Brief an Burchard de Volder

Bernoulli, Johann
Kurzformat

Brief an Burchard de Volder / von Joh[ann] I Bernoulli - Groningae , A. 31 Maij 1699
4 S. : 20 x 15,5 cm
  • Bernoulli-Briefinventar, -
  • Basel, UB, UBH L Ia 675:Bl.166-167

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520 |a Joh. B. hat gestern de Volders Brief erhalten und den beigelegten Brief an Leibniz mit dem nächsten Boten weitergeleitet. Eine flüchtige Lektüre hat ihm gezeigt, dass de Volder viele Einwände, die Joh. B. vorausgesehen hatte, darin vorbringt. Diese Dinge sind so dunkel, dass sie wohl kaum alle aufgeklärt werden können. Joh. B. wird also nicht auf alles befriedigen eingehen können. Es scheint Joh. B. lächerlich, wie Malebranche auf Grund von Ordnungsgesetzen das bestimmen zu wollen, was aus menschlicher Sicht keine absolute Notwendigkeit mit sich führt, teils weil wir das Ordnungsgesetz, teils weil wir die Ordnung selbst nicht kennen. Es gibt zwar hinsichtlich der göttlichen Anordnungen nichts, was nicht absolute Notwendigkeit mit sich führt, d.h. was nicht a priori von einem Engel, dem Gott alle seine Anordnungen mitgeteilt hat, bewiesen werden könnte, sodass die Tatsachenwahrheiten nicht weniger notwendig sind als die Verstandeswahrheiten oder die ewigen Wahrheiten. Da aber unsere Vernunft über diese nur gemäss ihres eigenen Vermögens verfügt und über jene nur durch die Erfahrung, scheint es lächerlich, z.B. die Schiefe der Ekliptik a priori beweisen zu wollen, wie dies einst der Schaffhauser Ratsherr Hollander versucht hat und zwar mit der gleichen Sicherheit wie den Winkelsummensatz im Dreieck. Leibniz hat dies nach Joh. B.s Meinung bei weitem besser gemacht, als er sen metaphysisches System nicht als völlig sicher und geometrisch demonstriert vorgestellt, sondern in Form einer Hypothese, die ihre Grundlage in der Erfahrung hat. Joh. B. lässt sich leichte überzeugen, dass z.B. jede Veränderung ohne Sprünge erfolgt, weil ihn die Erfahrung dies lehrt, als wenn es ihm jemande als mathematische Wahrheit aufdrängen will. Für das übrige will er die Antwort Leibnizens abwarten. Der Briefwechsel de Volders mit Leibniz entlässt Joh. B. immer belehrt. Joh. B. möchte weiter am Briefwechsel de Volders mit Leibniz teilhaben. 
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Basisinformationen

Signatur:
  • Bernoulli-Briefinventar, -
  • Basel, UB, UBH L Ia 675:Bl.166-167
Ressourcentyp:
Buchhandschrift; Brief; Autograph
Digitalisat:
Titel:
Brief an Burchard de Volder / von Joh[ann] I Bernoulli
Entstehungsangaben:
Groningae, A. 31 Maij 1699
Entstehungszeit (normiert):
1699.05.31
Auflage / Ausgabenvermerk /Entstehungsstufe:
Konzept
Physische Beschreibung:
  • 4 S.; 20 x 15,5 cm
Enthalten in:

Sucheinstiege

Person:
Ort (normiert):
Ort:
Formschlagwort:

Hierarchie/Kontext

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Inhalt und innere Ordnung

Inhalt:
  • Joh. B. hat gestern de Volders Brief erhalten und den beigelegten Brief an Leibniz mit dem nächsten Boten weitergeleitet. Eine flüchtige Lektüre hat ihm gezeigt, dass de Volder viele Einwände, die Joh. B. vorausgesehen hatte, darin vorbringt. Diese Dinge sind so dunkel, dass sie wohl kaum alle aufgeklärt werden können. Joh. B. wird also nicht auf alles befriedigen eingehen können. Es scheint Joh. B. lächerlich, wie Malebranche auf Grund von Ordnungsgesetzen das bestimmen zu wollen, was aus menschlicher Sicht keine absolute Notwendigkeit mit sich führt, teils weil wir das Ordnungsgesetz, teils weil wir die Ordnung selbst nicht kennen. Es gibt zwar hinsichtlich der göttlichen Anordnungen nichts, was nicht absolute Notwendigkeit mit sich führt, d.h. was nicht a priori von einem Engel, dem Gott alle seine Anordnungen mitgeteilt hat, bewiesen werden könnte, sodass die Tatsachenwahrheiten nicht weniger notwendig sind als die Verstandeswahrheiten oder die ewigen Wahrheiten. Da aber unsere Vernunft über diese nur gemäss ihres eigenen Vermögens verfügt und über jene nur durch die Erfahrung, scheint es lächerlich, z.B. die Schiefe der Ekliptik a priori beweisen zu wollen, wie dies einst der Schaffhauser Ratsherr Hollander versucht hat und zwar mit der gleichen Sicherheit wie den Winkelsummensatz im Dreieck. Leibniz hat dies nach Joh. B.s Meinung bei weitem besser gemacht, als er sen metaphysisches System nicht als völlig sicher und geometrisch demonstriert vorgestellt, sondern in Form einer Hypothese, die ihre Grundlage in der Erfahrung hat. Joh. B. lässt sich leichte überzeugen, dass z.B. jede Veränderung ohne Sprünge erfolgt, weil ihn die Erfahrung dies lehrt, als wenn es ihm jemande als mathematische Wahrheit aufdrängen will. Für das übrige will er die Antwort Leibnizens abwarten. Der Briefwechsel de Volders mit Leibniz entlässt Joh. B. immer belehrt. Joh. B. möchte weiter am Briefwechsel de Volders mit Leibniz teilhaben.

Anmerkungen

Sprache, Schrift:
Lateinisch

Geschichte

Akzession:
  • Eigentümer: Öffentliche Bibliothek der Universität Basel

Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen

Zugangsbestimmungen:
  • Es gelten die generellen Benutzungsregeln für den Sonderlesesaal.
Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.

Bearbeitungsstand

Interne Bearbeitung:
  • Digitalisierung=Digitization=Numérisation; 06.03.2016; TIFF

Identifikatoren

Systemnummer:
991170516662305501
Andere Systemnummer:
  • (HAN)000057782DSV05
  • (EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170516662305501
  • (41SLSP_UBS)9972433598205504
Digital Object Identifier:
Quelle: