Brief an [Abrahamus Musculus]

Gwalther, Rudolf
Kurzformat

Brief an [Abrahamus Musculus] / von Rodolphus Gualtherus - Tiguri , 24 Octob[ris] 1575
1 Bl., 2 S. beschrieben : 31,5 x 21 cm
  • Zofingen, Stadtbibliothek, StBZ Pa 14:2,44 (42)

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490 1 |a Briefsammlung Wolfgang und Abraham Musculus, Bd. 2  |v 44 
500 |a Ursprünglich Doppelbl.; durch Beschneidung Verlust der Adresse 
500 |a Adressat aus dem Briefinhalt erschlossen 
520 |a Gwalther bestätigt den Eingang vom Brief von Musculus, worin dieser den Tod von [Heinrich] Bullinger [am 17. September] und [Johannes] Haller [am 11. September 1575] beklagt. Er vermutet, dass Musculus von seiner Wahl zum Nachfolger von Heinrich Bullinger durch die Zweihundert bereits Kenntnis hat. Gwalther hat bereits an [Johannes] Fädminger ("Fedmigerus") geschrieben, der zum Nachfolger von Haller gewählt wurde. Er wünscht, dass die Eintracht zwischen den beiden Kirchen ebenso wie zwischen den beiden Stadtstaaten ("respublicae") gewahrt bleibt. Fädminger hat freundlich geantwortet. Zugleich hat er angedeutet, dass er sich vom Amt überfordert fühlt und es gerne bald abgeben möchte. Deshalb möge Gwalther in öffentlichen Angelegenheiten an Musculus schreiben. Gwalther seinerseits möchte, dass Musculus über diesen Sachverhalt informiert ist und ebenfalls die Eintracht zwischen Bern und Zürich pflegt. Die Reise von Fädminger nach Basel fand Gwalther verdächtig, er hält es aber für unwahrscheinlich, dass Fädminger etwas gegen das gemeinsame Glaubensbekenntnis der Zürcher und der Berner Kirche unternimmt. Gwalther wird sich deswegen auch an Niklaus Metzger ("Lanius") wenden, um ihn auf ihre Seite zu ziehen. 
520 |a Die gemeinsame Sache, die [Peter] Beutterich in Zürich angestossen hat, schreitet nicht voran. Nach allem, was Gwalther über Beutterich erfahren hat, wundert ihn dies nicht. Wie unwichtig den Machthabern in der Pfalz die Angelegenheit ist, zeigt das klägliche Reisegeld von eineinhalb Gulden ("florenus"), das man dem Briefboten des Pfalzgrafen [Johann Kasimir] bezahlt hat. Der Berner Rat hat dem Zürcher Rat geschrieben, dass man den Schaffhauser Doktor Maier ("Major") zum Pfalzgrafen und zum Reichstag senden wolle. Zürich ist nicht einverstanden, da nur die Kurfürsten am Reichstag teilnehmen, die dem Anliegen nicht gewogen sind. Man soll die Sache vertagen. Man hat den Ratsboten zum Kurfürsten [Friedrich III. von der Pfalz] geschickt, um Näheres zu erfahren. Beutterich hätte alle diese Umtriebe vermeiden können, wenn er, wie versprochen, von Basel nach Zürich gekommen wäre. 
520 |a Die Lage in Heidelberg ist schlecht, da dort die als unzuverlässig bekannten Niederländer ("Belgae") herrschen. Schon seit einigen Tagen hört man von einem verlustreichen Brand in Regensburg, der durch eine Pulverexplosion ("ex sclopetis atque bombardis incautius tractatis") entstanden sein soll und einen Drittel der Stadt mit 900 Häusern vernichtet habe. Allerdings ist aus Nürnberg und Augsburg noch keine schriftliche Nachricht darüber angekommen. Auch aus Frankreich hört man nichts Neues. In den Niederlanden ("Belgicum") hat [Wilhelm I.] von Oranien ("Auranius") kein Kriegsglück; er soll drei oder vier befestigte Orte verloren haben, während der Grosskomtur ("magnus commendator") [von Kastilien Luis de Requesens y Zuniga] seine Belagerungen fortsetzt und das Heer des Oraniers sich in den Städten versteckt statt die Grenzen zu schützen. Wilhelm soll zudem die Sachsen und Hessen verärgert haben, weil er [Anna von Sachsen], die Nichte [des Landgrafen Philipp von Hessen], wegen Ehebruchs verstossen und [Charlotte de Bourbon-Montpensier], die Tochter von [Louis III. de Bourbon-Vendôme, duc de] Montpensier, geheiratet habe, deren Ruf angeblich nicht besser sei. All dies ist die Folge des Einflusses der Niederländer ("Belgae") in der Pfalz, welche die Güte des Kurfürsten [Friedrich III.] von der Pfalz missbrauchen. Bittet um Diskretion, er möchte nicht, dass er als Urheber dieser Nachrichten bekannt wird. Sendet Grüsse von [Josias] Simler, [Ludwig] Lavater und den übrigen Kollegen. 
546 |a Lateinisch 
581 |a Abschrift in StBZ Pa 15, S. 236-237 
581 |a Registriert in: Rüetschi, Kurt Jakob. - Verzeichnisse zu Rudolf Gwalther, Bd. 1.1 (Briefwechsel-Verzeichnis). - Baden-Baden : Verlag Valentin Koerner, 2019, B 1449, S. 318 
583 1 |b Verzeichnung=Description=Inventaire  |c Mai 2019  |f HAN-Katalogisierungsregeln  |k Clemens Müller 
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Basisinformationen

