Brief an Sebastianus Hoeggerus
Wirz, Johann
Kurzformat
Brief an Sebastianus Hoeggerus / von J[ohannes] Wirtzius - Tig[uri] , 25. April[is] [16]57
1 Blatt : 33 x 20,7 cm
-
St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 108:108
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520 | |a Die St. Galler Studenten, die seit zwei und mehr Jahren in Zürich studieren, machen sich auf die Reise in die Heimatstadt ("excurrunt"). Wirz will sie nicht ohne einen brieflichen Gruss an Högger gehen lassen. Allerdings kann er nicht auf Höggers Brief antworten, da er von dringenden Aufgaben davon abgehalten wird. Wirz muss sich um die Angelegenheiten der Witwe des Schwagers [Hans] Heinrich Erni ("Henricus Ernius") kümmern. Erni war Pfarrer in Altstetten und ist vor einem Jahr [am 30. März 1656] gestorben. Wirz muss nun für dessen neun hinterbliebenen Kinder ("orphani") sorgen. Die Witwe hat eine vertragliche Schuld von 600 Gulden ("floreni"). Wirz hat sich deshalb an deren Bruder gewandt, der in Wöschbach ("Wöspacum") bei Konstanz begütert ist. Da die Zeit eilt, soll der an [N.] Morelli gerichtete Brief unverzüglich durch einen eigenen Boten dem Schwiegersohn von Wirz [Hans Heinrich Erni], [Pfarrer] in Altnau ("gener meus Altnovianus") überbracht werden; Wirz wird die Kosten dafür übernehmen. Die Briefboten ("tabellarii") waren am Vortag bereits abgereist, als Wirz den Brief von Morelli erhielt. Für die Antwort musste Wirz eine Aufstellung aller Pfänder erstellen, die ein ganzes Blatt füllte. - Wirz hätte gerne die von Högger gewünschte Abschrift der Urkunde über das Schiedsgericht von Basel und Appenzell ("instrumentum decisorium Basil[iensium] et Abbatiscell[anorum] arbitrorum") mitgeschickt, aber der Stadtschreiber ("archigrammateus") kann sie auf Anweisung des Stadtrats vor der Tagsatzung in Baden ("Thermopolitana comitia") niemandem zugänglich machen. Man befürchtet offenbar, die fünf Orte ("quinquepagici") zu verärgern. Das private Exemplar von Wirz befindet sich zur Zeit bei [N.] Meier in Winterthur. - [Johann Heinrich] Hottinger wird in der folgenden Woche nach Heidelberg zurückkehren. Dieser ist erzürnt auf [Johannes?] Zollikofer, weil dieser dem Kurfürsten [Karl I. Ludwig] abgesagt hat, nachdem er sich zuvor um das Pfarramt von Weinheim beworben und dessen Annahme versprochen hatte. - John Dury ("Duraeus") ist zur Zeit in London, wo alles im Umbruch ist und die Republik wieder von der Monarchie abgelöst wird. - Grüsst und bestellt Grüsse an den Dekan [Jakob Hoffmann] und die übrigen Kollegen. | ||
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Basisinformationen
Signatur:
-
St. Gallen, KB Vadiana SG, VadSlg Ms 108:108
Ressourcentyp:
Buchhandschrift; Brief; Autograph; Archivmaterial / Archivdokument
Titel:
Brief an Sebastianus Hoeggerus / von J[ohannes] Wirtzius
Entstehungsangaben:
Tig[uri], 25. April[is] [16]57
Entstehungszeit (normiert):
1657.04.25
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Physische Beschreibung:
-
1 Blatt; 33 x 20,7 cm
Hierarchie/Kontext
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Inhalt und innere Ordnung
Inhalt:
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Die St. Galler Studenten, die seit zwei und mehr Jahren in Zürich studieren, machen sich auf die Reise in die Heimatstadt ("excurrunt"). Wirz will sie nicht ohne einen brieflichen Gruss an Högger gehen lassen. Allerdings kann er nicht auf Höggers Brief antworten, da er von dringenden Aufgaben davon abgehalten wird. Wirz muss sich um die Angelegenheiten der Witwe des Schwagers [Hans] Heinrich Erni ("Henricus Ernius") kümmern. Erni war Pfarrer in Altstetten und ist vor einem Jahr [am 30. März 1656] gestorben. Wirz muss nun für dessen neun hinterbliebenen Kinder ("orphani") sorgen. Die Witwe hat eine vertragliche Schuld von 600 Gulden ("floreni"). Wirz hat sich deshalb an deren Bruder gewandt, der in Wöschbach ("Wöspacum") bei Konstanz begütert ist. Da die Zeit eilt, soll der an [N.] Morelli gerichtete Brief unverzüglich durch einen eigenen Boten dem Schwiegersohn von Wirz [Hans Heinrich Erni], [Pfarrer] in Altnau ("gener meus Altnovianus") überbracht werden; Wirz wird die Kosten dafür übernehmen. Die Briefboten ("tabellarii") waren am Vortag bereits abgereist, als Wirz den Brief von Morelli erhielt. Für die Antwort musste Wirz eine Aufstellung aller Pfänder erstellen, die ein ganzes Blatt füllte. - Wirz hätte gerne die von Högger gewünschte Abschrift der Urkunde über das Schiedsgericht von Basel und Appenzell ("instrumentum decisorium Basil[iensium] et Abbatiscell[anorum] arbitrorum") mitgeschickt, aber der Stadtschreiber ("archigrammateus") kann sie auf Anweisung des Stadtrats vor der Tagsatzung in Baden ("Thermopolitana comitia") niemandem zugänglich machen. Man befürchtet offenbar, die fünf Orte ("quinquepagici") zu verärgern. Das private Exemplar von Wirz befindet sich zur Zeit bei [N.] Meier in Winterthur. - [Johann Heinrich] Hottinger wird in der folgenden Woche nach Heidelberg zurückkehren. Dieser ist erzürnt auf [Johannes?] Zollikofer, weil dieser dem Kurfürsten [Karl I. Ludwig] abgesagt hat, nachdem er sich zuvor um das Pfarramt von Weinheim beworben und dessen Annahme versprochen hatte. - John Dury ("Duraeus") ist zur Zeit in London, wo alles im Umbruch ist und die Republik wieder von der Monarchie abgelöst wird. - Grüsst und bestellt Grüsse an den Dekan [Jakob Hoffmann] und die übrigen Kollegen.
Anmerkungen
Allgemeine Anmerkung:
Adressat: Rever[endissimo] praestantissimoque viro domino Sebastiano Hoeggero, ecclesiae Sangallensis ministro et scholae rectori vigilantissimo, amico plurimum colendo. Sangallum.
Absender: t[uissimus] J[ohannes] Wirtzius
Siegelrest
Sprache, Schrift:
Lateinisch
Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen
Zugangsbestimmungen:
-
Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.
Bearbeitungsstand
Interne Bearbeitung:
-
Verzeichnung=Description=Inventaire; Oktober 2016; April 2023; HAN-Katalogisierungsregeln; Vollständige Rekatalogisierung; Gertraud Gamper; Clemens Müller
Identifikatoren
Systemnummer:
991170521720305501
Andere Systemnummer:
-
(HAN)000294449DSV05
-
(EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170521720305501
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(41SLSP_UBS)9972436988505504