22 cm
Serie:
Vadianische Briefsammlung, Bd. 6; 184
Hierarchie/Kontext
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Inhalt und innere Ordnung
Inhalt:
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Kessler weiss um die Sorge seiner Söhne wegen der gefährlichen Rückreise [aus Strassburg]. Er hat deswegen auf dem Weg im Schwarzwald ("Martiana sylva") einem Reiter mit dem Ziel Strassburg einen Brief zu ihrer Beruhigung mitgegeben. Ihrem Brief an die Mutter hat er entnommen, dass er noch nicht angekommen ist. Auf der Reise hat er in Donaueschingen ("Abnoba") die Donauquelle besichtigt. In Schaffhausen wurde er von Sebastian Grübel, Paul Vonwiller, Simpert [Vogt], [Heinrich] Linggi ("Linckius"), den übrigen Predigern und dem Rat freundlich empfangen. Am 7. Juli ist er in St. Gallen angekommen und wurde u.a. vom Rat und Vadian empfangen. Er dankt Gott für die gesunde Rückkehr und für den vorzüglichen Studienort für die jungen Männer. Strassburg ist ein neues Jerusalem, wie er bereits an Marx Bertschi ("Persius") und [Johannes] Oporinus geschrieben hat. Die Familie ist wohlauf. Die Mutter litt allerdings an Gebärmutterschmerzen, die nun überwunden sind. Grossvater und Tante sind wohlauf. Salome leidet an einer geistigen Verwirrung ("melancolicum delirium"), ist aber auf dem Weg zur Besserung. Die Eidgenossenschaft ist wie ganz Deutschland in einer Krise, da die Fünf Orte ("quinquepagani") den Kaiser [Karl V.] unterstützen. Die Zürcher und die übrigen evangelischen Orte stehen auf der Seite der evangelischen Fürsten. In deren Heer sind 4000 Eidgenossen, darunter ca,. 150 aus St. Gallen.
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Kessler hofft, aus dem Brief der drei jungen Männer nach Zurzach etwas über ihr Leben und ihre Studien zu erfahren. Er ist sicher, dass sie das hervorragende Studienangebot von Strassburg nutzen werden. In Schaffhausen wurde er allerdings für diese Wahl kritisiert, da die Strassburger Theologen der Abendmahlslehre von Luther und [Martin] Bucer anhingen und gegenüber anderen Auffassungen intolerant seien. Er selbst hat in den Gesprächen mit Bucer und [Kaspar] Hedio nichts von dieser Intoleranz gespürt, konnte aber die Schaffhauser Kollegen nicht beruhigen. Ruft die drei jungen Männer zur Treue zur vom Vater überlieferten Lehre und zur religiösen Friedfertigkeit auf. Er zitiert dazu aus dem Kommentar zu Daniel 10 von Philipp Melanchthon und erinnert an den Inhalt der von ihnen selbst verfassten Kirchengesänge, von denen er begeistert ist. Ermuntert sie zur Entfaltung ihrer Talente und zur brüderlichen Liebe und Sorge umeinander.
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Sendet Grüsse von den [St. Galler] Predigern, Johannes Rütiner, der Mutter, dem jüngeren Bruder Johannes, dem Grossvater, der Tante, von Salome, Rochius, dem Onkel Stephan und seiner Ehefrau, von David Schobinger, Jakob und Daniel Rugg, Jacob Stahelius, den Schreibern Fridbold, Martius und Caspar Blum, allen Studenten ("grex scholasticus") und Nachbarn, besonders Brudertonius und seiner Ehefrau. David Schobinger, Stahelius und Rugg werden über die politische Lage schreiben, die Anlass zur Hoffnung gibt. [Remigius] Struss ("Strusius") aus Arbon brachte mit ihrem Brief das Buch von Bucer, das dieser ihm als Geschenk sandte, aber nicht den bestellten Kommentar von [Jean] Calvin zum 1. Korintherbrief. Bittet um Nachricht über Neuerscheinungen. Sie sollen keine Ausgaben für die Anschaffung von Büchern scheuen, die sie für ihr Studium benötigen. - Bestellt Grüsse an [Jean] Crespin ("Crispinus"), Bucer, [Konrad] Dasypodius, [Paul] Fagius, Pietro Martire [Vermigli], den Arzt Sebald [Havenreuter] und alle guten Männer.
Anmerkungen
Allgemeine Anmerkung:
Adressaten: Dem David und Josue Kesslern, och Davidem Wetter, von Santgallen, minen lieben Sönen, ietz zu Strassburg im Collegio zu den Predigern. Strassburg / Gen Strassburg
Absender: Joannes Kesslerus Sangallensis, vester in omnibus pater.
Verfasser- und Lesermarginalien
Siegelspur
Sprache, Schrift:
Lateinisch
Geschichte
Ehemalige Signatur:
Ehemalige Signatur: Standort: Stadtbibliothek St. Gallen, Handschriften. Signatur: Epistolae Tom. VI:184; Epistolae Tom. VI:184
Hinweise
Bibliographischer Nachweis:
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Kammerer, Vadianische Briefsammlung, Isny (vor 1958) (VadSlg Ms 29a), S. 131
Literatur:
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Abgedruckt in: Johannes Kesslers Sabbata : mit kleineren Schriften und Briefen / unter Mitw. v. Emil Egli und Rudolf Schoch hrsg. v. Historischen Verein des Kantons St. Gallen. - St. Gallen : Fehr, 1902, Nr. 10, S. 634-638
Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen
Zugangsbestimmungen:
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Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.
Bearbeitungsstand
Interne Bearbeitung:
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Verzeichnung=Description=Inventaire; Februar 2019; HAN-Katalogisierungsregeln; Vollständige Rekatalogisierung nach Kammerer mit Ergänzungen; Clemens Müller
Identifikatoren
Systemnummer:
991170525781005501
Andere Systemnummer:
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(HAN)000346177DSV05
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(EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170525781005501
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(41SLSP_UBS)9972441216105504