Signatur:
  • Zofingen, Stadtbibliothek, StBZ Pa 14:2,44 (42)
Ressourcentyp:
Buchhandschrift; Brief; Autograph; Archivmaterial / Archivdokument
Digitalisat:
Titel:
Brief an [Abrahamus Musculus] / von Rodolphus Gualtherus
Entstehungsangaben:
Tiguri, 24 Octob[ris] 1575
Entstehungszeit (normiert):
1575.10.24
Verzeichnungsstufe:
Dokument=Item=Pièce
Physische Beschreibung:
  • 1 Bl., 2 S. beschrieben; 31,5 x 21 cm
Serie:
Briefsammlung Wolfgang und Abraham Musculus, Bd. 2; 44

Sucheinstiege

Person:
Ort (normiert):
Ort:
Formschlagwort:

Hierarchie/Kontext

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Inhalt und innere Ordnung

Inhalt:
  • Gwalther bestätigt den Eingang vom Brief von Musculus, worin dieser den Tod von [Heinrich] Bullinger [am 17. September] und [Johannes] Haller [am 11. September 1575] beklagt. Er vermutet, dass Musculus von seiner Wahl zum Nachfolger von Heinrich Bullinger durch die Zweihundert bereits Kenntnis hat. Gwalther hat bereits an [Johannes] Fädminger ("Fedmigerus") geschrieben, der zum Nachfolger von Haller gewählt wurde. Er wünscht, dass die Eintracht zwischen den beiden Kirchen ebenso wie zwischen den beiden Stadtstaaten ("respublicae") gewahrt bleibt. Fädminger hat freundlich geantwortet. Zugleich hat er angedeutet, dass er sich vom Amt überfordert fühlt und es gerne bald abgeben möchte. Deshalb möge Gwalther in öffentlichen Angelegenheiten an Musculus schreiben. Gwalther seinerseits möchte, dass Musculus über diesen Sachverhalt informiert ist und ebenfalls die Eintracht zwischen Bern und Zürich pflegt. Die Reise von Fädminger nach Basel fand Gwalther verdächtig, er hält es aber für unwahrscheinlich, dass Fädminger etwas gegen das gemeinsame Glaubensbekenntnis der Zürcher und der Berner Kirche unternimmt. Gwalther wird sich deswegen auch an Niklaus Metzger ("Lanius") wenden, um ihn auf ihre Seite zu ziehen.
  • Die gemeinsame Sache, die [Peter] Beutterich in Zürich angestossen hat, schreitet nicht voran. Nach allem, was Gwalther über Beutterich erfahren hat, wundert ihn dies nicht. Wie unwichtig den Machthabern in der Pfalz die Angelegenheit ist, zeigt das klägliche Reisegeld von eineinhalb Gulden ("florenus"), das man dem Briefboten des Pfalzgrafen [Johann Kasimir] bezahlt hat. Der Berner Rat hat dem Zürcher Rat geschrieben, dass man den Schaffhauser Doktor Maier ("Major") zum Pfalzgrafen und zum Reichstag senden wolle. Zürich ist nicht einverstanden, da nur die Kurfürsten am Reichstag teilnehmen, die dem Anliegen nicht gewogen sind. Man soll die Sache vertagen. Man hat den Ratsboten zum Kurfürsten [Friedrich III. von der Pfalz] geschickt, um Näheres zu erfahren. Beutterich hätte alle diese Umtriebe vermeiden können, wenn er, wie versprochen, von Basel nach Zürich gekommen wäre.
  • Die Lage in Heidelberg ist schlecht, da dort die als unzuverlässig bekannten Niederländer ("Belgae") herrschen. Schon seit einigen Tagen hört man von einem verlustreichen Brand in Regensburg, der durch eine Pulverexplosion ("ex sclopetis atque bombardis incautius tractatis") entstanden sein soll und einen Drittel der Stadt mit 900 Häusern vernichtet habe. Allerdings ist aus Nürnberg und Augsburg noch keine schriftliche Nachricht darüber angekommen. Auch aus Frankreich hört man nichts Neues. In den Niederlanden ("Belgicum") hat [Wilhelm I.] von Oranien ("Auranius") kein Kriegsglück; er soll drei oder vier befestigte Orte verloren haben, während der Grosskomtur ("magnus commendator") [von Kastilien Luis de Requesens y Zuniga] seine Belagerungen fortsetzt und das Heer des Oraniers sich in den Städten versteckt statt die Grenzen zu schützen. Wilhelm soll zudem die Sachsen und Hessen verärgert haben, weil er [Anna von Sachsen], die Nichte [des Landgrafen Philipp von Hessen], wegen Ehebruchs verstossen und [Charlotte de Bourbon-Montpensier], die Tochter von [Louis III. de Bourbon-Vendôme, duc de] Montpensier, geheiratet habe, deren Ruf angeblich nicht besser sei. All dies ist die Folge des Einflusses der Niederländer ("Belgae") in der Pfalz, welche die Güte des Kurfürsten [Friedrich III.] von der Pfalz missbrauchen. Bittet um Diskretion, er möchte nicht, dass er als Urheber dieser Nachrichten bekannt wird. Sendet Grüsse von [Josias] Simler, [Ludwig] Lavater und den übrigen Kollegen.

Anmerkungen

Allgemeine Anmerkung:
Ursprünglich Doppelbl.; durch Beschneidung Verlust der Adresse
Adressat aus dem Briefinhalt erschlossen
Sprache, Schrift:
Lateinisch

Hinweise

Literatur:
  • Abschrift in StBZ Pa 15, S. 236-237
  • Registriert in: Rüetschi, Kurt Jakob. - Verzeichnisse zu Rudolf Gwalther, Bd. 1.1 (Briefwechsel-Verzeichnis). - Baden-Baden : Verlag Valentin Koerner, 2019, B 1449, S. 318

Zugriffs- und Benutzungsbestimmungen

Urheberrecht Metadaten:
Die Katalogdaten stehen unter der Lizenz CC0 zur Weiternutzung zur Verfügung.

Bearbeitungsstand

Interne Bearbeitung:
  • Verzeichnung=Description=Inventaire; Mai 2019; HAN-Katalogisierungsregeln; Clemens Müller

Identifikatoren

Systemnummer:
991170481316505501
Andere Systemnummer:
  • (HAN)000334274DSV05
  • (EXLNZ-41SLSP_NETWORK)991170481316505501
  • (41SLSP_UBS)9972422128905504
Digital Object Identifier:
Quelle: