Brief an [Simon Grynęus]

Frecht, Martin
Kurzformat

Brief an [Simon Grynęus] / von M[artinus] Frechtus - Ulmę , 28 Julii 1541
1 Bl. : 31 x 20,5 cm
  • St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 34:48

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500 |a Lesermarginalien von unbekannter Hand 
506 |a Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal. 
510 4 |a Kammerer, Vadianische Briefsammlung, Isny (vor 1958) (VadSlg Ms 29a), S. 101 
520 |a Frecht bestätigt den Eingang des Briefs von [Simon] Grynaeus an ihn und [Sebastian] Münster am 24. Juli. Seine Antwort soll er von Münster, nicht aus dem vorliegenden Brief erfahren. Frecht ist erfreut, dass Grynaeus Münster zur Beschreibung der Donau und des ganzen Schwabenlandes motivieren konnte. Frecht hat sich sofort nach seiner Rückkehr [nach Ulm] an den Bürgermeister [Bernhard Besserer] gewandt. Dieser schien dem Unternehmen günstig gesinnt, aber er konnte von ihm nur die Zusage erhalten, dass man Münster angemessen belohnen wolle, wenn er sein Werk abgeschlossen und dem Rat von Ulm gewidmet habe. Münster ist daher am 26. Juli mit Bonifatius Wolfhart (Lycosthenes) nach Augsburg weitergereist, wo er grosszügigere Gönner zu finden hofft. Bittet, die beigelegten Briefe an ihre Adressaten weiterzusenden.Der Reichstag von Regenburg hat unerwartet katastrophal geendet. Frecht ist [nach Konstanz] zurückberufen worden. Vor ihm waren schon [Johannes] Brenz, [Wolfgang] Musculus und der Hesse [Antonius] Corvinus nach Hause zurückgekehrt. Er selbst ist mit Veit Dietrich ("Vitus Theodorus"), Prediger an der Sebalduskirche [in Nürnberg] ("Sebaldicus ecclesiastes"), am 7. Juni nach Nürnberg gereist und hat dort seine Schwester besucht. Am 12. Juni ist er in Ulm angekommen, nachdem er 13 ergebnislose Wochen in Regensburg verbracht hatte. Grynaeus dürfte schon erfahren haben, dass der Kaiser [Karl V.] mit dem Markgrafen [von Brandenburg], Kurfürst [Joachim II.], und dem [ehemaligen Bischof] von Lund [Johannes von Weeze] versucht hat, die Evangelischen zur Annahme verschiedener Glaubensartikel zu bewegen. Sie haben diese allesamt unter Berufung auf ihre eigenen, dem Kaiser vorgelegten Artikel zurückgewiesen. Was seither geschehen ist, entzieht sich Frechts Kenntnis. 
520 |a [Martin] Bucer ist acht Tage später mit dem französischen Gesandten [Antoine] Morlet du Museau ("Morletus Musęus") aus Regensburg hierhergekommen. Hier verfasste er einen Brief, dessen Zusammenfassung Frecht schickt. Das Buch [Bucers] wird in Strassburg gedruckt werden. Grynaeus könnte sich dafür einsetzen, dass der Druck beschleunigt wird. Am Vortag hat Frecht an Vadian geschrieben mit der Bitte, den Brief auch an die Zürcher und an Grynaeus weiterzugeben. Die Zürcher hatten in Regensburg einen jungen Gelehrten [Rudolf Gwalther], der das Gutachten einiger der in Regensburg versammelten Theologen zum Buch des Kaisers abgeschrieben hat. Frecht hat diese Abschrift nicht gesehen, Gwalther aber auf seiner Rückreise gebeten, diese Grynaeus zugänglich zu machen. Abschliessend Bericht über den Feldzug der Türken. Die Belagerung von Buda musste abgebrochen werden; die königlichen Truppen sind schändlich geflohen. Der Kaiser wird künftig nachsichtiger handeln müssen, wenn er Unterstützung von den Evangelischen gegen die Türken erhalten will. Joachim Camerarius hält sich schon fast einen Monat bei Philipp [Melanchthon] auf, er soll aber bald hierher kommen. Melanchthon wird nach dem Abschluss des Reichstags nach Nürnberg reisen, um dort seine bei einem Unfall gequetschte oder verstauchte rechte Hand behandeln zu lassen. Grüsst und bestellt Grüsse an die Familie und Kollegen. 
546 |a Lateinisch 
581 |a Abgedruckt in: Correspondance des réformateurs dans les pays de langue française / recueillie et publ. avec d'autres lettres relatives à la Réforme et des notes historiques et biographiques par Aimé-Louis Herminjard, T. 7 (1541-1542). - Genève, Bale, Lyon : H. Georg, 1886, Nr. 1019, S. 209-211 
583 1 |b Verzeichnung=Description=Inventaire  |c Dezember 2018  |f HAN-Katalogisierungsregeln  |i Vollständige Rekatalogisierung nach Kammerer mit Ergänzungen  |k Clemens Müller 
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Basisinformationen

Signatur:
  • St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 34:48
Ressourcentyp:
Brief; Autograph; Archivmaterial / Archivdokument
Digitalisat:
Titel:
Brief an [Simon Grynęus] / von M[artinus] Frechtus
Entstehungsangaben:
Ulmę, 28 Julii 1541
Entstehungszeit (normiert):
1541.07.28
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Physische Beschreibung:
  • 1 Bl.; 31 x 20,5 cm
Serie:
Vadianische Briefsammlung, Bd. 5; 48

Sucheinstiege

Person:
Ort (normiert):
Ort:
Formschlagwort:

Hierarchie/Kontext

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Inhalt und innere Ordnung

Inhalt:
  • Frecht bestätigt den Eingang des Briefs von [Simon] Grynaeus an ihn und [Sebastian] Münster am 24. Juli. Seine Antwort soll er von Münster, nicht aus dem vorliegenden Brief erfahren. Frecht ist erfreut, dass Grynaeus Münster zur Beschreibung der Donau und des ganzen Schwabenlandes motivieren konnte. Frecht hat sich sofort nach seiner Rückkehr [nach Ulm] an den Bürgermeister [Bernhard Besserer] gewandt. Dieser schien dem Unternehmen günstig gesinnt, aber er konnte von ihm nur die Zusage erhalten, dass man Münster angemessen belohnen wolle, wenn er sein Werk abgeschlossen und dem Rat von Ulm gewidmet habe. Münster ist daher am 26. Juli mit Bonifatius Wolfhart (Lycosthenes) nach Augsburg weitergereist, wo er grosszügigere Gönner zu finden hofft. Bittet, die beigelegten Briefe an ihre Adressaten weiterzusenden.Der Reichstag von Regenburg hat unerwartet katastrophal geendet. Frecht ist [nach Konstanz] zurückberufen worden. Vor ihm waren schon [Johannes] Brenz, [Wolfgang] Musculus und der Hesse [Antonius] Corvinus nach Hause zurückgekehrt. Er selbst ist mit Veit Dietrich ("Vitus Theodorus"), Prediger an der Sebalduskirche [in Nürnberg] ("Sebaldicus ecclesiastes"), am 7. Juni nach Nürnberg gereist und hat dort seine Schwester besucht. Am 12. Juni ist er in Ulm angekommen, nachdem er 13 ergebnislose Wochen in Regensburg verbracht hatte. Grynaeus dürfte schon erfahren haben, dass der Kaiser [Karl V.] mit dem Markgrafen [von Brandenburg], Kurfürst [Joachim II.], und dem [ehemaligen Bischof] von Lund [Johannes von Weeze] versucht hat, die Evangelischen zur Annahme verschiedener Glaubensartikel zu bewegen. Sie haben diese allesamt unter Berufung auf ihre eigenen, dem Kaiser vorgelegten Artikel zurückgewiesen. Was seither geschehen ist, entzieht sich Frechts Kenntnis.
  • [Martin] Bucer ist acht Tage später mit dem französischen Gesandten [Antoine] Morlet du Museau ("Morletus Musęus") aus Regensburg hierhergekommen. Hier verfasste er einen Brief, dessen Zusammenfassung Frecht schickt. Das Buch [Bucers] wird in Strassburg gedruckt werden. Grynaeus könnte sich dafür einsetzen, dass der Druck beschleunigt wird. Am Vortag hat Frecht an Vadian geschrieben mit der Bitte, den Brief auch an die Zürcher und an Grynaeus weiterzugeben. Die Zürcher hatten in Regensburg einen jungen Gelehrten [Rudolf Gwalther], der das Gutachten einiger der in Regensburg versammelten Theologen zum Buch des Kaisers abgeschrieben hat. Frecht hat diese Abschrift nicht gesehen, Gwalther aber auf seiner Rückreise gebeten, diese Grynaeus zugänglich zu machen. Abschliessend Bericht über den Feldzug der Türken. Die Belagerung von Buda musste abgebrochen werden; die königlichen Truppen sind schändlich geflohen. Der Kaiser wird künftig nachsichtiger handeln müssen, wenn er Unterstützung von den Evangelischen gegen die Türken erhalten will. Joachim Camerarius hält sich schon fast einen Monat bei Philipp [Melanchthon] auf, er soll aber bald hierher kommen. Melanchthon wird nach dem Abschluss des Reichstags nach Nürnberg reisen, um dort seine bei einem Unfall gequetschte oder verstauchte rechte Hand behandeln zu lassen. Grüsst und bestellt Grüsse an die Familie und Kollegen.

Anmerkungen

Allgemeine Anmerkung:
Absender: T[uus] ex animo M[artinus] Frechtus
Ohne Adresse; Anrede im Brieftext: Grynee
Lesermarginalien von unbekannter Hand
Sprache, Schrift:
Lateinisch

Geschichte

Ehemalige Signatur:
Ehemalige Signatur: Standort: Stadtbibliothek St. Gallen, Handschriften. Signatur: Epistolae Tom. V:48; Epistolae Tom. V:48

Hinweise

Bibliographischer Nachweis:
  • Kammerer, Vadianische Briefsammlung, Isny (vor 1958) (VadSlg Ms 29a), S. 101
Literatur:
  • Abgedruckt in: Correspondance des réformateurs dans les pays de langue française / recueillie et publ. avec d'autres lettres relatives à la Réforme et des notes historiques et biographiques par Aimé-Louis Herminjard, T. 7 (1541-1542). - Genève, Bale, Lyon : H. Georg, 1886, Nr. 1019, S. 209-211

Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen

Zugangsbestimmungen:
  • Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.

Bearbeitungsstand

Interne Bearbeitung:
  • Verzeichnung=Description=Inventaire; Dezember 2018; HAN-Katalogisierungsregeln; Vollständige Rekatalogisierung nach Kammerer mit Ergänzungen; Clemens Müller

Identifikatoren

Systemnummer:
991170525767105501
Andere Systemnummer:
  • (HAN)000344204DSV05
  • (EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170525767105501
  • (41SLSP_UBS)9972440888705504
Quelle: